Entgeltgrenzen bei Minijobs
Regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt prüfen
Bei der Prüfung der Frage, ob das Arbeitsentgelt im Minijobbereich liegt, ist vom regelmäßigen Arbeitsentgelt auszugehen. Dabei ist grundsätzlich das Arbeitsentgelt heranzuziehen, auf das der oder die Beschäftigte einen Rechtsanspruch hat (zum Beispiel aufgrund eines Tarifvertrags, einer Betriebsvereinbarung oder einer Einzelabsprache), selbst wenn der Arbeitgeber das Arbeitsentgelt nicht oder erst später zahlt.
Wird allerdings ein höheres als das vereinbarte Arbeitsentgelt gezahlt, kommt es nicht darauf an, ob ein wirksamer (arbeitsrechtlicher) Anspruch auf das gezahlte Arbeitsentgelt besteht. Dann löst der Zufluss die Arbeitsentgelteigenschaft und damit den Beitragsanspruch aus.
Einmalige Einnahmen, die mit hinreichender Sicherheit (zum Beispiel aufgrund eines für allgemein verbindlich erklärten Tarifvertrags oder aufgrund Gewohnheitsrechts wegen betrieblicher Übung) mindestens einmal jährlich zu erwarten sind, werden bei der Ermittlung des Arbeitsentgelts berücksichtigt.
Die einmal vorgenommene Beurteilung bleibt auch maßgebend bei Änderungen infolge nicht sicher voraussehbarer Umstände. Änderungen wirken sich grundsätzlich nur zukunftsbezogen aus.
Passend zum Thema
JAE-Rechner
Der JAE-Rechner der AOK bietet Hilfe bei der Berechnung des regelmäßigen Arbeitsentgelts.
Minijob und unvorhersehbare Mehrarbeit
Kommt es zu unvorhergesehenen Einnahmen, durch die Beschäftigte die Minijobgrenze überschreiten, liegt unter folgenden Umständen dennoch ein Minijob vor:
- Wenn die Geringfügigkeitsgrenze innerhalb des für den jeweiligen Entgeltabrechnungszeitraum zu bildenden Zeitjahres (rückwärts laufend) in nicht mehr als zwei Kalendermonaten (Entgeltabrechnungszeiträume) um jeweils einen Betrag bis zur Höhe der Geringfügigkeitsgrenze überschritten wird.
- Das regelmäßige monatliche Arbeitsentgelt darf im Durchschnitt einer Jahresbetrachtung 556 Euro nicht übersteigen (Jahresentgeltgrenze maximal 6.672 Euro bei durchgehender mindestens zwölf Monate dauernder Beschäftigung gegen Arbeitsentgelt in jedem Monat).
- Das unschädliche, gelegentliche, unvorhersehbare Überschreiten der Geringfügigkeitsgrenze wird auf ein Arbeitsentgelt bis zum Doppelten der monatlichen Geringfügigkeitsgrenze (1.112 Euro) für maximal zwei Kalendermonate pro Zeitjahr begrenzt.
- Im Kalendermonat des unvorhersehbaren Überschreitens ist die zusätzliche Zahlung eines Arbeitsentgelts unschädlich, solange das insgesamt erzielte Arbeitsentgelt in diesem Kalendermonat das Doppelte der monatlichen Geringfügigkeitsgrenze nicht überschreitet.
- Aufgrund dieser Regelung ist wegen eines zweimaligen unvorhersehbaren Überschreitens innerhalb eines Zeitjahres im Rahmen einer geringfügig entlohnten Beschäftigung somit maximal ein Jahresverdienst möglich, der dem 14-Fachen der monatlichen Geringfügigkeitsgrenze entspricht (7.532 Euro 2024 und 7.784 Euro 2025).
Stand
Erstellt am: 13.11.2023
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