impressum editorial gesundes unternehmen – das Arbeitgebermagazin der AOK – Die Gesundheitskasse Herausgeber: AOK Niedersachsen, Hildesheimer Straße 273, 30519 Hannover aok-niedersachsen.de Verlag und Redaktion: CW Haarfeld GmbH, ein Unternehmen der Wolters Kluwer Deutschland GmbH, Robert-Bosch-Str. 6, 50354 Hürth Internet: cwh.de Tel.: 0800 888-5440, Fax: 0800 888-5445, E-Mail: service@cw-haarfeld.de Kontakt Redaktion: gesundes.unternehmen@cwh.de Redaktionsleitung: Kai Stiehl (v. i. S. d. P.), Geschäftsadresse siehe Verlag und Redaktion Chefredaktion: Simone Königs Redaktion: Manuela Müller, Silke Siems, Bettina Tanneberger, Julia Templin, Stephanie von Zelisch Arbeitsrechtliche Beratung: Steinmeier LLP Rechtsanwälte, Dresden Gestaltung: claim GmbH, CW Haarfeld Druck: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern Erscheinungsweise: viermal jährlich Redaktionsschluss: 15. September 2020 ISSN 2366-8911 Mit der kostenfreien Aussendung des Magazins gesundes unternehmen kommt die AOK Nieder- sachsen ihren sich aus § 104 SGB IV und § 13 SGB I erge- benden Beratungs- und Informationspflichten nach. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie elektronische Verviel fältigung von Artikeln und Fotos nur mit aus- drücklicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Das bei der Herstellung des Magazins gesundes unternehmen verwendete Papier verfügt über das EU-Ecolabel und zeichnet sich durch besondere Umweltverträglichkeit aus. Die eingesetzten Farben haben Bio-Qualität, auf den Einsatz giftiger und gefähr- licher Materialien wird gemäß der Ausschlussliste des europäischen Druckfarbenverbandes (EuPIA) verzichtet. Hinweis der Redaktion: Im Sinne eines einfachen Lese- flusses wird in Magazinbeiträgen grundsätzlich die männliche Form verwendet. Die Beiträge beziehen sich jedoch immer auf alle Geschlechter, wenn nicht explizit anders hervorgehoben. ; i k z l u h c S n e g r ü J , K O A / R P : l a i r o t i d E / t ä r t r o P ; e s n L i l u a P / s e g a m I y t t e G : d l i l b e t i T e s n L i l u a P / s e g a m I y t t e G : t l a h n I o t o F 2 gu 3 · 2020 Ulrich Gransee, Verwaltungs - rats vorsitzender, Vertreter der Versichertenseite Christoph Meinecke, Verwaltungs - rats vorsitzender, Vertreter der Arbeitgeberseite Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvor- sitzender Jan Seeger, Mitglied des Vorstandes Die Krise meistern Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Deshalb hat die AOK Niedersachsen für alle von der Corona-Krise betroffenen Betriebe eine Service-Kampagne gestartet: „ZusammenArbeiten – mit Abstand am besten“. Mit konkreten Angeboten unterstützen wir die Unternehmen dabei, die Krise zu meistern und sich auf eine mögliche zweite Corona-Welle vorzubereiten. Betriebliche Gesundheit im Fokus. Neben den ökonomischen Auswirkungen stellt die Corona-Pandemie Unternehmen auch in Belangen der betrieblichen Gesundheit vor große Herausforderungen: Hygienestandards einführen und Risikogruppen be- sonders schützen, nach Möglichkeit angemessene Homeoffice-Bedingungen schaffen, mit Ängsten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut umgehen. Ein breites Angebot zu diesen Themen finden Sie unter aok.de/fk/zusammenarbeiten: spezielle Themenseiten, Best-Practice-Beispiele, Aspekte zur Sozialversicherung, Online-Seminare und natürlich auch einen Podcast. Mehr zu unserer Service-Kampagne lesen Sie auf Seite 30. Gesünder ernähren. Eine gute Ernährung ist ein wichtiger Baustein für Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Wie die betriebliche Gesundheitsförderung hier einen Beitrag leisten kann, zeigt unsere Titelgeschichte zum Thema „Gesünder essen“ (ab Seite 4). Anhand konkreter Beispiele erfahren Sie, wie Beschäftigte zu einer ausgewogenen Ernährung angeregt werden können und sich damit ihr Wohlbefinden verbessert. Wenn auch Ihr Unternehmen zu diesem Thema Beratungs- oder Handlungsbedarf hat, sind wir von der AOK Niedersachsen genau der richtige Ansprechpartner. In diesen bewegten Zeiten bleibt die AOK Niedersachsen ein zuverlässiger Partner: 2019 konnte die Gesundheitskasse einen deutlichen Versichertenzuwachs verzeichnen. Auch die Finanzen entwickeln sich solide – der Zusatzbeitrag liegt 2020 im sechsten Jahr in Folge unterhalb des Durchschnitts in der gesetzlichen Krankenversicherung. Unser seit Jahren an Stabilität und Qualität ausgerichteter Kurs hat sich wieder einmal positiv bestätigt. Ihre AOK Niedersachsen steht verlässlich für hohe Versorgungsqualität, kom- petente Beratung und setzt sich für die Belange der Arbeitgeber und Versicherten ein. Ihr Verwaltungsrat und Vorstand der AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen

titel ernährung ernährung Gesünder essen Betriebliche Gesundheitsförderung Schokoriegel vor dem Computer, Pommes mit Currywurst in der Kantine, Mettbrötchen auf dem Bau: Um die Ernährung im Job ist es nicht unbedingt zum Besten bestellt. Betriebe, die leistungsfähige, fitte Mitarbeiter wollen, können ihre Beschäftigten dabei unterstützen, sich gesund zu ernähren. p OBST & GEMÜSE Mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst sollten es am Tag sein. Denn Gemüse und Obst versorgen den Körper mit Nähr-, Ballast- und sekundären Pflanzenstoffen. Damit lässt sich das Risiko für Herz-Kreislauf- und andere Erkrankungen senken. 4 gu 3 · 2020

titel ernährung Veränderungen anstoßen p SNACKS Salz lässt sich bei den Snacks zwischendurch am besten einsparen. Das ist wichtig, weil zu viel Salz im Essen den Blutdruck erhöhen kann. Mehr als 6 Gramm am Tag sollten es nicht sein. In der Kantine besser essen besser essen Rund 1.200 Mitarbeiter zählt die Dunkermotoren GmbH im baden-württembergischen Bonndorf. Im Rahmen einer Modernisierung des Betrieblichen Ge- sundheitsmanagements (BGM) sollte das Thema Er- nährung stärker in den Fokus rücken. Best Practice. „Wir fragten verschiedene Kranken- kassen nach ihren Angeboten. Mit der AOK schlossen wir eine Kooperation“, so Anja Parsiegla, Personalrefe- rentin bei der Dunkermotoren GmbH. Gemeinsam mit den AOK-Mitarbeitern Jens Kalchthaler, Koordinator Gesunde Mitarbeiter, gesunde Betriebe Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) geht systematisch vor: Es bezieht Personal- und Gesundheitsverantwortliche im Unternehmen sowie (externe) Experten für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF), zum Beispiel der AOK, mit ein. Idealerweise wird es durch einen Steuer- kreis gelenkt, der für die Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen sorgt. Typischerweise wird dabei folgendermaßen vorgegangen: Analyse: Im ersten Schritt wird eine Analyse, zum Beispiel eine Befra- gung mit dem Schwerpunkt „Ernährung der Mitarbeiter“, durchgeführt. Ableitung von Maßnahmen: Aus der Analyse werden maßge- schneiderte Aktionen für die Unterstützung gesundheitsförderlicher Maßnahmen am Arbeitsplatz (Verhältnisprävention) sowie zum ge- sundheitsgerechten Verhalten (Verhaltensprävention) entwickelt und umgesetzt. Auswertung: Die erfolgten Maßnahmen werden mit Blick auf die festgelegten Ziele evaluiert. 1) 2) 3) H b m G n e r o t o m r e k n u D / R P ; ) 4 1 – 6 . S ( y o s k A s i n E , k i h s u l / k c o t S i ) e g a l l o C ( : n o c I ; e s n L i l u a P / s e g a m I y t t e G : s o t o F 6 gu 3 · 2020 BGM, sowie Ernährungsberaterin Sandra-Kristin Be- kers wurde ein Steuerkreis gebildet. Nach durchdach- ter Planung des Folgejahres startete das Projekt im Juli 2019 mit verschiedenen Firmenaktionen: AOK-Kantinenwoche „Sommerküche“. Die Vo- raussetzung für gesunde und leistungsfähige Menschen aller Altersgruppen ist eine ausgewogene Ernährung. So sollte bei Unternehmen, die eine Gemeinschaftsver- pflegung beziehungsweise Kantine haben, ein abwechs- lungsreiches und erschwingliches Angebot zur Verfü- gung stehen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät unter jobundfit.de zu wenig und fettarmem Fleisch, mindestens einmal pro Woche Seefisch, reich- lich Gemüse, frischen Salaten und Obst sowie Milch- produkten und Mineralwasser, ungesüßten Fruchtsäf- ten und Schorlen. „Während der AOK-Kantinenwoche gab es ausschließlich frisches, gesundes Essen in un- serer Kantine“, berichtet Anja Parsiegla. „Deftiges und sehr Fetthaltiges wurden vom Speiseplan gestrichen.“ Stattdessen ließen sich die Beschäftigten eine leich- te Sommerküche schmecken. Mit „Quinoa-Bratlingen“, „Puten-Curry mit Mango“ oder „Gazpacho mit Garne- len“. Täglich standen drei AOK-Rezepte zur Auswahl, die im Vorfeld mit dem Küchenchef besprochen wurden. Die Mitarbeiter konnten sich die Rezepte zum Nachko- chen mitnehmen und sich zusätzlich an einem Stand bei der AOK-Ernährungsberaterin zum Thema „Ge- sund essen im Job“ informieren. Außerdem hatten sie die Möglichkeit, Screenings durchführen zu lassen: zum Beispiel das Messen von Körperfett, Knochendichte oder Antioxidantien (Antioxidantien machen freie Radikale, die sich im Körper zum Beispiel durch UV-Strahlung oder Schadstoffe in der Luft bilden, unschädlich. Die bekanntesten Antioxidantien sind Vitamine).

titel ernährung p GESUNDE FETTE Ungesundes und verstecktes Fett steckt oft in verarbeiteten Lebensmitteln wie Fast Food und Fertigprodukten. Auch pflanzliche Öle wie zum Beispiel Rapsöl liefern viele Kalorien, aber auch lebensnotwendige Fettsäuren und Vitamin E. Individuelle Angebote machen Kleine Betriebe mit Ideen mit Ideen Die HPM Innenausbau GmbH aus Chemnitz zählt neun Mitarbeiter, die viel auf Montage unterwegs sind. Das Unternehmen erkundigte sich bei der AOK PLUS über praktikable Unterstützungsmöglichkeiten zum Thema Gesundheitsförderung. Best Practice. „Wir initiierten eine Firmenaktion an einem Tag, an dem alle anwesend waren“, erklärt Katrin Nitschke, Beraterin Gesundheitsförderung bei der AOK PLUS. Dabei wurde neben Bewegungs- und Entspan- nungseinheiten der Ernährungsworkshop „Gesund und lecker auf Montage“ inklusive einer Verkostung durch- geführt. » Wenn ich das Thema gesunde Ernährung am Arbeitsplatz in der Praxis erlebbar mache, bleibt es viel eher hängen, als wenn man es nur in der Theorie hört. « Katrin Nitschke, Beraterin Gesundheitsförderung bei der AOK PLUS Spezielle Berufsgruppen fördern. Um das An- gebot an die spezielle Berufsgruppe anzupassen und den Workshop mit den Mitarbeitern durchzuführen, enga- gierte die AOK PLUS die externe Diplom-Oecotropho- login Susan Türpe. Unterwegs werden viel Fleisch und Fast Food gegessen. Die Ernährungsberaterin gab deshalb Tipps für fett-, salz- und zuckerreduzierte sowie eiweiß- reiche Mahlzeiten zum Mitnehmen. „Auch auf Montage ist es wichtig, drei Mahlzeiten am Tag einzuhalten“, sagt Susan Türpe. „Und das möglichst nicht im nächsten Im- biss.“ Gerade auf der Baustelle würden sich Wraps, vor- bereitete Salate oder Vollkornbrote mit fettarmen Belägen ideal eignen, um sich gesund zu ernähren. Abends sei hingegen eine leichte, warme Mahlzeit bekömmlicher und appetitstillender als das klassische Abendbrot. K O A / R P : i e g e z n A ; K O A / R P ; e s n L i l u a P / s e g a m I y t t e G : o t o F Informativ und inspirierend. Wer gar nicht aufs Naschen verzichten wolle, könne in Maßen auch hin und wieder zu Salzstangen, Kokoschips oder Nüs- sen sowie Trockenfrüchten oder Frischobst greifen. Ab und zu ein wenig Schokolade mit hohem Kakaoanteil (35–70 Prozent) sei bei körperlicher Tätigkeit auch in Ordnung, sollte aber nicht zur Gewohnheit werden. „Die Mitarbeiter der HPM Innenausbau zeigten sich sehr in- teressiert an der Zubereitung der gesunden Speisen und fanden den Workshop informativ und inspirierend“, resümiert AOK-Beraterin Katrin Nitschke. p 8 gu 3 · 2020

titel ernährung Zielgruppen bewusst ansprechen Aktiv werden für Aktiv werden für Auszubildende Die BorgWarner Turbo Systems GmbH im rheinland-pfäl- zischen Kirchheimbolanden engagiert sich auf vielfältige Weise für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. In Zusammen- arbeit mit der AOK startete das Unternehmen eine Ernäh- rungsaktion mit Auszubildenden im dritten Lehrjahr. Best Practice. „Der Ausbildungsleiter kam auf mich zu mit der Bitte, ein Programm mit den Auszubildenden durchzuführen, um sie für das Thema Gesundheit zu sensibilisieren“, so Eva Weidner-Kamhawi, Projektleite- rin Betriebliches Gesundheitsmanagement bei der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland. Nachdem die Azubis und die Geschäftsführung ihre Zusage gegeben hatten, ging es in die Planungsphase. Ideen wurden gesammelt und in einem Zeitplan zur Umsetzung präsentiert. Analyse des Körpers. Im Mai 2019 startete die 16-wö- chige AOK-Firmenaktion „Top in Form at Work“. Dabei wurden die Azubis für das Thema Ernährung in Kombi- nation mit Bewegung und Entspannung sensibilisiert und motiviert. Ein wichtiger Bestandteil war die FUTREX®- Messung. Das Ergebnis analysierte die Körperzusam- mensetzung wie Körperfett, Muskelmasse, Knochen- und Wasseranteil. Während der Projektphase kam das Gerät wiederholt zum Einsatz, um die aktuellen Werte zu messen. p VIELFALT Pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Getreide und Kartoffeln liefern viele Nähr stoffe, Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe und gleichzeitig wenige Kalorien. Weil kein Lebensmittel allein alle Nährstoffe enthält, senkt ein möglichst abwechslungs reicher Speiseplan das Risiko einer einseitigen Ernährung. 10 gu 3 · 2020

p Gesundes genießen. Zu den vielfältigen Angeboten gehörten eine Wasserbar mit schmackhaften Getränke- Alternativen sowie Infotafeln zum Thema „Richtig trin- ken“, berichtet Elke Fiderer-Pielmeier, Koordinatorin für Betriebliche Gesundheitsförderung bei der AOK Bayern. Darüber hinaus wurden je zwei Vorträge zu den Themen „Fit durch Trinken“ sowie „Gesund genießen nach Fei- erabend“ und ein Vortrag zum Thema „Gesunde Ernäh- rung bei Stress“ gehalten. Zusätzlich hatten die Mitarbeiter die Möglichkeit, Kör- perfett, Blutdruck, Blutzucker und Blutfettwerte testen zu lassen. „Im Durchschnitt lag die Teilnehmerzahl zwischen titel ernährung Tipps für mehr Energie im Job 1) 2) 3) 4) Entspannt genießen: Mittagspausen sind Erholungspausen, für die sich Beschäftigte eine bewusste Auszeit vom Arbeitsplatz nehmen sollten. Führungskräfte können hier als gutes Vorbild vorangehen. Ausgewogenes Mittagessen: Fettreiches Essen macht müde und liegt schwer im Magen. Um das Mittagstief zu vermeiden, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) einen hohen Anteil an pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Getreide und Gemüse. Statt zu Fleisch sollte man öfter zu Fisch greifen, statt zu Pommes zu Pellkartoffeln, statt zum Schokopudding zu frischem Obst. Einfach Mitgebrachtes: Für das mitgebrachte Essen von zu Hause eignet sich etwa Salat. In einem verschließbaren Glas lässt er sich ideal transportieren und sorgt mit fettarmem Dressing für den rich- tigen Frischekick. Gesunde Zwischenmahlzeiten: Knurrt zwischen- durch dennoch der Magen, sorgen Snack-Tomaten, Möh- ren, Paprika sowie ungesalzene Nüsse und (Trocken-) Früchte für einen zusätzlichen Vitaminschub. Arbeit- geber können die gesunden Snacks von Zeit zu Zeit zur Verfügung stellen. 5) Ausreichend trinken: Wer im Job konzen- triert bleiben will, sollte mindestens 2 Liter pro Tag trinken. Das Nachlassen der geistigen Frische und Kopfschmerzen lassen sonst nicht lange auf sich war- ten. Arbeitgeber können Wasser kostenfrei für ihre Mitarbeiter anbieten. 12 gu 3 · 2020

titel ernährung p ACHTSAMKEIT Langsames, bewusstes Essen fördert den Genuss und das Sättigungsempfinden. Gönnen Sie sich eine Pause für Ihre Mahlzeiten und lassen Sie sich Zeit beim Essen. Gesund trinken: was Arbeitgeber tun können 1) 2) 3) Stellen Sie einen für alle Mitarbeiter gut zu- gänglichen Wasserspender auf und sorgen Sie dafür, dass er regelmäßig neu befüllt wird. Sind Ihre Mitarbeiter mobil im Einsatz oder auf der Baustelle, stellen Sie hier Wasser kostenlos und griffbe- reit zur Verfügung. Sie haben einen Getränkeautomaten im Unter- nehmen, der überwiegend Süßes wie Limonade und Cola bie- tet? Diese Getränke fördern Krankheiten wie Adipositas (Fettlei- bigkeit) und Diabetes. Stellen Sie das Angebot auf Fruchtsaft- und Gemüseschorlen um – ohne oder mit sehr geringem Zuckeranteil. 4) Stellen Sie Kräuter- und Früchtetee neben den Wasser kocher und sorgen Sie bei jedem Meeting für ausrei- chend ungesüßte Getränke auf dem Tisch. 5) Gehen Sie selbst mit gutem Beispiel voran und achten Sie darauf, immer ein volles Glas oder eine Was- serflasche in Reichweite zu haben. Warten Sie dabei nicht erst darauf, bis der Durst kommt. Eine App oder ein Wecker mit Timer-Funktion kann Sie daran erinnern, alle 2 Stunden 0,3 Liter Wasser oder ein anderes kalorienarmes Getränk zu sich zu nehmen. 14 gu 3 · 2020 p Gleichzeitig werden Muskeln und Gehirnzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Kopfschmerzen, Kreislauf- und Nierenprobleme können das Ergebnis sein. Das wiederum führt zu vermeidbaren Fehlzeiten. „Auch wenn 3 bis 4 Tassen Kaffee oder schwar- zer Tee für gesunde Menschen laut der Deutschen Gesell- schaft für Ernährung in Ordnung sind, gelten sie nicht als Wasserersatz“, sagt Sandra-Kristin Bekers. Die „Light“-Falle. Vielmehr sollten Beschäftigte da- rauf achten, das gesunde Trinken fest in den Arbeitsalltag einzuplanen und über den Tag verteilt regelmäßig Flüssig- keit wie Wasser und Kräutertee zu sich zu nehmen. Auch auf Light-Produkte sollte man verzichten: „Unser Hirn trickst uns da ziemlich aus: Wir denken, das Light-Produkt habe ja keinen Zucker. Doch der enthaltene Süßstoff kann Heißhunger auslösen. Statt bewusst in Maßen und nicht in Massen zu genießen, trinken oder essen wir dann noch mehr von dem vermeintlich leichten Ersatzprodukt.“ E G D / R P ; e s n L i l u a P / s e g a m I y t t e G : o t o F So unterstützt die AOK Die AOK Niedersachsen bietet für Unternehmen kostenlose Work- shops zu gesunder Ernährung am Arbeitsplatz sowie Fachvorträge zum Themenschwerpunkt Ernährung an. Nutzen Sie das vielfältige Angebot und kontaktieren Sie Ihren regionalen Ansprechpartner bei der AOK: aok.de/fk/kontakt

magazin digitalisierung Gesunde Arbeitswelt 4.0 AOK-Projekt Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt und stellt auch das Betriebliche Gesundheitsmanagement vor Herausforderungen. Worauf es zu- künftig ankommt, zeigt das Innovationsprojekt der AOK Niedersachsen. Wie wirken sich die zunehmende Digitali- sierung in der Arbeitswelt und die damit verbundenen Veränderungen auf die Ge- sundheit von Beschäftigten aus? Wie muss sich Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) wei- terentwickeln? Genau diese Fragestellungen fokussiert das Innovationsprojekt „Gesundheit in der Arbeitswelt 4.0" der AOK Niedersachsen. An dem Projekt nehmen 21 Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Grö- ßen teil. Es vereint somit vielfältige Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis. Erste Erkenntnisse. In dem auf fünf Jahre angeleg- ten und noch bis 2021 laufenden Projekt wurden bereits zahlreiche Erkenntnisse erlangt: Bekannte Handlungs- felder wie Ergonomie und hohe Leistungsanforderun- gen bleiben auch im Zuge der Digitalisierung relevant. Themen, wie gesundheitsgerechte Führung oder der Umgang mit digitalem Stress, gewinnen an Bedeutung. Die aktive Beteiligung von Beschäftigten in Verände- rungsprozessen und die Schaffung arbeitsplatznaher Qualifizierungsmöglichkeiten werden immer wichtiger. Ganzheitlicher Ansatz. Die AOK Niedersachsen ver- folgt in der Beratung von Unternehmen zum BGM schon lange einen ganzheitlichen Ansatz, der über nur verhal- tensbezogene Maßnahmen hinausgeht. Eine entscheiden- de Rolle spielt die Arbeits- und Organisationsgestaltung unter aktiver Mitgestaltung von Beschäftigten und Füh- rungskräften. Dieser Ansatz ist relevant, um die Heraus- forderungen der Arbeitswelt 4.0 zu bewältigen und die Gesundheit von Beschäftigten auch künftig zu erhalten und zu fördern. Das bestätigt auch das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e.V., welches das Projekt der AOK Niedersachsen mit einer eigenständigen Studie wissenschaftlich begleitet (siehe Interview rechts). s r u c r A _ e i l i c e C / s e g a m I y t t e G ; o t o h p - w p k , i k z l u h c S n e g r ü J , K O A / R P : s o t o F aok-projekt-viernull.de Um zu wissen, wie eine gesundheitsförderliche Ar- beitswelt 4.0 auszugestalten ist, müssen wir Verän- derungen beobachten, neue Ansätze erproben und diese wissenschaftlich evaluieren. Hier geht die AOK Niedersachsen mit ihrem Projekt genau in die richtige Richtung, um auch künftig Unter- nehmen optimal zu unterstützen. Christoph Meinecke, Verwaltungsratsvorsitzender AOK Niedersachsen, Vertreter der Arbeitgeberseite 16 gu 3 · 2020 Eine höhere Informationsmenge, mehr gleichzeitig zu bearbeitende Prozesse und neue 4.0-Techno- logien – damit der digitale Wandel gelingt, sind die Beschäftigten aktiv in den oftmals technik- zentrierten Veränderungsprozess einzubeziehen. Das erhöht die Akzeptanz von Veränderungen und fördert Gesundheit und Wohlbefinden. Ulrich Gransee, Verwaltungsratsvorsitzender AOK Niedersachsen, Vertreter der Versichertenseite

magazin gesundheits-tipps Zu Hause arbeiten: Darauf kommt es an Homeoffice Zu Hause arbeiten, sich die Zeit frei einteilen können, lange, stressige Anfahrtswege zum Job vermeiden: Nicht erst seit der Corona- Krise wird Homeoffice immer beliebter bei Arbeitnehmern. Mit diesen Tipps können Beschäftigte das Homeoffice effektiv und gesund gestalten. DIE RICHTIGE ARBEITSPLATZGESTALTUNG Der private Wohnbereich sollte auch im Homeoffice privat bleiben. Da ein eigenes Arbeitszimmer für viele nicht realisierbar ist, sollte zumindest eine Ecke eingerichtet werden, die nur für die Arbeit ge- dacht ist. Außerdem sollte der Arbeitsplatz möglichst frei von zu vielen Ablenkungen gehalten werden. Das fördert die Konzentration. HALTUNG BEWAHREN Im Jogginganzug oder Pyjama an den Schreibtisch? Lieber nicht. Sich morgens so anzuziehen, als würde man gleich ins Büro gehen, hat zwei positive Effekte: Zum einen stimmt man sich auf die Arbeit ein. Zum anderen ist man für spon- tane Video-Chats mit den Kollegen gewappnet. Außerdem strahlt man mit der richtigen Kleidung mehr Selbstbe- wusstsein aus, das kann man sogar am Tonfall hören. ARBEITSZEIT EINTEILEN UND PAUSEN MACHEN Um im Homeoffice eine gesunde Balance zwischen Privat- und Ar- beitsleben zu erhalten, sollte man • einen exakten Zeitpunkt festlegen, wann man den Computer an- und auch wieder ausschaltet, und den Laptop oder das Handy nicht mit ins Bett nehmen. • sich regelmäßig zu einer bestimmten Uhrzeit mit Freunden oder der Familie verabreden, etwa zu einem Spaziergang, zum Abendes- sen, zum gemeinsamen Sport. • die Arbeit immer wieder unterbrechen. Am besten stellt man sich einen Wecker, der einen alle zwei Stun- den daran erinnert, eine zehn- minütige Pause einzulegen. e n r o b s O a r a L : n e n o i t a r t s u l l I B c tr! 18 gu 3 · 2020 BEWEGUNG, BEWEGUNG, BEWEGUNG! Wer im Homeoffice arbeitet, neigt dazu, die Wohnung kaum noch zu verlassen. Das kann zu gesundheitlichen Proble- men im Herz-Kreislauf-System und beim Bewegungsapparat führen. Deshalb sollte man sich täglich mindestens eine Stunde bewegen: Laufen, Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen, Yoga – alles, was Spaß macht, ist gut für den Körper und auch für die Psyche. Bewegung senkt den Stresslevel und beugt Burnout vor. Findet sie im Freien statt, tankt man außerdem noch das für die Leistungsfähig- keit so wichtige Vitamin D. AUF DIE ERNÄHRUNG ACHTEN Eine Untersuchung der Bundesvereinigung der Deutschen Ernäh- rungsindustrie zeigt, dass mit der Verbreitung von Homeoffice auch der Konsum von Fertigprodukten, allen voran Tiefkühlpizza, gestie- gen ist. Die Folge: Viele Menschen legen an Gewicht zu. So lässt sich das vermeiden: • In der Mittagspause eine vollwertige Mahlzeit kochen. • Nicht nebenbei am PC, sondern am Tisch essen – mit Zeit, Genuss und wenn möglich in Gesellschaft. • Zwischenmahlzeiten so gut es geht vermeiden und den größten Heißhunger mit Obstsalat und Smoothies statt Schokolade stillen. • Wenn es doch mal etwas Süßes sein muss, bis zum übernächsten Supermarkt gehen oder nach dem Besuch in der Eisdiele eine extra Bewegungseinheit einlegen. AOK-Tipp: Weitere Informationen zum Arbeiten in Corona-Zeiten finden Sie auf dem Arbeitgeberportal: aok.de/fk/zusammenarbeiten

personal wissen Sachbezug oder Geldleistung? Änderung Der Gesetzgeber wird den Begriff der Geldleistung neu definieren – und verschärfen. Ergänzt wurde die geplante Definition nun durch den Entwurf eines Schreibens des Bundesministeriums der Finanzen. Was jetzt zu beachten ist. Zu den Geldleistungen gehören rückwirkend zum 1. Ja- nuar 2020 auch zweckgebundene Geldleistungen, nachträgliche Kostenerstattungen, Geldsurrogate (das sind Geldersatzmittel wie beispielsweise Geld-, Tank- oder Kreditkarten) und andere Vorteile. Gutscheine. Bestimmte zweckgebundene Gutschei- ne oder entsprechende Geldkarten zählen laut Entwurf des BMF-Schreibens weiterhin zu den Sachbezügen, wenn sie unabhängig von einer Betragsangabe dazu berechtigen, Waren oder Dienstleistungen beim Arbeitgeber oder bei einem Dritten zu erwerben, und folgende Kriterien erfüllen (§ 2 Absatz 1 Nummer 10 Zah- lungsdiensteaufsichtsgesetz): • Waren oder Dienstleistungen dürfen aus- schließlich vom Aussteller des Gutscheins be- zogen werden (beispielsweise Karten eines Online-Händlers zum Bezug von Waren oder Dienstleistungen seiner eigenen Pro- duktpalette). Gleiches gilt, wenn bei einem begrenz- ten Kreis von Akzeptanzstellen im Inland ausschließ- lich Waren oder Dienstleistungen bezogen werden können. Hierunter fallen Kundenkarten von Einkaufs- centern oder auch sogenannte „City-Cards“. • Waren oder Dienstleistungen dürfen ausschließlich aus einer sehr begrenzten Waren- oder Dienstleis- tungspalette bezogen werden. Auf die Anzahl der Akzeptanzstellen und den Bezug im Inland kommt es dabei nicht an. Begünstigt sind beispielsweise Gut- scheine und Geldkarten, die auf „Alles, was das Auto bewegt“ begrenzt sind. • Waren oder Dienstleistungen, die aufgrund von Ak- zeptanzverträgen zwischen Aussteller und Akzep- tanzstellen ausschließlich für bestimmte soziale oder steuerliche Zwecke im Inland bezogen werden dürfen. Auf die Anzahl der Akzeptanzstellen kommt es nicht an. Begünstigt sind insbesondere Verzehrkarten in Form von Essensgutscheinen, Restaurantschecks so- wie sogenannte digitale Essensmarken. p Wir stellen einen ordentlich Studierenden mit maximal 20 Stunden/Woche als Werkstudent ein. Das monatliche Entgelt wird nie mehr als 850 Euro brutto betragen. Gelten hier die Regelungen des neuen Übergangsbereichs? Die Antwort: Die besonderen Rege- lungen des Übergangsbereichs gelten nicht für Personen, die zu ihrer Berufs- ausbildung (also zum Beispiel Auszubil- dende, Praktikanten, Teilnehmer an dua- len Studiengängen) beschäftigt sind. Für eine Werkstudententätigkeit sind die Regelungen des Übergangsbereichs je- doch anzuwenden. Sie fragen, unsere Experten antworten innerhalb von 24 Stunden! aok.de/fk/expertenforum II gu 3 · 2020 TANKKARTE

personal wissen Volles Gehalt oder Krankengeld? Der Rechtsexperte Dr. Ulrich Haagen präsentiert und kommentiert wich- tige Entscheidungen aus dem Arbeits- und Sozialver- sicherungsrecht beitnehmer können nur dann wieder Entgeltfortzahlungen fordern, wenn die neuerliche Arbeitsunfähigkeit auf einem anderen Grundleiden, also einer neuen Erkrankung, beruht. Tritt diese neue Erkrankung allerdings auf, wenn die Arbeitsunfähigkeit wegen der ursprünglichen Krankheit noch besteht, dann gibt es keinen neuerlichen Entgeltfortzahlungsan- spruch gegenüber dem Arbeitgeber. Dass in diesen Fällen (sogenannte Einheit des Verhinderungsfalls) die Grenzen schwer zu ziehen und Streit- fälle programmiert sind, liegt auf der Hand. Fazit: Heikel sind insbesondere die Fälle, bei denen auf eine auslau- fende Arbeitsunfähigkeit unmittelbar eine neue Erstbescheinigung we- gen einer anderen Erkrankung folgt. Gibt es Zweifel, ob die Arbeitsunfä- higkeit wegen der Ersterkrankung zu diesem Zeitpunkt schon beendet ist, so gehen diese Zweifel zulasten der Arbeitnehmer. Und so war es nach der Beweisaufnahme im konkreten Fall. Konsequenz: keine weitere Ent- geltfortzahlung für die Altenpflegerin. p Der Fall: Die angestellte Altenpflegerin eines diakonischen Heims war vom Hausarzt wegen eines psychischen Leidens für gut drei Monate arbeitsunfähig (AU) geschrieben worden. In den ersten sechs Wochen erhielt sie – wie üblich – die Entgeltfortzahlung des Arbeitgebers, dann das niedrigere Krankengeld ihrer gesetzlichen Krankenkasse. Am letzten Tag dieser Krankschreibung stellte ihr ihre Frauenärztin wegen eines für den Folgetag geplanten operativen gynäkologischen Eingriffs eine neue AU-Bescheinigung als Erstbescheinigung aus. Die Frau war damit weitere sechs Wochen arbeitsunfähig. Für diese Zeit verlangte sie vom Arbeitge- ber die volle Entgeltfortzahlung, knapp 3.400 Euro plus Zinsen. Schließ- lich beruhe die neuerliche Arbeitsunfähigkeit auf einem ganz anderen Leiden als die frühere, psychisch bedingte Krankschreibung. Doch der Arbeitgeber weigerte sich. Es sei unklar, ob die psychischen Probleme schon auskuriert seien. Daraufhin klagte die Frau. Das Urteil: In letzter Instanz entschied das Bundesarbeitsgericht (Az.: 5 AZR 505/18) zugunsten des Arbeitgebers. Ist der Arbeitnehmer arbeitsunfähig geschrieben und schließt sich dann im engen zeitlichen Zusammenhang eine weitere Erstbescheinigungskrankschreibung an, so hat der Arbeitnehmer zu beweisen, dass die erste Arbeitsunfähigkeit zum Zeitpunkt dieser neuerlichen Arbeitsverhinderung geendet hatte, so die Bundesrichter. Dieser Beweis sei der Altenpflegerin aber nicht gelungen. Der Kommentar: Bei Arbeitsunfähigkeit zahlt in aller Regel der Arbeitgeber bis zu sechs Wochen das volle Entgelt weiter, danach zahlt die Krankenkasse Krankengeld. Pro Krankheit ist der Arbeitgeber nur einmal bis zu sechs Wochen zur Entgeltfortzahlung verpflichtet.* Ar- * Wenn zwischen den AUs wegen derselben Krankheit mehr als sechs Monate liegen oder seit Beginn einer ersten AU wegen dieser Krankheit eine Frist von zwölf Monaten abgelaufen ist, besteht auch für dieselbe Krankheit ein neuer Anspruch auf Entgeltfortzahlung bis zu sechs Wochen. l k c o B g r ö J : n o i t a r t s u l l I ; l a v i s s o R o c i R / F D Z : R P : o t o F Aktuell Jetzt herunter- laden! aok.de/fk/ urlaubsplaner Urlaubsplaner 2021 Fort- bildung, Dienstreise oder Urlaub – mit dem AOK-Ur- laubsplaner können Führungs- kräfte und Personalverantwortliche die geplanten Abwesenheiten ihrer Mitarbeiter komfortabel überblicken. Erfasst werden können bis zu 25 Beschäftigte. IV gu 3 · 2020 Jetzt ansehen! aok.de/fk/online- seminare-als-video Online-Seminare als Videos Die bei Arbeitgebern belieb- ten Online-Seminare zu ver- schiedenen sozialversiche- rungsrechtlichen Themen gibt es auch als Videos. Interessierte können sich die fachgerecht aufbereiteten Inhalte so auch im Nachhinein ansehen.

magazin news & facts Mehr Fehlzeiten durch Rückenprobleme Prävention Rückenbeschwerden waren laut einer aktuellen Analy- se des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) im vergange- nen Jahr der häufigste Grund für Fehlzeiten von AOK-versicherten Arbeitnehmern. Von den durchschnittlich 19,8 Tagen, die jedes AOK-Mitglied 2019 krankheitsbedingt im Job ausgefallen war, entfielen demnach 2,0 Tage auf Rückenschmerzen. Damit lag diese Erkrankung noch deutlich vor der klassischen Erkältung (1,4 Ta- ge). Der Anteil der im Lauf des Jahres zumindest einmal aufgrund von Rückenleiden krankgeschriebenen Beschäftigten belief sich auf 9,4 Prozent. Besonders stark betroffen waren dabei Arbeitnehmer mit körperlich belastenden Tätigkeiten. So kamen etwa Mitarbeiter in der Ver- und Entsorgung auf durchschnittlich vier Fehltage auf- grund von Rückenschmerzen. Neben der Art der Tätigkeit spielen auch Geschlecht und Alter eine Rolle: Männer haben – über alle Altersgruppen hinweg – häufiger rückenbedingte Fehlzeiten als weibliche Beschäftigte. Die Fehlzeiten aufgrund von Rückenleiden liegen bei Männern über 60 Jahre um rund 22 Prozent über dem entsprechenden Wert von Frauen. Allerdings gibt es gerade im Hinblick auf Rückenbeschwerden gute zielgruppengenaue und wirksame betriebliche Präventions- programme. Ob Bewegungspausen oder Angebote zum Erlernen rückenschonender Hebetechniken: Solche und viele weitere geeig- nete Maßnahmen können die Fehlzeiten in Unternehmen deutlich reduzieren. AOK-Tipp: Die AOK Niedersachsen unterstützt Sie gern dabei, entsprechende Angebote im Unternehmen zu etablieren, wie zum Beispiel das Angebot „Fit im Betrieb“, welches auf eine Verbesserung der muskulären Leistungsfähigkeit abzielt. Wenden Sie sich am besten direkt an Ihren BGF-Experten vor Ort. aok.de/fk/kontakt Männer stärker von Rückenschmerzen betroffen 5 4 3 2 1 0 AU-Tage je AOK-Mitglied aufgrund von Rückenschmerzen Frauen Männer 4,37 3,58 3,29 2,76 2,59 2,36 2,33 2,12 2,02 1,71 1,72 1,32 1,42 1,04 1,20 0,91 0,93 0,69 0,46 0,42 Bis 19 20–24 25–29 30–34 35–39 40–44 45–49 50–54 55–59 60 und älter Grafik zeigt Entwick- lung der Fehlzeiten wegen Rücken- schmerzen mit zu- nehmendem Alter, Männer und Frauen im Vergleich. Quelle: WIdO 2020 5,4 %5,4 % betrug 2019 der Krankenstand aller AOK-versicherten Arbeitnehmer. Das ent- sprach einer Zahl von durchschnittlich 19,8 Fehltagen je AOK-Mitglied. Quelle: Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) 24 gu 3 · 2020

magazin sozialversicherung Kurzarbeit – die wichtigsten Antworten Überblick Seit Anfang März haben rund 900.000 Betriebe Kurzarbeit bei der Bundesagentur für Arbeit an gezeigt. Viele Unternehmen nutzen das Instrument zum ersten Mal. Deshalb stellen sich auch nach einigen Monaten noch Fragen im Zusammenhang mit dem Kurzarbeitergeld. Hier finden Sie die Antworten. 1)1) Beiträge und Meldungen: Beiträge Aus dem Ist-Entgelt werden die Sozialversicherungsbeiträge berechnet. Die Beiträge teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer hälftig. Zusätzlich fallen aus dem sogenann- ten Fiktiventgelt (80 Prozent des Unterschiedsbetrags zwischen dem Soll- und dem Ist-Entgelt) Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung an, die der Arbeitgeber allein trägt. Das Soll-Entgelt für die Ermittlung dieser fiktiven Bemessungsgrundlage wird bis zur Beitragsbemes- sungsgrenze der Arbeitslosenversicherung berücksichtigt. Hiervon wird das Ist-Entgelt abgezo- gen. 80 Prozent aus der resultierenden Differenz (Unterschiedsbetrag) ergeben das Fiktiventgelt. Aus dem Fiktiventgelt trägt der Arbeitgeber den vollen kassenindividuellen Zusatzbeitrag, aber nicht den Zuschlag für Kinderlose in der Pflegeversicherung. Sozialversicherung und Meldungen Während des Bezugs von Kurzarbeitergeld besteht eine versicherungspflichtige Beschäftigung fort. Ar- beitnehmer, die vor Beginn der Kurzarbeit wegen Überschreiten der Jahresar- beitsentgeltgrenze krankenversicherungsfrei waren, bleiben dies auch während des Bezugs von Kurzarbeitergeld (Ausnahme: Bezug von Transferkurzarbeiter- geld). Meldepflichtiges Entgelt ist das Ist-Entgelt zuzüglich des Fiktiventgelts. Übergangsbereich Das Beschäftigungsverhältnis eines Arbeitnehmers liegt im Übergangsbereich, wenn das erzielte monatliche Arbeitsentgelt regelmäßig in der Entgeltspan- ne von monatlich 450,01 Euro bis 1.300 Euro liegt. Eine Minderung des Ist-Entgelts während Kurzarbeit auf weniger als 1.300,01 Euro führt nicht zur Anwendung der Regelungen zum Über- gangsbereich. Waren die Regelungen zum Übergangsbereich bereits vor Eintritt der Kurzarbeit gegeben, gelten sie weiterhin. Dies kennzeichnet der Arbeitgeber entsprechend in seinem Ent- geltabrechnungsprogramm. Hinweis: Die vom Arbeitgeber allein zu tragenden Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung aus dem Fiktiventgelt werden von den Regelungen zum Übergangsbereich nicht erfasst. a n a h O r e p p o t S , o t o h p y b s g i r , o i l o f m a u N , K C O T S Q , u n a m y l o p , n o h p o s l i n r e d n i i F w e V / k c o t s r e t t u h S , h a k h e G / k c o t S e b o d A : ) e g a l l o C ( o t o F 26 gu 3 · 2020 So unterstützt die AOK Niedersachsen Im Zusammenhang mit der Corona-Krise stellen sich für viele Betriebe zahlreiche Fragen. Die Antworten finden Ar- beitgeber in der neuen Fachbroschüre „Sozialversicherung in der Corona- Krise“. Unter anderem werden die Aspekte Kurzarbeit, Entgeltfortzahlung, Stundung und Aushilfsbe- schäftigungen thematisiert. Die Broschüre können Sie kos- tenfrei herunterladen: aok.de/fk/broschueren Weitere Informationen rund um das Thema „Coronavi- rus“ erhalten Sie in unseren Online-Seminaren als Video unter: aok.de/fk/online-seminare-als-video

magazin porträt o t a r K r e v i l O ; H b m G d n a l h c s t u e D l i O a t s i v A / R P : s o t o F Gegen die Verschwendung Gebrauchtöl-Aufbereitung Rund 130.000 Tonnen Gebrauchtöl werden bei Avista Oil in Uetze jährlich aufbereitet. Der überzeugende Effekt: eine 30-prozentige CO2-Reduktion im Vergleich zu konventioneller Herstellung. Im Jahr 1951 beginnt auf der „grünen Wiese“ in Uetze die nachhaltige Produktion von Mo- torenöl aus Gebrauchtöl. Mit der Anbindung an die Bahnlinie Hannover – Berlin entsteht eine Raffinerie. Heute, knapp 70 Jahre später, ge- hört die Avista Oil AG mit ihren 360 Mitarbeitern und einer jährlichen Aufbereitungskapazität von knapp 500.000 Tonnen in drei eigenen Raffinerien zu den weltweit führenden Unternehmen in der Gebrauchtöl-Aufbereitung. CO2-Reduktion. Ein Großteil davon wird zu neu- em Basisöl, das der Grundbestandteil von Schmier- stoffen ist. Im Vergleich zur konventionellen Erdöl- förderung erreicht Avista Oil mit seinem patentierten und nahezu abfallfreien Verfahren eine 30-prozentige CO2-Reduktion gegenüber der konventionellen Her- stellung. Jede Tonne Gebrauchtöl, die eingeht, macht Kontakt: AVISTA OIL AG Bahnhofstraße 82, 31311 Uetze +49 (0)5177 85-0 avista-oil.de damit die aufwendige Förderung von 29 Tonnen Erdöl überflüssig. Unternehmenssprecherin Lena Neumann zum Hintergrund der Geschäftsidee: „Die Firmengründer sollen damals schon gesagt haben: Wir arbeiten gegen Verschwendung. Dieser Gedanke treibt uns auch heute noch an.“ Täglich 30 Tankkraft- und Kesselwagen. Täg- lich erreichen rund 30 Tankkraft- und Kesselwagen gefüllt mit Gebrauchtöl das Unternehmen. Bevor dies in die Aufbereitung geht, werden Proben genommen und im Labor analysiert. Nach der Freigabe beginnt eine mehrstufige Destillation und Lösungsmittelex- traktion. Nachhaltiges Kreislauf-Konzept. „Wir betreuen die gesamte Wertschöpfungskette von der Sammlung über das Upcycling bis hin zur Vermarktung und Distribution“, erklärt Bjarne Bothe, Mitarbeiter der Marketingabteilung. „Unser Kundennetzwerk um- fasst rund 70.000 Unternehmen in Europa und den USA.“ Kein Wunder, dass der Fokus des Unterneh- mens auf weiterem Wachstum und dem Ausbau der Lagerkapazitäten liegt. Lena Neumann: „Es ist eines der Ziele von Avista Oil, unser Kreislauf-Konzept so weiterzuentwickeln, dass die Basis, das Öl, unendlich oft wiederverwendet werden kann.“ 28 gu 3 · 2020

magazin aok-kampagne ZusammenArbeiten – mit Abstand am besten Corona-Folgen Mit ihrer neuen Online-Kampagne unterstützt die Gesundheits- kasse Arbeitgeber in der Covid-19-Pandemie. Dass diese den Herausforderungen auch Positives abgewinnen können, zeigen die überraschenden Ergebnisse einer aktuellen AOK-Umfrage. ÜÜber die Hälfte der mittelständischen Arbeitge- ber (57 Prozent) haben in der Corona-Krise nicht nur negative, sondern durchaus auch po- sitive Erfahrungen gemacht. Das belegt eine aktuelle Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverban- des unter 500 mittelständischen Arbeitgebern (10 bis 250 Beschäftigte). Gemeinsam durch die Krise. Mit deutlichem Ab- stand nennen die Befragten als gute Aspekte während der Corona-Krise einen besseren Zusammenhalt und eine höhere Solidarität im Unternehmen. 37 Prozent der Arbeitgeber mit positiven Erlebnissen erwähnten diese Aspekte von sich aus. Auf gezielte Nachfrage bestätigten 51 Prozent, dass der gestiegene Zusammenhalt unter 80 % der befragten Ar- beitgeber sind sich sicher, dass sich ihr Betrieb schnell und flexibel auf die Corona-Situation eingestellt hat. Quelle: AOK-Studie, September 2020 30 gu 3 · 2020

magazin corona-folgen Gesund führen auf Distanz Gesunde Arbeitsorganisation Durch die Corona-Krise wurde das Führen auf Distanz für viele Chefs plötzlich zur Realität. Und die neue Arbeitsweise könnte zum Standard werden, wenn das geplante Gesetz zum Recht auf Homeoffice kommt. Welche Heraus forderungen das birgt und worauf Führungskräfte achten können, erklärt Professorin Sabine Remdisch. Welche Herausforderungen zeigen sich beim Führen auf Distanz? Aus unse- rer Forschung wissen wir: Führungskräf- te bewegen sich zwischen dem Eindruck von Macht- und Kontrollverlust auf der einen und den Potenzialen ganz neuer, vielfältigerer Kommunikations- möglichkeiten auf der anderen Seite. Herausforderun- gen bestehen beispielsweise darin, dass digitale Kom- munikation leichter zu Fehlinterpretationen führt, weil die nonverbale Ebene weniger ausgeprägt ist. Auch die Entwicklung gemeinsamer Ziele und der Aufbau eines Wir-Gefühls gestalten sich schwieriger. Wie können Führungskräfte den Herausforderun- gen begegnen? Unsere Analysen zeigen, dass Führung auf Distanz im Wesentlichen auf zwei Ebenen funktio- niert: auf der Beziehungs- und der Informationsebene. Eine stabile Beziehungsebene entsteht durch Vertrauen, ergebnisorientierte Führung statt kleinschrittiger Kon- trollen, ein feines Ohr für Zwischentöne oder einen eigenen reflektierten Kommunikationsstil. Die Informa- tionsebene lebt vom strukturierenden Informationsaus- tausch, der erfolgreichen Informationsübermittlung und dem Einsatz situativ passender Medien. Führungskräfte können punkten, wenn sie für die Mitarbeiter erreichbar sind, sich offen für deren Fragen zeigen und feste Kom- munikationszeiten anbieten. 32 gu 3 · 2020

magazin online-programme Digitale Gesundheitsangebote Viele Unternehmen setzen auf Betriebliche Gesund- heitsförderung und regen ihre Mitarbeiter zu sportlicher Aktivität und gesunder Ernährung an. In Pandemie-Zeiten ist das nur schwer möglich, betriebliche Angebote können in den Unternehmen vor Ort in der Regel nicht stattfinden. Aber auch wenn im Homeoffice gearbeitet wird oder die geltenden Min- destabstände gemeinsame Aktivitäten erschweren: Beschäftigte können mit den Online-Gesundheitsangeboten der AOK individuell etwas für ihre Gesundheit tun. Arbeitgeber können ihre Beschäftigten per E-Mail oder im Intranet auf die vielfältigen Angebote der AOK Niedersachsen aufmerksam machen. Online gibt es eine gute Übersicht über die Angebote. Stress, Entspannung und gesundes Führen Beschäftigte, die zu Hause arbeiten, informieren ihren Arbeitgeber möglicherweise nicht rechtzeitig darüber, dass sie zu viel zu tun haben, und geraten in Stress, fühlen sich vielleicht einsam oder vernachlässigen sich. Diese digitalen AOK-Angebote können helfen, auch in Zeiten von Coronavirus und Homeoffice die Arbeit zu schaffen und die eigene Gesundheit zu schützen: STRESS IM GRIFF Das Programm unterstützt die Nut- zer, ihre innere Widerstandsfähigkeit zu stärken, damit Stress gar nicht erst entsteht. In vier Wochen lernen die Teilnehmer, welche persönlichen Stressoren sie haben und wie sie ohne Ver- änderung der Rahmenbedingungen gelassener werden können. DIGITALE KURSE Um Präventionsangebote wie Yoga oder autogenes Training auch während der Corona-Krise zu er- möglichen, dürfen diese ab sofort online per Live-Übertragung angeboten und durchgeführt werden. Hier finden Sie weitere Informationen zum AOK-Kursangebot. stress-im-griff.de aok.de/gesundheitskurse MOODGYM „Moodgym“ bedeutet Fitness für die Stim- mung und ist ein Online-Selbsthilfeprogramm zur Vorbeugung oder Verringerung von depressiven Symptomen. In fünf Bau- steinen erfahren die Teilnehmer, wie sie negative Gedanken- muster erkennen und ersetzen können. GESUND FÜHREN Mit den sechs Modulen des Online- Programms hilft die AOK Führungskräften dabei, ihr Führungs- verhalten zu reflektieren und zu verbessern, die eigene Ge- sundheit zu stärken und Mitarbeiter gesund und leistungsfähig zu erhalten. moodgym.de aok-gesundfuehren.de 34 gu 3 · 2020

magazin tipps_trends_termine Langfristige Bindung als Motiv Quelle: KfW-Mittelstandspanel 2018, in Prozent Mindestens eine Maßnahme umgesetzt Bisher keine Maßnahme umgesetzt Gesamter Mittel- stand Betriebliche Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf: helfen bei langfristiger Bindung von Personal verbessern Stimmung in der Belegschaft helfen bei Gewinnung neuer Mitarbeiter erhöhen Produktivität des Unternehmens verringern Fehlzeiten/Krankheitstage werden von Beschäftigten oft nachgefragt führen zu Abstimmungsproblemen oder erschweren Arbeitsabläufe verursachen hohe Kosten Familienfreundlich – aus guten Gründen Arbeitsbedingungen Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für viele Beschäftigte ein zentrales Anliegen und daher auch für Arbeitgeber ein Schlüsselfaktor ihrer Fachkräftesicherung – gerade auch im Mittelstand. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Zusammenspiel von beruflichen und familiären Belangen für die Mitarbeiter mit familienfreundlichen Maßnahmen zu verbessern. Doch welche dieser Möglichkeiten praktizieren kleine und mittlere Unternehmen? Und welchen Nutzen versprechen sie sich davon? Eine aktuelle Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Re- search liefert Antworten auf diese Fragen. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: • Rund zwei von drei Mittelständlern (63 Prozent) setzen min- destens eine familienfreundliche Maßnahme um. • Flexible Arbeitszeitmodelle stehen dabei in den Unternehmen besonders hoch im Kurs – ob Arbeitszeitkonten, Gleitzeitmo- delle oder Vertrauensarbeitszeit. Mehr als vier von zehn Unter- nehmen nutzen solche Möglichkeiten. Etwa ebenso viele Betrie- be nehmen gezielt Rücksicht auf Eltern bei der Gestaltung von Dienst- oder Urlaubsplänen. Bei rund einem Viertel können die Beschäftigten zeitweise zu Hause arbeiten und sind dadurch im Alltag flexibler. • Deutliches Ausbaupotenzial gibt es noch bei der betrieblich un- terstützten Kinderbetreuung, bei der Väterförderung und bei der Unterstützung von Mitarbeitern, die Angehörige pflegen. In allen drei Bereichen liegt der Anteil der aktiven Unternehmen jeweils noch bei deutlich unter 10 Prozent. • Hauptgründe, familienfreundliche Maßnahmen anzubieten, sind für kleine und mittlere Unternehmen: Fachkräfte zu gewin- nen und an sich zu binden. Auch die Arbeitszufriedenheit und die Produktivität der Beschäftigten zu steigern und Fehlzeiten zu verringern sind wichtige Beweggründe. p Kurz notiert Gesundheitspartner-Portal der AOK mit neuen Angeboten Das Internetportal der AOK für Be- schäftigte im Gesundheitswesen wurde optisch und technisch rund- erneuert. Nach dem Relaunch bie- tet das Online-Portal auf mehr als 3.500 Seiten re- levante Informationen und Dokumente für Leistungserbringer in zehn Berufsfel- 36 gu 3 · 2020 dern des Gesundheitswesens. Neu im überarbeiteten Internetangebot ist unter anderem eine datenbank- basierte Ansprechpartnersuche, die Nutzern schnell und unkompliziert den Weg zum zuständigen AOK-Mit- arbeiter weist. aok.de/gp 58565342392724194645423430252215232322201420197

r e k c e B t r e b o R / r u t n e g a n e i d e M & r e l t s n ü K R P H ; s o t o h p - a r / k c o t S i ; K O A / R P : s o t o F magazin tipps_trends_termine mittleren Alters. Zum anderen wird es in Betrieben immer wichtiger, den gestiegenen Qualifikationsanforderungen gerecht zu werden, etwa mit einer gezielten Weiterbildungs- planung für die Beschäftigten. Und zu guter Letzt geht es im Mittelstand immer auch um die Nachfolgeplanung. In der Praxis haben sich für die alternsgerechte Arbeits- gestaltung, die Qualifizierung und die Nachfolgeplanung drei Analyseinstrumente bewährt: 1. Eine alternskritische Gefährdungs- und Belastungs- analyse zeigt, wie sich Arbeitsplätze und Tätigkeiten alternsgerecht gestalten lassen. Mit der Qualifikationsbedarfsanalyse lassen sich die Weiterbildungserfordernisse im Unternehmen grob skizzieren. 2. 3. Die Altersstrukturanalyse hilft, den Personalbedarf genau zu planen. Wie aus den Ergebnissen dieser drei Analysen im betrieb- lichen Zusammenhang die richtigen Schlussfolgerungen gezogen werden können, zeigt die Handlungshilfe „Teams und Belegschaften systematisch entwickeln“ der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). Die Publikation richtet sich an Unternehmensleitungen, Fach- und Führungskräfte, Betriebs- und Personalräte, Gesundheitsbeauftragte sowie Beauftragte für das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM). Sie kann kostenfrei bei der INQA bestellt werden: inqa.de > Suche: Teams und Belegschaften systematisch entwickeln Teams zukunftsfit machen Demografischer Wandel Personalverantwortliche im Mittelstand stehen vor vielfältigen Herausforderungen: Angesichts älter werdender Belegschaften kommt es zum einen darauf an, die Arbeitsprozesse in ihren Unternehmen alternsgerecht zu gestalten. Das bedeutet, dass sie die körper- liche und psychische Leistungs- und Arbeitsfähigkeit ihrer Beschäftigten über den gesamten Zeitraum des Erwerbsle- bens fördern und erhalten. Die alternsgerechte Arbeitsplatz- gestaltung hat nicht ausschließlich die Älteren im Blick, son- dern richtet sich präventiv auch an jüngere und Beschäftigte November 2020 Du bist wichtig (4/2020) Medizin- und Pflegeberufe, Verkäufer oder Polizisten: Während der Corona-Krise haben viele Beschäftigte die Anerkennung erhalten, die ihnen zusteht. Aktuelle Studien belegen, welch hohen Stellenwert Wertschätzung generell hinsichtlich Mitarbeitermotivation und ge- sundheitlichem Wohlbefinden hat. gesundes unternehmen zeigt, worauf es bei der Wertschätzung ankommt. aok.de/fk/magazin 38 gu 3 · 2020

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