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Gesetzliche oder private Krankenversicherung: Was lohnt sich für mich?

Veröffentlicht am:07.03.2022

4 Minuten Lesedauer

Selbstständige, Gutverdiener und Studenten stehen vor der Frage, ob sie sich gesetzlich oder privat krankenversichern sollten. Hier erfahren Sie die Unterschiede der beiden Modelle und welche Vorteile es langfristig hat, gesetzlich versichert zu sein.

Ein junger Mann sitzt mit Dokumenten am Küchentisch und vergleicht Angebote von gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen.

© iStock / Anchiy

Gesetzliche und private Krankenversicherung

Was ist die bessere Wahl für mich: die gesetzliche oder eine private Krankenversicherung (PKV)? Es gibt viele Situationen, in denen Sie sich genau diese Frage stellen sollten, zum Beispiel, wenn Sie den Schritt in die Selbstständigkeit oder Freiberuflichkeit planen, ein Studium beginnen, Beamter sind oder so gut verdienen, dass der Wechsel in eine private Krankenversicherung problemlos möglich wäre.

Eine private Krankenversicherung hat auf den ersten Blick viele Vorteile. Beispielsweise sind die Beiträge zu Versicherungsbeginn in der Regel niedrig. Gleichzeitig übernehmen private Versicherungen in einigen Bereichen mehr Leistungen als eine gesetzliche Krankenversicherung. Bei Fachärzten bekommen Sie oftmals schneller einen Termin, und im Krankenhaus haben Sie in der Regel Anspruch auf eine Behandlung durch den Chefarzt. Allerdings ist das nur die eine Seite der Medaille – nicht immer ist eine PKV die richtige Entscheidung. Das erkennen Sie an unseren Fallbeispielen.

Gesetzliche oder private Krankenversicherung: Für wen lohnt sich welches Modell?

Wenn die Pflicht zur gesetzlichen Krankenversicherung auf Sie nicht zutrifft, haben Sie trotzdem die Möglichkeit, sich freiwillig für eine Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenversicherung zu entscheiden. Das kann durchaus Vorteile haben.

Familie S.: Vater Sebastian (38 Jahre), Mutter Alexandra (32 Jahre) und Tochter Mia (2 Jahre)

Alexandra ist angestellt, iIhr Mann Sebastian arbeitet derzeit nicht, sondern kümmert sich um Mia. Als Senior Account Managerin verdient Alexandra 70.000 Euro brutto im Jahr. Damit liegt sie oberhalb der Versicherungspflichtgrenze und könnte in eine private Krankenversicherung wechseln.

Der Vorteil einer privaten Krankenversicherung: Viele zusätzliche Kosten, etwa Zusatzzahlungen für Hilfsmittel wie Brillen oder Kontaktlinsen, werden in der Regel von der Versicherung übernommen. Da Alexandra noch jung ist, wäre ihr Beitrag zum Einstieg nicht sehr hoch.

Allerdings bringt die Mitgliedschaft in einer privaten Krankenversicherung für die junge Familie auch Nachteile mit sich – vor allem finanziell: Während in der gesetzlichen Krankenversicherung Sebastian und das gemeinsame Kind in der Familienversicherung mitversichert wären, müsste Alexandra ihre Familie in der PKV zusätzlich absichern – die Versicherung würde sehr wahrscheinlich teurer werden. Außerdem plant die Familie ein weiteres Kind.

In vielen privaten Krankenversicherungen besteht keine Beitragsfreiheit während der Elternzeit. Diese Kosten müsste die Familie also unter Umständen durchgängig weiterzahlen. Wenn ein Kind krank wird und zu Hause betreut werden muss, zahlt die PKV oftmals auch keinen anteiligen Verdienstausfall – im Gegensatz zu gesetzlichen Krankenversicherungen, wie zum Beispiel der AOK.

Familie in der Küche ist glücklich, weil sie zurück in die gesetzliche Krankenversicherung gewechselt ist.

© iStock / AleksandarNakic

Für Familien ist eine private Krankenversicherung nicht immer sinnvoller als eine gesetzliche, zum Beispiel wird für jedes Kind ein extra Beitrag fällig.

Verena W. (26 Jahre), Gründerin eines IT-Start-ups

Als Selbstständige kann sich Verena aussuchen, ob sie sich in der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung versichert. Da sie jung und gesund ist, wäre es ihr möglich, zu einem vergleichsweise günstigen Satz in eine private Krankenversicherung einzusteigen. Aber: In der Regel steigen die Beitragssätze in den privaten Krankenversicherungen im Laufe der Zeit. Verena kann jedoch noch nicht abschätzen, wie sich ihr Einkommen entwickeln wird.

Nachteile der privaten Krankenversicherung: Wenn es schlecht läuft, muss Verena also weiterhin hohe oder sogar steigende Beitragssätze zahlen, obwohl sich ihr Einkommen verringert oder wegfällt.

Vorteile der gesetzlichen Krankenversicherung: Wäre Verena gesetzlich krankenversichert, könnte sie in Absprache mit der Versicherung die Beitragssätze an ihre individuelle Einkommenssituation anpassen. Ein weiterer Pluspunkt: Für Arztrechnungen muss sie anders als bei der privaten Versicherung nicht in Vorleistung gehen, die Ärzte rechnen mit den gesetzlichen Krankenversicherungen direkt ab. Das ist ein Vorteil für alle, die wie Verena noch nicht viel Erspartes auf dem Konto haben.

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Hannes, 32 Jahre, Lehrer

Hannes wird in Kürze verbeamtet. Er befindet sich in einer besonderen Situation. Denn für Beamte zahlt der Staat einen Zuschuss zur Gesundheitsversorgung, Beihilfe genannt. Die Höhe ist in jedem Bundesland anders geregelt, im Durchschnitt liegt sie aber bei 50 Prozent, für Ehepartner sind es sogar 70 Prozent und für Kinder 80 Prozent.

Der Vorteil einer privaten Krankenversicherung: Die Beihilfe führt dazu, dass Beamte auch im höheren Alter verhältnismäßig niedrige Beiträge zahlen, aber alle Vorteile der PKV nutzen können.

Doch der Einstieg eine private Krankenversicherung kann für Hannes auch Nachteile haben: Denn der 32-Jährige hätte gerne eine große Familie. Für jedes Kind wird jedoch ein extra Beitrag fällig. Sollte Hannes Alleinverdiener sein, könnte die gesetzliche Krankenversicherung bei einer großen Familie finanziell doch attraktiver sein.

Grundsätzlich sollte die Entscheidung für eine gesetzliche oder private Krankenversicherung wohl überlegt sein. Denn: Wer sich einmal für eine private Krankenversicherung entschieden hat, kann nur in Ausnahmefällen in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkehren.

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