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Welche Fragen Arbeitgeber auch zum Thema Sozialversicherungsrecht bewegen: Die Rechtsdatenbank der AOK liefert die Antworten – einfach, fundiert und topaktuell.
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§ 6 Kind-RL
§ 6 Kind-RL, U4
(1) Folgende Ziele und Schwerpunkte werden in der U4 gesetzt:
- a) Erkennen von Entwicklungsauffälligkeiten
- b) Impfberatung
- c) Prüfung der Durchführung des Neugeborenen-Hörscreenings
- d) Aufmerksamkeit für Eltern-Kind-Interaktion.
(2) Die Untersuchung umfasst die Anamnese, die eingehende körperliche Untersuchung sowie die entwicklungsorientierte ärztliche Aufklärung und Beratung.
- 1. Anamnese
- a) Aktuelle Anamnese des Kindes
- - Erkrankungen: schwerwiegende Erkrankungen seit der letzten Untersuchung, Operationen, Krampfanfälle
- - Ernährung/Verdauung: Schwierigkeiten beim Trinken und Füttern, Erbrechen, Schluckstörungen, abnorme Stühle (Stuhlfarbe mit Stuhlfarbkarte erfragen), Obstipation
- - auffälliges Schreien
- - Die Ärztin oder der Arzt prüft und dokumentiert, ob folgende Untersuchung durchgeführt bzw. veranlasst wurde. Falls nicht, soll diese Untersuchung gemäß Abschnitt C angeboten werden.
- Neugeborenen-Hörscreening (siehe Abschnitt C Kapitel IV)
- b) Sozialanamnese
- aa) Betreuungssituation
- bb) besondere Belastungen in der Familie
- a) Aktuelle Anamnese des Kindes
- 2. Orientierende Beurteilung der Entwicklung
- a) Grobmotorik
- - Kräftiges alternierendes und beidseitiges Beugen und Strecken der Arme und Beine.
- - Hält den Kopf in der Sitzhaltung aufrecht, mindestens 30 Sekunden.
- - Bauchlage wird toleriert, Abstützen auf den Unterarmen, der Kopf wird in der Bauchlage zwischen 40° und 90° mindestens eine Minute gehoben.
- b) Feinmotorik
- - Hände können spontan zur Körpermitte gebracht werden.
- c) Perzeption/Kognition
- - Fixiert ein bewegtes Gesicht und folgt ihm.
- - Versucht durch Kopfdrehen, Quellen eines bekannten Geräusches zu sehen.
- d) Soziale/emotionale Kompetenz
- - Kind freut sich über Zuwendung, Blickkontakt kann gehalten werden.
- - Reaktion auf Ansprache, erwidert Lächeln einer Bezugsperson ("soziales Lächeln").
- e) Beobachtung der Interaktion
- Beobachtung der Interaktion des Kindes mit der primären Bezugsperson im ersten Lebensjahr (U3 bis U6) durch die Ärztin oder den Arzt. Insbesondere die folgenden Reaktionen des Kindes können der Ärztin oder dem Arzt als Hinweise zur Einschätzung von Stimmung, Kommunikations- und Regulationsmöglichkeiten des Kindes im Kontakt mit seiner primären Bezugsperson und als weitere Grundlage für das Ärztin- oder Arzt-Elterngespräch dienen:
- Stimmung/Affekt:
- Das Kind erscheint in Anwesenheit durch die primäre Bezugsperson zufrieden und ausgeglichen.
- Es bleibt bei Ansprache oder nonverbaler Kommunikation durch die primäre Bezugsperson in positiver Grundstimmung ausgeglichen, offen und zugewandt.
- Kontakt/Kommunikation:
- Das Kind reagiert bei Ansprache oder nonverbaler Kommunikation der primären Bezugsperson mit Lächeln, Wenden des Kopfes oder spontanem Körperkontakt.
- Das Kind sendet selbst spontan deutliche Signale zur primären Bezugsperson und sucht mit Blick, Mimik, Gesten und Lauten Kontakt.
- Das Kind stellt in unbekannten Situationen Körper- oder Blickkontakt zur Rückversicherung zur primären Bezugsperson her.
- Regulation/Stimulation:
- Das Kind lässt sich durch Wiegen, Singen oder Ansprache in kurzer Zeit von einer primären Bezugsperson beruhigen.
- Das Kind reagiert angemessen auf laute Geräusche, helles Licht und Berührung.
- a) Grobmotorik
- Eltern sind unzufrieden mit der Entwicklung und dem Verhalten des Kindes, weil:
- 3. Eingehende körperliche Untersuchung
- a) Körpermaße und Eintragung in das Somatogramm:
- - Körpergewicht
- - Körperlänge
- - Kopfumfang
- b) Haut
- - auffällige Blässe
- - Zyanose
- - Ikterus
- - Hämangiome
- - Naevi und andere Pigmentanomalien
- - Ödeme
- - Anhalt für Verletzungen (z. B. Hämatome, Petechien, Verbrennungen, Narben)
- - entzündliche Hautveränderungen
- c) Thorax, Lunge, Atemwege
- - Auskultation
- - Atemgeräusch
- - Atemfrequenz
- - Einziehungen
- - Thoraxkonfiguration
- - Schlüsselbeine intakt
- d) Herz, Kreislauf
- - Auskultation (Herzfrequenz, -rhythmus, -töne und -nebengeräusche)
- - Femoralispulse
- e) Abdomen, Genitale (inkl. Analregion)
- - Anomalien
- - Leber- und Milzgröße
- - Hernien
- f) Bewegungsapparat (Knochen, Muskeln, Nerven)
- - Inspektion des ganzen Körpers in Rücken- und Bauchlage und aufrecht gehalten
- - Asymmetrien
- - Schiefhaltung
- - Spontanmotorik
- - Muskeltonus
- - Opisthotonus
- - Prüfung der passiven Beweglichkeit der großen Gelenke, Muskeleigenreflexe, Handgreifreflex, Fußgreifreflex, Neugeborenenreflexe
- - Prüfung auf klinische Frakturzeichen
- - Befund Hüftsonographie liegt vor/Kontrolle
- g) Kopf
- - Fehlhaltung
- - Dysmorphiezeichen
- - Schädelnähte
- - Kephalhämatom
- - Fontanellentonus
- h) Mundhöhle, Kiefer, Nase
- - Auffälligkeiten der Schleimhaut und des Kieferkamms
- - Kiefer-, Gaumenanomalie
- - Verletzungszeichen
- - abnorme Größe der Zunge
- - behinderte Nasenatmung
- - orofacialer Hypotonus
- i) Augen
- - Inspektion: morphologische Auffälligkeiten, Nystagmus
- - Brückner-Test: Transilluminationsunterschied re/li z. B. bei Trübung der brechenden Medien, Strabismus, Anisometropie
- - Prüfung der Blickfolge mit einem geräuschlosen, das Kind interessierenden Objekt (z. B. Lichtquelle); Fixationsschwäche re/li
- a) Körpermaße und Eintragung in das Somatogramm:
- 4. Beratung
- Entwicklungsorientierte ärztliche Aufklärung und Beratung, vor allem zu folgenden Themen:
- - Stillen/Ernährung/Mundgesundheit
- - plötzlicher Kindstod
- - Unfallverhütung
- - Umgang mit Schreibaby, Schlaf- und Essstörung
- - Sprachberatung: Förderung von "Muttersprache" und deutscher Sprache (einschließlich der Laut- und Gebärdensprache)
- - Rachitisprophylaxe mittels Vitamin D und Kariesprophylaxe mittels Fluorid
- - Informationen zu regionalen Unterstützungsangeboten (z. B. Eltern-Kind-Hilfen, Frühe Hilfen)
- - Aufklärung über Impfungen/Vorschlag eines Impftermins, Impfstatus entsprechend der Schutzimpfungs-Richtlinie des G-BA überprüfen.
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