Positive Teamkultur: Gesundheit und Zusammenarbeit stärken

Eine positive Teamkultur bietet mehr als ein angenehmes Arbeitsklima. Sie ist Grundlage für psychische Gesundheit, Motivation und Zusammenarbeit. Was macht eine solche Kultur aus und wie können Führungskräfte sie gezielt fördern? Wie wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Ansätze helfen können, Teamdynamiken zu verbessern, Vertrauen aufzubauen und langfristigen Erfolg zu sichern.

Was eine positive Teamkultur ausmacht

Teamkultur beschreibt die Werte, Verhaltensweisen und Dynamiken, die das Zusammenarbeiten prägen. „Eine positive Teamkultur entsteht, wenn Mitarbeitende Vertrauen zueinander und zur Führungskraft haben. Wenn sie sich in ihrer Arbeit unterstützt, wertgeschätzt und gehört fühlen“, sagt Patricia Lück, Diplom-Psychologin, Referentin Betriebliches Gesundheitsmanagement und zertifizierte Beraterin für Positive Psychologie beim AOK-Bundesverband in Berlin. „Positive Kultur geht über das einfache Nebeneinander im Team hinaus: Gemeint ist, aktiv miteinander zu arbeiten, Herausforderungen gemeinsam zu meistern und selbstverständlich auch Erfolge gemeinsam zu feiern.“

Vertrauen durch psychologische Sicherheit

Die Positive Psychologie liefert laut Patricia Lück spannende Ansätze für den Aufbau einer gesunden Teamkultur. Dabei geht es vor allem darum, Ressourcen von Menschen zu stärken und die Beziehungen untereinander zu fördern. Voraussetzung für ein positives Teamklima ist der Aufbau einer Vertrauenskultur. Das führt langfristig zum Gefühl der psychologischen Sicherheit bei den Teammitgliedern. „Psychologische Sicherheit bedeutet, dass Beschäftigte offen und ohne Angst vor negativen Konsequenzen sprechen können – sei es über neue Ideen, aber auch über Kritik oder Fehler“, betont die AOK-Expertin. „Studien belegen, dass Teams mit hoher psychologischer Sicherheit produktiver und zufriedener arbeiten.“

Grundlagen einer guten Teamkultur

Möchten Unternehmen herausfinden, wie es um die Führungs- und Teamkultur in ihrem Betrieb steht, können anonyme Beschäftigtenbefragungen im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) helfen. Sie schaffen einen sicheren Rahmen, in dem Mitarbeitende offen über Unterstützung, Konflikte oder Missstände sprechen können, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen. „Wer also zunächst ermitteln möchte, wie es um die Teamkultur steht, kann sich an die BGF-Fachleute der AOK wenden“, so Patricia Lück.

Basis einer positiven Teamkultur ist die systematische und authentische Arbeit an den Grundlagen des Zusammenwirkens:

Grundlagen für positive Teamkulturen

Offene Kommunikation: Teams und Führungskräfte klären gemeinsam, wie sie zusammenarbeiten möchten, welche Erwartungen bestehen und wie gegenseitige Unterstützung aussehen kann.

Befähigung statt Kontrolle: Führungskräfte fragen Teammitglieder, was sie benötigen, um gut arbeiten zu können.

Reflexion erfolgreicher Arbeit: Mit der Methode „What went well?“ analysieren Führungskräfte und Teams regelmäßig gemeinsam, welche Faktoren zum Erfolg beitragen – und nutzen diese Erkenntnisse für zukünftige Projekte.

Langfristige Ausrichtung: In Workshops legen Führungskräfte und Teams gemeinsam Ziele fest, zum Beispiel für die kommenden fünf Jahre.

Aktive Wertschätzung: Führungskräfte äußern bewusst Dankbarkeit, etwa durch Anerkennung individueller Beiträge – unabhängig davon, ob im Büro oder im Homeoffice gearbeitet wird.

Konsequente Unterstützung: Beschäftigte müssen sich sicher sein, dass Vertrauen nicht gebrochen wird. Das Gefühl psychologischer Sicherheit ist durch Misstrauen oder Vertrauensbruch schnell und nachhaltig erschüttert.

Teamgesundheit im Blick behalten

Gesundheitsförderliches Miteinander benötigt darüber hinaus entsprechende Verhaltens- und Verhältnisprävention. „Rahmenbedingungen sind so zu gestalten, dass Stressfaktoren wie dauerhafter Zeitdruck oder Konflikte minimiert werden“, sagt Patricia Lück. „Dazu gehört, dass Führungskräfte klare Strukturen und realistische Erwartungen etablieren, um Belastungen zu verhindern, bevor sie entstehen.“

Verhaltensprävention knüpft daran an, indem sie die Beschäftigten dabei unterstützt, innere Widerstandskraft zu stärken und mit Belastungen resilienter umzugehen. Das bedeutet zum Beispiel, durch Schulungen, Feedback und gezielte Entwicklungsmaßnahmen ihre Fähigkeit zu fördern, Stresssituationen gelassener zu meistern und eigene Stärken bewusst zu nutzen.

5 Tipps für den Aufbau einer positiven Teamkultur

Durch gezielte Förderung von Kooperation, Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung entsteht eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, von den Mitarbeitenden über die Führungskraft bis hin zum Unternehmen. Patricia Lück nennt abschließend fünf Tipps, mit denen Führungskräfte beginnen können, die Grundlagen einer positiven Teamkultur wie selbstverständlich zu etablieren:

Fünf Tipps für Führungskräfte

  1. Stärken Sie die Vertrauenskultur: Bauen Sie psychologische Sicherheit auf.
  2. Sprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Team: Hören Sie zu, fragen Sie nach, und zeigen Sie Wertschätzung.
  3. Feiern Sie Erfolge: Fokussieren Sie sich auf das Gelungene.
  4. Fördern Sie Stärken: Unterstützen Sie individuelle Fähigkeiten und Weiterentwicklung.
  5. Setzen Sie gemeinsame Ziele: Ein „Wirgefühl“ stärkt den Teamgeist.

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Stand

Erstellt am: 15.01.2025

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