Tagungsbericht „New Work – Fakten. Hintergründe. Emotionen.“
Am 13. 03. 2024 um 10.00 Uhr wurde von unserer Moderatorin Luisa Filip unsere bayernweite hybride BGM-Netzwerktagung „New Work – Fakten. Hintergründe. Emotionen.“ in den wunderschönen und historischen Tagungsräumen des marinaforums in Regensburg eröffnet.
Mit ca. 90 Teilnehmern vor Ort und über 300 virtuellen Teilnehmenden haben wir einen wunderbaren und sehr innovativen Netzwerktag erleben und gestalten dürfen.
Gleich zu Beginn unserer Netzwerktagung gab es eine schöne Überraschung: In Zusammenarbeit mit dem Team des marinaforums wurden Organisation, Durchführung und Gestaltung unserer Veranstaltung im Vorfeld auf den „grünen“ Prüfstand gestellt. Mit Hilfe des Bewertungs- und Messtools „Green Score Card“ wurde die Veranstaltung untersucht. Unsere BGM-Netzwerkveranstaltung hat in allen Kategorien überzeugt. Nach der Eröffnungsrede von Annette Lutz, Bereichsleiterin Gesundheitsförderung, wurde ihr das Nachhaltigkeits-Zertifikat „GREEN Note“ mit der Bestnote von der Tourismus GmbH Regensburg übergeben
Wenn auch die Situation bei der Bahn die Ankunft von Prof. Dr. Carsten C. Schermuly, unserem Keynote Speaker für das Thema New Work, spannend gemacht hat, konnten ihn die Teilnehmenden ab 10.15 Uhr erleben und seinen imposanten und innovativen Vortrag „Was ist New Work und wenn ja wie viele? Mit psychologischem Empowerment die Zukunft der Arbeit bewältigen“ hören.
„New Work“, oftmals fälschlicherweise als inflationärer Containerbegriff für eine Vielzahl von Maßnahmen, z.B. Homeoffice subsumiert, bezieht sich New Work auf das Erleben, das psychologische Empowerment in einer Organisation/Kultur.
Unter dem Motto „Arbeit soll den Menschen stärken“ zeigte Prof. Dr. Schermuly, wie die Gestaltung des psychologischen Empowerments das positive Erleben des Arbeitsalltages fördern kann. Das Erleben von Selbstbestimmung, Bedeutsamkeit, Kompetenz und Einfluss sind Gestaltungselemente, welche Mitarbeitende in Organisationen und Unternehmen binden und auch zu einer positiven Entwicklung zum betrieblichen Erfolg wesentlich beitragen können.
Mit der Gestaltung des Empowerments ist auch ein verhaltensorientierter Führungsstil verbunden. Die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden, Führungskräften und der Organisation gleichen einem Tanz, wenn die Voraussetzungen für ein psychologisches Empowerment erfüllt sind, was zur Zufriedenheit, Bindung und einer starken intrinsischen Motivation führt.
Dass „Empowerment ansteckend ist “ zeigte auch die diskussionsreiche Fragerunde im Anschluss des Vortrages von Prof. Dr. Schermuly.
Nach einer kulinarischen Stärkung und einer anschließenden kleinen Bewegungseinheit durch Marion Schmidt von der AOK Direktion Regensburg-Neumarkt, konnten die Teilnehmenden die Erkenntnisse aus dem Vormittag in kleinen Einheiten in Workshops vertiefen.
Hier konnten unsere Tagungsgäste jeweils zwei von vier angebotenen Workshops, mit den Themen „Workplace Innovation – Räume für Menschen“, „Führung und Zusammenarbeit in einer agilen Welt“, „Work-Life-Blending“ und New Work – New Culture?!“ besuchen.
Der Abschluss und eine fulminante Zusammenfassung unserer BGM-Netzwerktagung wurde durch das Impro-Theater isar148 gestaltet.
Am Ende sind alle mit einem Lächeln und vielen Erkenntnissen und innovativen Ideen für Ihre Unternehmen nach Hause gegangen.
Mit unserer BGM-Netzwerktagung haben wir unsere starke Position im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ausgebaut und gestärkt.
Wir möchten uns bei allen Akteuren, Mithelfenden und Unterstützenden herzlichst bedanken.
Forum A: Workplace Innovation – Räume für Menschen weiter denken
Das Erleben und Fühlen von Werten und Emotionen ist ein wesentliches Kernmerkmal von New Work. Um diese Werte und Emotionen auch gestaltbar zu machen, sind nicht nur Strukturen, Prozesse und die Arbeitsplätze selbst zu modulieren, sondern auch die entsprechenden Räume. Prof. Josef Steretzeder, Lindner Group KG zeigte in seinem eindrucksvollen und sehr spannenden Vortrag, wie in der Zukunft die Räume in der Arbeitswelt durch Gestaltung von Werten und Emotionen erlebbarer werden. Die ca. 40 Teilnehmer konnten anschließend in einem Workshop und in der Diskussion über den Einfluss von Räumen und Emotionen sich miteinander austauschen.
Forum B: Führung und Zusammenarbeit in einer agilen Welt
Die Referentin Kathrin Schrub, Betriebswirtin (FH), Change Management- und Kommunikations-Expertin, Executive Coach und Wirtschaftsmoderatorin, zeigte den gut 40 Teilnehmenden, das Agilität und neue Formen der Zusammenarbeit keine bloßen Schlagworte mehr sind, sondern der Schlüssel zum Erfolg in einer sich rasant wandelnden Arbeitswelt sein können.
In Ihrem Impulsvortrag wurden zuerst die verschiedenen Aspekte agiler Zusammenarbeit und Führung beleuchtet, darunter die agile Organisationsform und die Grundlagen erfolgreicher agiler Teamarbeit.
In einer offenen Runde konnten die Teilnehmenden anschließend reflektieren, wie sie agile Ansätze bei sich in den Unternehmen implementieren können und welche Voraussetzungen es braucht diese Form der Zusammenarbeit im Arbeitsalltag zu integrieren. Anschließend wurden noch mögliche Störungen, die potenziell den Erfolg gefährden könnten diskutiert.
Forum C: Work-Life-Blending
In unserer vernetzten Welt verschmelzen die Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit zunehmend. Wir leben im Zeitalter des Work-Life-Blendings. Das Work–Life-Balance Modell, bei der Arbeit und Freizeit strikter getrennt sind, soll der Vergangenheit angehören.
Das Gallup-Institut unterscheidet hierbei zwischen "Splittern" und "Blendern". Überraschenderweise zeigt die Forschung, dass die Präferenzen für klare Trennung oder Verschmelzung von Arbeit und Privatleben in etwa ausgeglichen sind, und dass über alle Generationen hinweg. In der Ära von Hybrid- und Remote-Arbeit ist dies besonders bemerkenswert. Sowohl klare Trennung als auch Verschmelzung können produktiv und erfüllend sein.
Beim Impuls C ging es darum sich selbst einzuschätzen ob man Splitter oder Blender ist. Durch mehrere Reflexionsfragen führte Ulrike Klieber, bbw die Teilnehmenden auf eine Reise zu sich selbst. Die insgesamt ca. 50 Teilnehmenden reflektierten dadurch ihre persönliche Einstellung zu einem Teilbereich von New Work.
Forum D: New Work – New Culture?!
In seinem Impulsworkshop „New Work – New Culture?! Der Beitrag von Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) zur Entwicklung einer neuen Arbeits- und Unternehmenskultur“ stellte Eckhard Münch, Salubris UG & Co. KG zunächst wechselseitige Zusammenhänge zwischen Arbeitsformen – Organisationskultur – Gesundheit – Arbeitsergebnisse dar.
Im Fokus standen drei Leitfragen, die in einer anschließenden Arbeitsphase durch die ca. 50 Teilnehmenden reflektiert und bearbeitet wurden. Ziel war es den Teilnehmenden aufzuzeigen, welche Rolle BGM bei einer erfolgreichen Einführung und Weiterentwicklung neuer Arbeitsformen und -settings spielen kann.
- Inwieweit New Work-Modelle, wenn sie einen Nutzen für Beschäftigte und Arbeitgeber erzeugen sollen, nicht auch eine neue Arbeits- und Unternehmenskultur brauchen?
- Welche förderliche Rolle BGM bei dieser Entwicklung spielen kann?
- Welche Chancen in diesem Entwicklungsprozess für das BGM selbst stecken.
Prof. Dr. Carsten C. Schermuly: „Was ist New Work und wenn ja wie viele? Mit psychologischem Empowerment die Zukunft der Arbeit bewältigen“
Improvisionstheater isar148: Herr Roland Trescher, Birgit Linner; Marc Schmolling
Blumenübergabe Annette Lutz, Prof. Dr. Carsten C. Schermuly
(v.l.n.r) Prof. J. Steretzeder, Lindner Group KG (Impuls A), Luisa Filip, Moderation, Kathrin Schrub, bbw (Impuls B), Ulrike Klieber, bbw (Impuls C), Eckhard Münch, Salubris UG &Co.KG (Impuls D), Simone Helbig, Fachbereichsleiterin Arbeitswelten, AOK Bayern
Eröffnung der Veranstaltung durch Moderatorin Luisa Filip
Begrüßung Annette Lutz, Bereichsleitung Gesundheitsförderung, AOK Bayern
Das sagen unsere Teilnehmer
„Der Workshop von Eckhard Münch hat die Inhalte des Key Note Vortrags von Prof. Dr. Schermuly nochmals vertieft, und den Teilnehmenden die Möglichkeit geboten, die Inhalte ganz konkret und praxistauglich auf ihre eigenen Unternehmen anzuwenden. Damit ist ein hervorragender Transfer aus der Wissenschaft in die jeweiligen Unternehmen entstanden, der unterstützt durch das Betriebliche Gesundheitsmanagement den Mitarbeiter*innen zugutekommt“
Barbara Mayrhofer, Betriebliche Gesundheitsmanagerin, Universitätsklinikum Regensburg
„Die AOK beeindruckte uns einmal mehr mit der perfekten Organisation der BGM-Netzwerktagung zum Thema „New Work“. Die gelungene Auswahl der Location und der herzliche Empfang ließen bereits vermuten, dass es ein besonderer Tag werden würde.
Der Höhepunkt des Tages war unbestritten der Keynote Speaker, Prof. Dr. Carsten C. Schermuly. Mit seinem sympathischen Auftreten gewährte er uns nicht nur Einblicke in das Thema New Work, sondern inspirierte uns mit seiner kompetenten und praxisnahen Präsentation. Seine fokussierte Art, auf die Fragen der Teilnehmer umfassend einzugehen, machte den Informationsaustausch besonders wertvoll.
Das hohe Niveau dieses Vortrags setzte sich nahtlos im anschließenden Workshop mit Eckhard Münch fort. Nach einer prägnanten Einführung in die Zusammenhänge zwischen Unternehmenskultur und New Work erarbeiteten wir gemeinsam, mit welchen Voraussetzungen New Work sinnvoll und effektiv im Unternehmen implementiert werden kann.
Zweifellos werden die Inhalte dieser Veranstaltung einen nachhaltigen Einfluss auf unsere zukünftige Ausrichtung haben. Wir möchten uns bei der AOK für diesen erkenntnisreichen und inspirierenden Tag bedanken und freuen uns auf zukünftige Veranstaltungen dieser Art.“
Daniela Belz, QHSE-Managerin; Stefan Bermüller, Geschäftsführer, Bermüller & Co GmbH, Nürnberg