St. Nikolausstift Caritas Pflege gGmbH
Die St. Nikolausstift Caritas Pflege gGmbH mit fünf Häusern an den drei niedersächsischen Standorten Papenburg, Aschendorf und Rhede beschäftigt insgesamt 180 Mitarbeitende in den Bereichen Ambulanter Pflegedienst, Tagespflege und Stationäre Pflege. Kostenfrei hat die Geschäftsführung mit der AOK ein strukturiertes Betriebliches Gesundheitsmanagement etabliert, das auf die pflegetypischen Belange des Betriebs eingeht.
- Branche: Pflege
- Region: Niedersachsen
- Unternehmensgröße: Circa 180 Mitarbeitende
Best Practice für Pflegebetriebe
Respektvoller Umgang, Wertschätzung und offene Kommunikation sind im St. Nikolausstift Caritas Pflege selbstverständlich. Das achtsame Miteinander im 180-köpfigen Team ist Teil eines umfassenden, strukturierenden Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM), das die Geschäftsführung gemeinsam mit der AOK aufgebaut hat.
Auslöser war die Zusammenführung von drei Pflegeeinrichtungen, die umfassende Umstrukturierungen mit sich brachte. „Zusätzlich zu den ohnehin großen Herausforderungen im Pflegealltag hat das bei vielen Beschäftigten Existenzängste ausgelöst“, erinnert sich Marita Frerichs, die sich mit Stefanie Freimuth-Hunfeld die Geschäftsleitung teilt. Als sich krankheitsbedingte Ausfälle häuften, beschlossen sie, bei der Betrieblichen Gesundheitsförderung auf die besondere Expertise der AOK Niedersachsen im Bereich Pflege zu setzen.
Workshops in allen Bereichen
Die speziell auf Pflegebetriebe zugeschnittenen Angebote der Gesundheitskasse reichen von der Beratung und Projektbegleitung bis zur Durchführung von Workshops und anderen Maßnahmen – kostenfrei und aus einer Hand. Am Anfang steht dabei immer die Gründung eines BGM-Steuerkreises. Im St. Nikolausstift nahmen daran Leitungs- und Fachkräfte aus allen fünf Häusern der drei Standorte Papenburg, Aschendorf und Rhede teil. „Wichtig war uns, alle Bereiche und Mitarbeitende einzubeziehen, um den Prozess gemeinsam zu gestalten“, sagt Stefanie Freimuth-Hunfeld.
Nach einer Analyse durch Mitarbeiterbefragungen kristallisierten sich schnell die Hauptthemen heraus: körperliche Belastungen, fehlende Kommunikation, Stress. Also folgte nach einem Gesundheitstag zum Auftakt ein maßgeschneidertes Programm aus Workshops zu Stressbewältigung, Bewegung und Ergonomie inklusive Arbeitsplatzanalyse mit Tipps, die auch den Beschäftigten in der Verwaltung und Großküche zugute kamen.
Gezielt und effektiv: das kostenfreie AOK-Angebot „TakeCare“
Besonders überzeugt hat die Geschäftsführerinnen das kostenfreie AOK-Angebot „TakeCare – Gewaltprävention in der Pflege.“ Daher sollen möglichst viele Mitarbeitende daran teilnehmen. „TakeCare“ sensibilisiert sie in drei aufeinander aufbauenden Workshops für folgende Schwerpunkte:
- Vermittlung von Fachwissen zum Stress- und Krisenmanagement sowie Resilienzaufbau
- Erlernen von Methoden zur Deeskalation von Konflikten
- Optional: Begleitung beim Aufbau nachhaltiger Strukturen zur Integration in der Pflegeeinrichtung
Wertschätzung und Digitalisierung
Wertschätzende Kommunikation, sachliche Kritik und Transparenz tragen zum guten Betriebsklima nun ebenso bei wie die Unterstützung durch Softwareprogramme. Sie ermöglichen unter anderem digitale Wunschdienstpläne, den Austausch mit Ärzten und Angehörigen sowie medizinische Dokumentation. Das führt zu Zeitersparnis, Arbeitserleichterung und verbesserter Life-Balance im gesamten Team, die Führungskräfte eingeschlossen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Viel haben sie umgesetzt im St. Nikolausstift, und es steht noch einiges auf dem Programm. Für Gabi Neumann, betreuende BGM-Beraterin bei der AOK Niedersachsen, zeigt das Beispiel der Pflegeeinrichtung: „Maßgebend sind Haltung und Einstellung der Geschäftsführung und Fachkräfte“ – aber ebenso wichtig sei der Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit. Dazu gehöre beispielsweise das regelmäßige Nachfassen im Steuerkreis: „Tun wir noch das Richtige?“. Eine aktuelle Befragung unter den Beschäftigten, begleitet von der AOK, lieferte die Bestätigung. „Die Fortbildung hat mich gestärkt, nicht nur beruflich, auch privat“, heißt es da beispielsweise, und: „Wir sind ein tolles und familienfreundliches Team“; „Der freundliche Umgang tut gut“; „Wir kommen alle wieder mit Freude zur Arbeit!“.
Stefanie Freimuth-Hunfeld, Geschäftsführung und Pflegedienstleitung ambulanter Pflegedienst Unterems (links), und Marita Frerichs, Geschäftsführung und Heimleitung St. Nikolausstift Altenheim und Tagespflege Rhede
Die gute Stimmung in den Häusern des St. Nikolausstifts spüren alle: von der Pflegefachkraft bis zum Tagesgast.
„Das Thema BGM ist mir sehr ans Herz gewachsen. Wir merken, dass wir unseren Teams einen gesunden Arbeitsplatz ermöglichen können und sind motiviert, immer wieder neue Ideen zu integrieren“, sagt Karin Zurborn, Pflegedienstleiterin im St. Nikolausstift Altenheim.
Die Medikamentenzusammenstellung verlangt besondere Sorgfalt.
Das St. Nikolausstift besteht aus fünf Einrichtungen an drei Standorten, hier das Alten- und Pflegeheim in Rhede.
Kontakt zur AOK Niedersachsen
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