Beschäftigte empfinden ihre Arbeit als weniger belastend und sind weniger anfällig für Erkrankungen, wenn ihre Vorgesetzten sie unterstützen.
Unterstützung durch Kollegen, vor allem aber auch durch Vorgesetzte, ist eine oft unterschätzte Ressource für gesünderes Arbeiten. Sie sorgt dafür, dass sich Arbeitsbelastungen besser bewältigen lassen, und verringert das Stressempfinden.
Das verdeutlicht eine repräsentative Befragung von rund 20.000 Erwerbstätigen, deren Ergebnisse die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlicht hat. Demnach berichten in der Gruppe derer, die sich auf den Rückhalt ihrer Vorgesetzten verlassen können, nur 47 Prozent von häufigem Termin- und Leistungsdruck. Bei denen, die kaum Unterstützung erhalten, sind es hingegen 59 Prozent.
Entsprechend bezeichnet sich ein Drittel der Beschäftigten, die oft mit belastenden Arbeitssituationen konfrontiert sind, dabei jedoch gut durch Führungskräfte unterstützt werden, als beschwerdefrei. Bei denen, die ohne Hilfestellung auskommen müssen, stimmt dieser Aussage nur jeder Siebte zu.
Dreifach wichtig
Die BAuA-Experten haben drei wesentliche positive Funktionen der Unterstützung durch Führungskräfte identifiziert: Sie kann die Arbeitsbelastung der Beschäftigten substanziell verringern – etwa wenn Ratschläge dabei helfen, Probleme bei einer Arbeitsaufgabe zu lösen.
Zudem wirkt bereits das Vertrauen darauf, sich auf die Hilfe seines Vorgesetzten verlassen zu können, stressbedingten gesundheitlichen Beeinträchtigungen entgegen. Nicht zuletzt werden durch diesen Rückhalt auch die negativen Wirkungen von Arbeitsbelastungen abgemildert, da er die Mitarbeiter in die Lage versetzt, leichter damit fertig zu werden.
Klare Empfehlung an die Arbeitgeber: Sie sollten mehr denn je für eine Unternehmenskultur sorgen, in der Unterstützung durch Vorgesetzte gefördert und nicht etwa als lästige Zusatzaufgabe angesehen wird.