Fünf Impulse aus der Positiven Psychologie für Arbeitgeber

Führungskräfte haben einen großen Einfluss auf die Motivation von Beschäftigten. Wer gesund führt, stärkt das eigene Team. Dabei können die wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse und Methoden der Positiven Psychologie helfen, das Wohlbefinden des gesamten Teams nachhaltig zu steigern.

Positiv führen

Gerade in herausfordernden Zeiten, aber auch generell ist gute Führung wichtig, um den Zusammenhalt im Unternehmen zu stärken und den Blick immer wieder auf das Positive zu lenken.

Mit diesen fünf Impulsen aus der Positiven Psychologie können Sie als Führungskraft Raum für positive Gedanken und Gefühle schaffen:

Neue Rituale nutzen

Schaffen Sie neue Anlässe oder Rituale der Begegnung. Wie wäre es zum Beispiel mit einem regelmäßigen gemeinsamen Mittagessen. Die Kolleginnen und Kollegen treffen sich im Besprechungsraum. Bei hybriden Teams werden diejenigen im Homeoffice per Konferenz zugeschaltet. Das kann das Gemeinschaftsgefühl ähnlich stärken wie ein gemeinsamer Restaurantbesuch.

Regen Sie auch dazu an, dass sich die Mitarbeitenden über persönliche Rituale austauschen, die sie fit halten, die ihnen guttun: zum Beispiel die Walkingrunde in der Mittagspause, die Kurzmeditation vor Arbeitsbeginn oder andere Ideen, die regelmäßig Bewegung oder Ruhe, Spaß und Geselligkeit in den größtenteils selbst organisierten Arbeitsalltag bringen.

Sich gegenseitig unterstützen

Animieren Sie die Beschäftigten, auch in Ausnahmezeiten den Teamspirit zu leben und anderen etwas Gutes zu tun. Schon kleine Gesten können positive Emotionen erzeugen: Zum Beispiel einfach mal dem Kollegen oder der Kollegin einen Kaffee mitbringen. Vielleicht gibt es technisch versierte Mitarbeitende, die im persönlichen Gespräch gut erklären können, wie ein neues Programm effektiv genutzt wird.

Stärken herausstellen

Statt sich auf Probleme zu fokussieren, hilft es  besonders in schwierigen Zeiten, wenn sich alle im Team ihr Potenzial bewusst vor Augen führen.

Führungskräfte können den Beschäftigten dabei helfen. Menschen sind zufriedener, wenn sie ihren Talenten entsprechend eingesetzt werden. Die Arbeiten gehen leicht von der Hand, geben Kraft und fördern die Resilienz des Beschäftigten.

Erarbeiten Sie mit dem Team in persönlichen Gesprächen folgende Fragen:

  1. Worauf bin ich bei meiner bisherigen Arbeit besonders stolz?
  2. Aus welchen Tätigkeiten schöpfe ich Kraft?
  3. Worauf freue ich mich bei der Arbeit am meisten?

Wenn jemand zum Beispiel Stärken in Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeiten zeigt, könnte dieser Mensch genau in diesen Aufgaben eingesetzt werden, die diese Stärken benötigen, zum Beispiel im Halten und Wiederaufnehmen von Kundenkontakten.

Perspektive wechseln

Optimismus ist eine wichtige Triebfeder, um zur eigenen Stärke bei der Arbeit zu finden. Die Positive Psychologie nutzt dazu unter anderem die Methode „PIIP – Put it in perspektive“ – was frei übersetzt so viel heißt wie „Ordne es richtig ein“. Wenn Beschäftige Sorgen haben, zum Beispiel wegen Kurzarbeit, drohender Insolvenz oder Entlassungen, hilft es, sich das Geschehen aus drei verschiedenen Perspektiven anzusehen. Spielen Sie es einfach mal mit Ihren Mitarbeitenden durch:

  1. Was ist das „Worst Case“-Szenario? Was wäre das Schlimmste, das geschehen könnte?
  2. Was wäre der wahrscheinlichste Fall?
  3. Was ist der beste, wünschenswerteste Fall, der eintreten könnte?

Mit dem klaren Benennen aller Chancen und Risiken werden auch positive Szenarien deutlich, die Ansatzpunkte für Verbesserungen sein können. Denn aus dem Wunschszenario kann die Frage resultieren: Was können wir in der aktuellen Lage tun, um ein bisschen näher an eine gute Lösung zu kommen?

Mikroziele setzen

Statt zu fragen, „Wo stehen wir in einem Jahr?“, planen Sie, was der erste Schritt auf dem Weg zum großen Ziel sein könnte. Setzen Sie sich gemeinsam Mikroziele, mit denen es gelingen kann, Schritt für Schritt aus der Krise gestärkt hervorzutreten.

Nutzen Sie regelmäßige wöchentliche Besprechungen, um den Stand der Mikroziele abzufragen und Ihre Beschäftigten zu ermutigen, immer noch einen Schritt weiterzugehen. Fragen Sie zum Beispiel jedes Mal zum Start in die Runde:

  • Was haben wir in dieser Woche erreicht?
  • Was zeigt uns, dass wir die Zukunft meistern können?
  • Welche Erlebnisse im Arbeitsalltag geben uns Hoffnung?

Probieren Sie diese Impulse im Arbeitsalltag aus und bleiben Sie „am Ball“: Ein wichtiger Bestandteil bei der Umsetzung von Positiver Psychologie im eigenen Unternehmen ist es, die Ziele, Absichten und Maßnahmen allen Beschäftigten zu kommunizieren.

Stand

Erstellt am: 15.08.2024

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