Expertenforum - Studium, Pflichtpraktikum, Vergütung

Ein Student ist über 25 Jahre und als Student krankenversichert, nicht mehr über die Familienversicherung. Aktuell übt er laufend einen Mini Job bei Arbeitgeber 1 aus (an Wochenenden).

Nun soll er bei Arbeitgeber 2 ein Pflichtpraktikum absolvieren. Der Arbeitgeber Nr. 2 möchte ihm freiwillig eine Vergütung zahlen in Höhe von 800,00 € monatlich.

Muss der Arbeitgeber 2 den Studenten voll versicherungspflichtig 1/1/1/1 abrechnen?

Guten Tag,
 
für ein in der jeweiligen Studien- oder Prüfungsordnung vorgeschriebenes Praktikum während des Studiums, also bei bestehender Immatrikulation, besteht grundsätzlich Versicherungsfreiheit in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Die Dauer des Praktikums, die wöchentliche Arbeitszeit sowie die Höhe eines gegebenenfalls gezahlten Entgelts spielen dabei keine Rolle.
Grund dafür ist, dass es sich hierbei in der Regel nicht um ein Beschäftigungsverhältnis im sozialversicherungsrechtlichen Sinne handelt, sondern lediglich um eine Verlagerung der Ausbildung von der Hochschule in den Betrieb. Wenn ein Entgelt gezahlt wird, sind Umlagebeiträge (Insolvenzgeld, U2 und ggf. U1) abzuführen. In einem solchen Fall ist dann eine Meldung mit dem Personengruppenschlüssel „190“ zu erstellen.
 
Eine nebenher ausgeübte geringfügig entlohnte Beschäftigung ist weiterhin möglich und wird durch die Meldung als „Praktikant“ nicht berührt.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Ihr Expertenteam