Gemeindeverwaltung Hinte
Die 160 Beschäftigten der ostfriesischen Gemeindeverwaltung Hinte arbeiten an acht Standorten: im Rathaus, in vier Kitas, an zwei Grundschulen, in einer integrierten Gesamtschule (IGS) sowie auf dem Bauhof. Entsprechend vielfältig sind ihre gesundheitlichen Herausforderungen im Arbeitsalltag. Um diese besser zu meistern, hat die AOK Niedersachsen die Gemeindeverwaltung beim Aufbau eines strukturierten Betrieblichen Gesundheitsmanagements unterstützt.
- Branche: Verwaltung
- Region: Niedersachsen
- Unternehmensgröße: Circa 160 Mitarbeitende
Best Practice: Gemeinsam von der Analyse zur Lösung
Dass Betriebliche Gesundheitsförderung auch mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen erfolgreich umgehen kann, zeigt das Beispiel der Gemeindeverwaltung Hinte. Die 160 Beschäftigten der ostfriesischen Kommune arbeiten an acht Standorten: im Rathaus, in vier Kitas, an zwei Grundschulen, in einer integrierten Gesamtschule (IGS), auf dem Bauhof. Daraus ergeben sich nicht nur vielseitige Berufsgruppen und Aufgabenbereiche, sondern auch unterschiedliche gesundheitliche Belastungen.
Ein anfänglicher Gesundheitstag weckte bei allen Beteiligten das Interesse für das Thema Gesundheit. „Die Motivation und das Interesse waren und sind bei allen groß“, so Sascha Ukena, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters der Gemeinde Hinte.
In der AOK Niedersachsen fand die Gemeindeverwaltung einen erfahrenen Präventionspartner beim Aufbau nachhaltiger gesundheitsförderlicher Strukturen und Prozesse, der praxisnah und individuell auf die Bedarfe eingeht und die Beratung und die Angebote in der Betrieblichen Gesundheitsförderung kostenfrei und aus einer Hand anbietet.
Sorgfältige Analyse als Basis
Grundlegend für ein erfolgreiches BGM ist eine sorgfältige Analyse der Ausgangssituation, woraus dann im weiteren Prozess zielgerichtete Maßnahmen abgeleitet werden können. Hierbei unterstützt die AOK Niedersachsen unter anderem mit folgenden Möglichkeiten:
- AOK-Service für Betriebe: anonymisierte Datenanalysen zur Arbeitsunfähigkeit (AU-Berichte) und Mitarbeiterbefragungen.
- Arbeitssituationserfassung: In kleinen Teams wird zusammengetragen, was gut läuft und in welchen Bereichen gesundheitliche Belastungen bestehen.
- Gesundheitszirkel: Gemeinsam werden im Dialog Themenfelder benannt, Schwerpunkte festgesetzt und Lösungsideen entwickelt.
- Planung und Umsetzung: Aus den Ergebnissen werden gemeinsam passgenaue gesundheitsförderliche Maßnahmen abgeleitet.
- Steuerkreis: In der Runde aus Führungskräften und Beschäftigten aller Bereiche werden die BGF-Maßnahmen regelmäßig besprochen, ihre Wirksamkeit überprüft und falls notwendig nachgesteuert. Während des gesamten Prozesses wird der Betrieb durch eine BGM-Fachkraft der AOK beraten und begleitet.
Praxisnah und individuell gegen Rückenbeschwerden
Auch in der Gemeindeverwaltung Hinte wurde mit einer gründlichen Analysephase zum Aufbau eines maßgeschneiderten Betrieblichen Gesundheitsmanagements gestartet. Neben Faktoren wie Miteinander, Wertschätzung und Organisationsprozessen sei die Rückengesundheit das Hauptthema gewesen, sagt Janina Kramer. Die Sachbearbeiterin Innerer Dienst ist nach ihrer Qualifikation durch die AOK zur Betrieblichen Gesundheitscoachin auch BGM-Koordinatorin der Gemeindeverwaltung. Nach Messungen von individuellen Dysbalancen mithilfe des AOK Rücken-Checks entschied man sich unter anderem für folgende Maßnahmen, um nur einige Beispiele zu nennen:
- höhenverstellbare Schreibtische für die Verwaltungsangestellten
- Rollwägen und Teleskopstangen fürs Reinigungspersonal
- besondere Kissen, die Kita-Fachkräften das aufrechte Sitzen auf dem Boden erleichtern
Workshops zur Stressprävention
Als weiterer Schwerpunkt kristallisierte sich das Thema Stress und mentale Belastungen aus den Analysen heraus. „Insbesondere nach den einschneidenden Corona-Lockdowns hörten wir damals aus allen Belegschaftsgruppen, dass sie sich nicht mehr gut informiert und integriert fühlten“, erinnert sich Sascha Ukena. „Jetzt haben wir unter anderem eine psychologische Betreuung für unsere besonders belasteten pädagogischen Fachkräfte implementiert.“ Auch die AOK-Workshops zur Stressbewältigung fänden großen Anklang.
BGF als Wettbewerbsvorteil und Fachkräftebindung
Betriebliche Gesundheitsförderung wirkt positiv nach innen wie nach außen, bis hin zur Personalbindung und -suche – davon sind sie in Hinte längst überzeugt. Freie Stellen im pädagogischen Bereich ließen sich bisher immer neu besetzen, und intern hat das BGM unter den Mitarbeitenden trotz räumlicher Distanz ein neues Wirgefühl geschaffen: Es kommen Teams zusammen, die sich im Alltag sonst nie treffen, Führungskräfte eingeschlossen.
Mit gutem Beispiel ging von Anfang an auch der Steuerkreis voran, in dem die BGF-Maßnahmen nach wie vor regelmäßig geplant, besprochen und bewertet werden. Hier sind neben Janina Kramer und Sascha Ukena stets alle Bereiche und Berufsgruppen vertreten. „Ein großer Pluspunkt“, sagt Henrike Gruber, AOK-Beraterin für Betriebliches Gesundheitsmanagement. „Denn so haben alle eine Stimme und werden wahrgenommen“. Ideen haben sie noch viele, sodass BGF nun langfristig eine wichtige Rolle spielen wird. „Und darüber freuen wir uns alle sehr“, bringt es Janina Kramer auf den Punkt.
In der Analysephase tragen die Mitarbeitenden vorab zusammen, was an ihrem Arbeitsplatz gut läuft, und wo sie gesundheitliche Belastungen sehen (Symbolbild).
Das Verwaltungsgebäude der Gemeinde Hinte ist nur einer von acht Standorten, an denen die Mitarbeitenden im Einsatz sind.
Sascha Ukena, allgemeiner Vertreter des Bürgermeistes der Gemeinde Hinte
Janina Kramer, Sachbearbeiterin Innerer Dienst und BGM-Koordinatorin bei der Gemeinde Hinte
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