Ein an Nachhaltigkeit ausgerichtetes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) verbindet ökologische und soziale Nachhaltigkeit mit den Vorteilen für die Gesundheit der Mitarbeitenden. Maßnahmen zum Klimaschutz haben häufig direkt und indirekt positive Auswirkungen auf die Gesundheit - sogenannte Co-Benefits - und sind ein Schlüssel für erfolgreiche Gesundheitsförderung. So ist beispielsweise zu Fuß gehen gesund für die eigene Gesundheit und gut für das Klima.
Dabei umfasst der Nachhaltigkeitsbegriff mehrere Dimensionen. Besonders im betrieblichen Kontext begegnen wir vermehrt dem Dreiklang: "wirtschaftlich effizient - ökologisch tragfähig - sozial gerecht". Die sog. ESG-Kriterien haben sich als Standard für Nachhaltigkeit entwickelt. Verhältnis- und verhaltenspräventive Maßnahmen im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung können vor allem auf die ökologische und soziale Ebene einzahlen.
E steht für Umwelt („environmental“) und umfasst die Umweltfreundlichkeit oder auch Energieeffizienz. Betriebliche Maßnahmen zur Förderung der Beschäftigtengesundheit können positive Effekte auf die Umwelt haben. So können z.B. Vorträge und Workshops zum Thema Bewegungsförderliches Arbeiten mit Aspekten zu klimafreundlicher Mobilität ergänzt werden. Erreichen Mitarbeitende ihren Arbeitsplatz nicht mit dem Auto, sondern mit dem Rad oder zu Fuß, fördert dies nicht nur die Gesundheit, sondern wirkt auch dem Klimawandel entgegen. Gleiches gilt bei der Verpflegung. Eine pflanzenbasierte Ernährung, bestenfalls aus regionalem Anbau, hat direkte und indirekte Gesundheitseffekte wie z.B. Senkung des Risikos für Bluthochdruck, Reduktion von Treibhausgasemissionen und Wasserverbrauch.
S beinhaltet den sozialen Aspekt („social“) und befasst sich mit Arbeitsbedingungen und -standards sowie Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Verhältnis- und verhaltenspräventive BGF-Maßnahmen mit dem Ziel des Abbaus von Belastungen am Arbeitsplatz und des Aufbaus von Ressourcen bei den Beschäftigten zahlen also vor allem auf den sozialen Aspekt der Nachhaltigkeitsstrategie ein. Ein systematisches BGM, das sich an den Phasen des klassischen Projektmanagements orientiert - planen, umsetzen, messen, handeln – sowie sämtliche Maßnahmen und Angebote für Führungskräfte und Mitarbeitende zu gesundheitsgerechtem Führen, Stress- und Ressourcenmanagement, bewegungsförderlichem Arbeiten, gesunder Ernährung und auch Suchtprävention leisten einen elementaren Beitrag zur sozialen Dimension der Nachhaltigkeit.
G („governance“) steht für eine verantwortungsvolle und ethische Unternehmensführung. Der Aufbau von BGM-Strukturen im Sinne einer Organisationsentwicklung kann damit eine Grundlage bilden, um auch andere Nachhaltigkeitsthemen, wie aus dem Bereich „Governance“, strukturiert zu bearbeiten.
Fazit: Insgesamt ist Gesunde Arbeit ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Unternehmensstrategie. Indem sie sich auf das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konzentrieren, können Unternehmen nicht nur ihre sozialen Verantwortlichkeiten erfüllen, sondern auch ihre ökologischen und wirtschaftlichen Ziele erreichen.
Es lohnt sich also, Nachhaltigkeit und BGM gemeinsam zu denken und Investitionen in die Betriebliche Gesundheit auch als Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie zu betrachten. Durch eine stärkere Fokussierung auf Gesunde Arbeit können Unternehmen nicht nur ihre Arbeitgebermarke stärken und qualifizierte Fachkräfte gewinnen, sondern auch die Zufriedenheit und Bindung ihrer Mitarbeitenden erhöhen sowie das Vertrauen ihrer Kunden und Mitarbeitenden gewinnen.
Unternehmen, die im Gesundheitsmanagement eine Zertifizierung anstreben und erfolgreich durchlaufen, sind jedenfalls bestens gerüstet.