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Gesundheitsmagazin

Obst & Gemüse

Wie Sie sich mit Obst und Gemüse gesund halten

Veröffentlicht am:29.07.2020

5 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 11.07.2022

Mit Lebensmitteln Krankheiten behandeln? Das scheint kaum möglich zu sein. Doch es gibt zahlreiche gesunde Obst- und Gemüsesorten, die eine positive Wirkung auf unseren Organismus haben.

Hände mit Hagebutten

© iStock / ridvan_celik

Obst und Gemüse statt Medikamente?

Zahlreiche heimische Obst- und Gemüsesorten enthalten arzneiähnliche Inhaltsstoffe. Bei einigen chronischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck, könnten gezielte Ernährungstherapien mit „verordnetem“ Obst und Gemüse die Medikamenteneinnahme womöglich sogar verhindern. Manche Lebensmittel wie Früchte haben ein großes gesundheitsförderliches Potenzial. Darum gehören Obst und Gemüse zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung dazu.

Probieren Sie aus, welche Sorten Ihnen gut schmecken und entdecken Sie Ihr persönliches, gesundes Lieblingsobst und -gemüse.

Rote Beete: Helfer für das Herz-Kreislauf-System

Rote Beete steckt voller wertvoller Inhaltsstoffe, die sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken können. Wer das rote Gemüse schon einmal in der Küche verarbeitet hat, weiß: Die intensive rote Farbe ist kraftvoll und bleibt hartnäckig auf Händen und Kleidungstücken zurück. Für die rote Farbe sorgt der sekundäre Pflanzenstoff Betanin – der auch entzündungshemmend wirkt.

Das kann die rote Knolle für unsere Gesundheit tun:

  • Durch den hohen Nitrat-Gehalt kann Rote-Beete-Saft bei Patientinnen und Patienten mit leichtem Bluthochdruck zu einer Normalisierung des Blutdrucks beitragen.
  • Der Einsatz von Rote-Beete-Saft war zudem erfolgreich bei Patientinnen und Patienten mit einer Herzinsuffizienz und gestörter Herzfüllung, aber erhaltener Pumpfunktion. Diese Form der Herzinsuffizienz findet sich vor allem bei älteren Menschen und verursacht insbesondere Probleme bei körperlicher Belastung. In der Pilotstudie konnten die Betroffenen, die eine Woche lang täglich 70 ml Rote-Beete-Saft bekamen, ihre körperliche Ausdauer und Belastbarkeit steigern. Das in den Roten-Beeten enthaltene Nitrat wird im Organismus zu Stickstoffmonoxid abgebaut, das eine gefäßerweiternde Wirkung hat. Dadurch sinkt der Blutdruck, die Pumpleistung des Herzens nimmt zu und die Versorgung der Muskelzellen mit sauerstoffreichem Blut wird besser. So waren die Patientinnen und Patienten der Studie körperlich deutlich länger belastbar.

Tipp: Wundern Sie sich nicht: Durch den Verzehr von Rote Beete kann sich der Urin rötlich färben.

Wichtig: Wenn Sie zu Nierensteinen neigen, sollten Sie nicht so viel Rote Beete konsumieren, da durch den Oxalsäuregehalt der Rübe die Bildung von Nierensteinen begünstigt wird.

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Knoblauch und Wassermelone für gesunde Gefäße

Knoblauch

Die in Knoblauch enthaltenen Schwefelverbindungen, zu denen auch der Wirkstoff Allicin gehört, können die Entstehungen von Blutgerinnseln hemmen und das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen unterdrücken. Darum wird Knoblauch auch häufig als natürliches Antibiotikum bezeichnet. Zudem kann Knoblauch einen positiven Effekt auf Ihre Blutfettwerte haben.

Die Schwefelverbindung hat aber noch weitere Vorteile: Sie wirkt blutdrucksenkend und antioxidativ und kann damit zum Schutz der Blutgefäße beitragen. Zudem fanden sich in Studien am Menschen Hinweise darauf, dass der häufige Verzehr von Knoblauch vor bestimmten Krebserkrankungen, wie Darmkrebs, schützen könnte.

Wassermelone

Die kugelrunde Frucht begeistert uns mit ihrer leuchtenden Farbe – und natürlich: mit ihrem leckeren Geschmack und der Frische. Das Fruchtfleisch besteht zu 95 Prozent aus Wasser, ist deshalb aber nicht wirkungslos. Der Inhaltsstoff Lycopin verleiht der Melone nicht nur die rote Farbe, sondern wirkt auch antioxidativ. Antioxidantien neutralisieren sogenannte „freie Radikale“ und können so zum Schutz der Körperzellen beitragen.

Ein besonderer Vorteil: Das wasserhaltige Obst hat auf 100 Gramm lediglich 37 Kalorien, also greifen Sie zu!

Kind schaut in die Kamera und beißt in eine Wassermelone rein.

© AOK

Wassermelone – ein wahres Gesund-Wunder

Gemüse für die Magen- und Darmgesundheit

Kartoffeln

Wenn man Kartoffeln nach dem Kochen abkühlen lässt, wird ein Teil der Kartoffelstärke zu sogenannter „resistenter Stärke“, die im Dünndarm nicht abgebaut werden kann und daher den Darm wie ein Ballaststoff passiert. Dadurch haben abgekühlte Kartoffeln etwas weniger Kalorien als frisch gekochte und wirken länger sättigend. Zudem fördert die unverdauliche Stärke eine gesunde Darmflora.

Neben Stärke und Ballaststoffen enthalten Kartoffeln auch Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Damit diese wertvollen Inhaltsstoffe nicht bei der Zubereitung verloren gehen, können Sie die Kartoffeln dämpfen oder mit der Schale kochen und dann zum Verzehr pellen

Topinambur

Zugegeben, optisch erinnert die kleine Knolle an eine Mischung aus einer Ingwerzehe und einer kleinen Kartoffel. Das exotisch anmutende Gemüse ist bei uns noch eher unbekannt. Dabei lässt sich die Staude (ähnlich der Kartoffel) sehr gut im heimischen Garten anbauen und kann dann sogar bis zu zehn Knollen ausbilden. Das leicht bitter schmeckende Gemüse entfaltet seinen angenehmen, eher süßlichen Geschmack erst nach dem Kochen. Die kleine Knolle ist roh genießbar, aber der Geschmack wird nach dem Garen milder.

Topinambur ist ein Gemüse, das sich auch gut für Diabetiker eignet: Es enthält nur wenig Kalorien, dafür aber große Mengen Insulin. Dieser Ballaststoff quillt bereits im Magen auf und sorgt für eine schnelle und lang anhaltende Sättigung. Zudem aktiviert es die Verdauung und fördert eine gesunde Darmflora. Wegen des hohen Inulingehalts kann Topinambur allerdings auch zu Blähungen führen, sodass es sich lohnt, zunächst kleinere Portionen auszuprobieren.

Zwiebel- und Lauchgewächse

Ein altes Hausmittel bei Husten sind über Nacht in Honig eingelegte Zwiebeln. Sie sollen helfen, den Schleim in den Bronchien zu lösen. Zudem wirken die in Zwiebeln enthaltenen Sulfide antibakteriell und hemmen die Bildung von Blutgerinnseln.

Die würzigen Knollen und Lauchgewächse haben auch eine Wirkung auf den Darm. So unterstützen die in Zwiebeln enthaltenen Senföle das Verdauungssystem. Überdies enthalten Zwiebeln viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.

Fenchel

Die im Fenchel enthaltenen ätherischen Öle können Blähungen, Verstopfungen und Völlegefühl lindern. Deshalb ist Fencheltee auch ein Hausmittel bei Blähungen. Zudem ist Fenchel sehr kalorienarm und reich an Vitaminen und Mineralien. Die Knollen mit dem exotischen Aroma können Sie dünsten, schmoren, aber auch roh im Salat essen.

Tipp: Beim Garen verfliegen die ätherischen Öle rasch. Die meisten dieser Inhaltsstoffe können Sie daher über rohes Fenchelgemüse aufnehmen.

Welche Leistungen bietet die AOK zur Ernährungsberatung an?

Die Leistungen der AOK unterscheiden sich regional. Mit der Eingabe Ihrer Postleitzahl können wir die für Sie zuständige AOK ermitteln und passende Leistungen Ihrer AOK anzeigen.

Hagebutte für schmerzfreie Gelenke

Zubereitungen aus Hagebutten wurden schon im Mittelalter bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Inzwischen hat man die gesundheitlichen Effekte der Rosenfrüchte auf die Gelenke genauer untersucht.

Hagebutten enthalten viele potenziell gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe, wie Vitamin C, Polyphenole, Flavonoide und verschiedene ungesättigte Fettsäuren. Sie sind die Basis der antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkung von Hagebutten – die bei schmerzenden Gelenken helfen können.

Während wässrige Hagebutten-Extrakte unter Laborbedingungen keine entzündungshemmende Wirkung zeigten, waren spezielle Aufbereitungen, mit denen die Hagebutten-Wirkstoffe konzentriert wurden, effektiver. So wurde in Studien mit Arthrose-Patientinnen und Patienten beobachtet, dass bei denjenigen, die über mehrere Wochen Hagebuttenpulver einnahmen, die Gelenkschmerzen stärker zurückgingen als bei denjenigen, die ein Placebo einnahmen. Insgesamt war der Effekt aber nur mäßig und zudem stark davon abhängig, wie das Hagebuttenpulver aufbereitet wurde. Für verlässliche Aussagen zur Wirksamkeit und Sicherheit sind daher noch weitere Untersuchungen mit einem längeren Beobachtungszeitraum notwendig.

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