Die Frage, "ob zugelassene kommunale Träger nach § 6a SGB II (sog Optionskommunen) ihr Ermessen rechtsfehlerhaft ausüben, wenn sie im Rahmen ihrer Ermessensentscheidung nicht mit ausführen, welchen (abweichenden) Inhalt die fachlichen Hinweise der Bundesagentur für Arbeit haben und warum sie von diesen abweichen, sowie ob Bürger/Kunden durch diese Nichtanwendung eine sachlich nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung erfahren", ist von grundsätzlicher Bedeutung. Zweifel an der Auffassung des LSG, dass wegen Art 3 Abs 1 GG auch Optionskommunen die fachlichen Hinweise der Bundesagentur für Arbeit ihren Ermessensentscheidungen zugrunde zu legen haben, erwachsen insbesondere daraus, dass damit der Gewährleistungsgehalt des Art 3 Abs 1 GG unzutreffend beurteilt worden sein dürfte. Der allgemeine Gleichheitssatz erfasst nur Ungleichbehandlungen, die aus Handlungen ein- und desselben Hoheitsträgers resultieren (Huster in Friauf/Höfling, Berliner Kommentar zum GG, Art 3 RdNr 47 <Juni 2016> mwN; Kingreen in Kahl/Waldhoff/Walter, Bonner Kommentar zum GG, Art 3 RdNr 291 <Februar 2020>; Nußberger in Sachs, GG, 8. Aufl 2018, Art 3 RdNr 81; Pietzcker in Merten/Papier, Handbuch der Grundrechte, Bd V, 2013, § 125 RdNr 97; Wollenschläger in von Mangoldt/Klein/Starck, GG, Bd 1, 7. Aufl 2018, Art 3 RdNr 68; vgl BVerfG vom 14.1.2015 - 1 BvR 931/12 - BVerfGE 138, 261, 288, RdNr 61). Die verschiedene Auslegung und Anwendung derselben Rechtsvorschriften durch verschiedene Behörden verletzen noch kein Verfassungsrecht (BVerfG vom 12.1.1967 - 1 BvR 335/63 - BVerfGE 21, 87, 91; BVerfG vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 - BVerfGE 75, 329, 347; vgl auch Huster in Friauf/Höfling, Berliner Kommentar zum GG, Art 3 RdNr 47 <Juni 2016>). Ein kommunaler Träger nach § 6a SGB II ist daher nicht aufgrund Art 3 Abs 1 GG verpflichtet, sein Handeln an der Verwaltungspraxis anderer Behörden, hier der Bundesagentur für Arbeit, auszurichten (vgl allgemein Pietzcker in Merten/Papier, Handbuch der Grundrechte, Bd V, 2013, § 125 RdNr 95). Die fachlichen Hinweise der Bundesagentur für Arbeit sind auch keine allgemeinen Verwaltungsvorschriften iS des Art 84 Abs 2 GG oder des § 48 Abs 2 Satz 2 SGB II, die (nur) die Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates erlassen dürfte. Auch § 6b Abs 4 SGB II dient nicht der Gewährleistung eines grundsätzlich einheitlichen Gesetzesvollzuges (BVerfG vom 7.10.2014 - 2 BvR 1641/11 - BVerfGE 137, 108, 184 = SozR 4-4200 § 6a Nr 1, RdNr 182).