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Gesundheitsmagazin

Krebs

So schützen Sie sich vor Hautkrebs

Veröffentlicht am:22.04.2021

13 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 22.11.2024

Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten. Seit 50 Jahren steigt insbesondere die Zahl der Neuerkrankungen an schwarzem Hautkrebs an. Früherkennung und Prävention sind das A und O.

Eine Ärztin untersucht die Pigmentflecken eines Patienten.

© iStock / AndreyPopov

Welche Hautkrebsarten gibt es?

Mediziner unterscheiden den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) von dem weißen Hautkrebs (nichtmelanotischer Hautkrebs):

  • Der schwarze Hautkrebs ist gefürchtet, weil er sehr früh Absiedelungen (Metastasen) bilden kann.
  • Der häufigste weiße Hautkrebs, das Basalzellkarzinom, wächst zwar (unbehandelt) aggressiv in umliegendes Gewebe ein, bildet aber sehr selten Metastasen.
  • Auch das Plattenepithelkarzinom (ebenfalls dem weißen Hautkrebs zugehörig) bildet nur selten Metastasen. Zudem gehen ihm meist Krebsvorstufen voraus, die man rechtzeitig entdecken und entfernen kann, bevor sie bösartig werden.

Während der weiße Hautkrebs überwiegend im höheren Lebensalter auftritt, kommt der besonders bösartige schwarze Hautkrebs auch bei vielen jüngeren Menschen vor. Frauen erkranken im Durchschnitt mit 62 Jahren, Männer mit 68.

Hautkrebs-Behandlung

Besonders wichtig ist die frühzeitige Erkennung von Hautkrebs. Je früher man den Hautkrebs entdeckt, umso früher kann man ihn operativ entfernen und damit eventuell heilen. Das entfernte Gewebe wird zur Auswertung eingeschickt und dabei mikroskopisch untersucht, ob es sich um einen Tumor handelt und ob dieser komplett entfernt werden konnte.

Die ersten Anzeichen und Symptome von Hautkrebs

Nur bei frühzeitiger Erkennung einer Veränderung ist es möglich, beide Hautkrebsformen rechtzeitig zu erkennen und zu entfernen. Deshalb ist es wichtig, dass man sich regelmäßig selbst untersucht und Hautkrebsscreenings wahrnimmt. Als Risikofaktoren zählen ein heller Hauttyp sowie die Belastung der Haut mit UV-Strahlung. Bei Frauen kommt der schwarze Hautkrebs am häufigsten an Beinen und Hüfte vor, bei Männern an Bauch und Rücken. Als erste Anzeichen bzw. Risikofaktoren gelten viele Pigmentflecken sowie Vorerkrankungen innerhalb der Familie. Der weiße Hautkrebs tritt häufig auf sogenannten „Sonnenterrassen“ auf, wie zum Beispiel Nasenrücken, Unterlippe, Handrücken oder kahlen Bereichen der Kopfhaut.

An schwarzem Hautkrebs erkranken jedes Jahr ungefähr 23.000 Menschen, etwa 2.800 sterben an den Folgen. Ungefähr 70 Prozent der Melanome werden in einem frühen Stadium entdeckt. Beim weißen Hautkrebs hingegen sind es weniger als 1.000 Menschen, die pro Jahr an dem Krebs sterben, bei über 200.000 Neuerkrankungen.

Im Frühstadium geben lediglich die Hauterscheinungen einen Hinweis auf die Erkrankung. Doch wie sieht Hautkrebs aus?

Welche Leistungen bietet die AOK zur Früherkennung von Hautkrebs an?

Die Leistungen der AOK unterscheiden sich regional. Mit der Eingabe Ihrer Postleitzahl können wir die für Sie zuständige AOK ermitteln und passende Leistungen Ihrer AOK anzeigen.

Schwarzen Hautkrebs erkennen

Für die Unterscheidung zwischen schwarzem Hautkrebs und Muttermalen gibt es die ABCDE-Regel. Bei diesen Auffälligkeiten sollten Sie eine Stelle bald einer Ärtzin oder einem Arzt zeigen:

  • A: Asymmetrie

    Das Hautmal ist ungleichmäßig geformt, also nicht rund oder oval.

  • B: Begrenzung

    Der Rand des Hautmals ist verwaschen, gezackt oder uneben und rauh oder hat zungenförmige Ausläufer.

  • C: Colorit (Färbung)

    Das Hautmal ist unregelmäßig und uneinheitlich gefärbt, manchmal von tiefschwarz bis hell.

  • D: Durchmesser

    Das Hautmal ist an seiner größten Stelle breiter als 5 Millimeter.

  • E: Entwicklung

    Das Hautmal ist neu oder verändert seine Größe, Form, Farbe oder Oberfläche und zeigt sich zum Beispiel erhaben.

Eine Übersichtsgrafik über die ABCDE-Regel, um schwarzen Hautkrebs zu erkennen.
Pigmentfleck oder schwarzer Hautkrebs? Die ABCDE-Regel hilft dabei, sie voneinander unterscheiden.

Weißen Hautkrebs erkennen

Weißer Hautkrebs kann sehr viele unterschiedliche Erscheinungsformen haben. Häufig sind es Knoten oder entfärbte Hautstellen, die über Wochen bleiben und über Monate und manchmal sogar Jahre langsam wachsen. Manchmal wird ein Hautkrebs auch unbewusst aufgekratzt und erscheint als nicht heilende Wunde. Daher sollte man neu aufgetretene und bleibende Auffälligkeiten der Haut einer Ärztin oder einem Arzt zeigen.

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Risikocheck: Das sind Risikofaktoren für Hautkrebs

Die UV-Strahlung wird nicht nur mit einer beschleunigten Hautalterung in Verbindung gebracht. Ausgiebiges Sonnenbaden oder Solarienbesuche können auch das individuelle Hautkrebsrisiko erheblich steigern. Insgesamt gibt es folgende wichtige Risikofaktoren:

  • UV-Strahlung (Sonnenbaden, Solarium, arbeitsbedingt), vor allem wiederkehrende Sonnenbelastung und Sonnenbrände
  • Helle Hauttypen, insbesondere blonde und rothaarige und Menschen, die zu Sommersprossen neigen oder schlecht bräunen und häufiger Sonnenbrände haben
  • hohe Zahl an angeborenen Leberflecken
  • schwarzer oder weißer Hautkrebs in der Familie
  • Strahlentherapie
  • Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken

Die Haut vergisst nie: Ein Sonnenbrand entsteht, wenn die Sonneneinstrahlung deutlich zu hoch war. UV-Licht kann die DNA schädigen und führt damit neben dem Sonnenbrand auch zu einem erhöhten Hautkrebsrisiko. Das Wichtigste ist daher ein ausreichender Sonnenschutz und das Vermeiden vor zu intensiver Sonnenstrahlung: also sich nicht in der Mittagssonne aufhalten, Schatten aufsuchen, ausreichend mit Sonnencreme eincremen sowie Sonnenbrille und Kopfbedeckung tragen. Beim Eincremen können Sie sich als Faustregel merken: Zwei Milligramm Sonnenschutzmittel pro Quadratzentimeter. Bei Erwachsenen sind das umgerechnet etwa vier gehäufte Esslöffel für den ganzen Körper. Kleine Kinder müssen besonders geschützt werden.

Eine Mutter hilft ihrer Tochter, sich am Strand mit Sonnencreme einzucremen.

© iStock / Ridofranz

Unverzichtbar: Das Eincremen mit Sonnenschutzmittel hilft Hautkrebs vorzubeugen.

Hautkrebs-Prävention: drei Maßnahmen, um das Risiko zu senken

Bei der Vorbeugung von Hautkrebs kann jeder aktiv werden. Diese drei Maßnahmen sind dabei besonders wichtig:

  1. Zu große UV-Strahleneinwirkung vermeiden.
  2. Sich selbst regelmäßig von Kopf bis Fuß auf Auffälligkeiten untersuchen.
  3. Spätestens ab 35 Jahren regelmäßig alle zwei Jahre am Hautkrebsscreening teilnehmen. Die Kosten werden von der AOK übernommen.

Im Detail bedeutet das:

  • 1. Vorsichtig Sonne tanken

    Sonnenstrahlen sind wichtig für das Wohlbefinden. Immer wenn sie auf die Haut treffen, wird die Bildung des für den Körper wichtigen Vitamin D angeregt. Ausreichend Vitamin D bildet eine Person mit heller Haut aber schon, wenn sie sich nur zwei bis drei Mal pro Woche im Sommer mit unbedecktem Gesicht, Armen und Händen für zehn Minuten der Sonne aussetzt. Mehr Zeit in der Sonne bringt auch nicht mehr. Im Winter kann man dann von den Vitamin-D-Vorräten zehren.

    Zu hohe Sonneneinstrahlung hingegen schadet. Besonders kleine Kinder und Menschen mit heller Haut sollten sich besonders schützen. Unter Berücksichtigung des Hauttyps wird empfohlen:

    • bei mittlerer und hoher UV-Bestrahlungsstärke (UV-Index 3–7) in der Mittagszeit Schatten suchen
    • bei sehr hoher UV-Bestrahlungsstärke (UV-Index 8 und höher) Aufenthalt im Freien während der Mittagszeit möglichst vermeiden und wenn dies nicht möglich ist, unbedingt Schatten suchen
    • Aktivitäten im Freien in die Morgen- und Abendstunden verlegen
    • einen Sonnenbrand vermeiden
    • die UV-Belastung durch Sonnenschutz, wie Kopfbedeckung, Sonnenbrille, geeignete UV-dichte Kleidung mindern

    Der Deutsche Wetterdienst informiert über die tägliche UV-Belastungsstärke in Ihrer Region.

    Achtung bei unbehaarten Köpfen: Empfindliche Hautstellen, wie der unbehaarte Teil des Kopfes, sollten am besten immer geschützt werden, wenn man in der Sonne ist, zum Beispiel bei der Gartenarbeit. Menschen mit einer Glatze oder Halbglatze vergessen im Alltag häufig, für ausreichend Schutz zu sorgen. Eine Kopfbedeckung, Sonnencreme und das Meiden der Mittagssonne sind hier besonders ratsam.

  • 2. Solarien meiden

    Viele Menschen denken, sie könnten sich durch Vorbräunen im Solarium schützen. Dies ist jedoch ein Irrglaube. Solarien erhöhen leider auch das Hautkrebsrisiko. Wer schon vor dem 35. Lebensjahr mit den Solarienbesuchen beginnt, verdoppelt sein Risiko, an einem Melanom zu erkranken. Dermatologen und Dermatologinnen raten daher, auf Solarienbesuche am besten ganz zu verzichten, um diesen Risikofaktor auszuschließen. Für Kinder und Jugendliche ist die Solariumnutzung sogar verboten. Menschen mit heller Haut müssen Solarienbetreibende von einem Besuch abraten.

  • 3. Selbstuntersuchung sorgfältig durchführen

    Die Selbstuntersuchung ist ein gutes Instrument, um die Hautgesundheit im Blick zu behalten. Wer viele Leberflecke hat, sollte besonders aufmerksam hinsehen.

    Die ABCDE-Regel hilft bei der Selbstbegutachtung (s.o.).

Arzt Felix Berndt alias Doc Felix erklärt im Video, wie man Hautkrebs erkennen kann.

Welche Sonnencreme schützt vor Sonnenbrand und Hautkrebs?

Eine Sonnencreme kann die Zeit, die man in der Sonne verbringen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, verlängern. Anhand des Lichtschutzfaktors (LSF) können Sie errechnen, wie lange Sie sich maximal in der Sonne aufhalten können. Dieser bezieht sich dabei auf die UV-B-Strahlung, die den Sonnenbrand verursacht.

Zur Ermittlung Ihrer maximalen Schutzzeit multiplizieren Sie Ihre Eigenschutzzeit mit dem Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzmittels. Die Eigenschutzzeit variiert je nach Hauttyp und beschreibt, wie lange eine Person bei einer bestimmten UV-Intensität in der Sonne bleiben kann, ohne Sonnenbrand zu bekommen. Wenn eine Person beispielsweise eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten hat, verlängert sich mit einer Sonnencreme mit LSF 20 die geschützte Zeit auf maximal 200 Minuten (10 x 20).

Man sollte darauf achten, dass die Sonnencreme auch ein UV-A-Siegel hat. Die Anwendung von Sonnencreme senkt zwar das Risiko, an einem Melanom zu erkranken, sie allein gewährleistet jedoch keinen vollständigen Schutz. Viele Menschen fühlen sich nach dem Eincremen sicher – und bleiben möglicherweise zu lange in der Sonne, was das Hautkrebsrisiko erhöht. Auch bei hohem Lichtschutzfaktor sollte man die Zeit in der Sonne begrenzen, insbesondere während intensiver Sonneneinstrahlung. Die empfohlene Schutzzeit sollte nicht überschritten werden, um das Risiko von Hautschäden zu minimieren. Die Empfehlung des Bundessamtes für Strahlenschutz lautet sogar, sich nur 60 Prozent der Zeit der Sonne auszusetzen. Beachten Sie dabei, dass auch der Schatten keinen absoluten Schutz bietet und Sie deshalb auch dort Sonnencreme verwenden sollten.

Wir unterstützen Sie bei der Hautkrebsvorsorge

Versicherte können ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre das Hautkrebs-Screening in Anspruch nehmen. Die Untersuchung wird von einem qualifizierten Facharzt oder einer qualifizierten Fachärztin für Allgemeinmedizin oder Dermatologie durchgeführt. Die Kosten dafür übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung.

Mit der Früherkennungsuntersuchung können der schwarze Hautkrebs und die weißen Hautkrebs-Formen erkannt werden. Sollte ein Hautmal auffällig sein, werden anschließend weitere Untersuchungen eingeleitet.

Tipp: Beim Hautkrebs-Screening ist es ratsam, auf Make-up und Nagellack zu verzichten. So werden auffällige Hautstellen nicht verdeckt.

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