Engagement stärken: Fünf Faktoren für den richtigen „Flow“

Wenn Mitarbeitende entsprechend ihrer Fähigkeiten eingesetzt werden, steigert das nicht nur ihre eigene Zufriedenheit, auch das Ergebnis wird besser. Wer engagiert arbeitet, kommt in einen „Flow“, in dem eine hohe Konzentration auf die Sache vorherrscht.

Engagement und Flow – Definitionen

Was sind engagierte Beschäftigte? Gemeint ist damit Einsatz, der über das benötigte Minimum oder die Stellenbeschreibung hinaus geht. Wer sein Ziel erreicht und sich dafür voll und ganz einsetzt, ist engagiert bei der Sache. Aber wie gelingt es, sich selbst oder sein Team für die Aufgaben so zu begeistern, dass alle mit vollem Engagement dabei sind?

Definition von Engagement

Martin Seligmann schildert das Engagement als eine der fünf Komponenten des PERMA-Modells so: „Beim Engagement geht es um Flow: mit der Musik eins sein, ein Aufhören der Zeit und der Verlust des Ichbewusstseins während einer Aktivität, die uns absorbiert. Ein Leben, das auf diese Dinge abzielt, nenne ich ein „engagiertes Leben“. Engagement ist etwas anders als ein positives Gefühl, wenn nicht gar das Gegenteil davon. Fragt man nämlich Menschen, die sich in einem Zustand des Flow befinden, was sie denken und fühlen, dann antworten sie gewöhnlich: „Nichts“ (M. Seligmann, Flourish. Wie Menschen aufblühen, Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens“, 2012) .

Fokus auf Stärken richten

Um einen solchen Flow zu erleben, ist es im ersten Schritt nötig, dass sich Mitarbeitende ihrer eigenen Stärken bewusstwerden, dass Vorgesetzte diese Einsichten teilen und alle im Team entsprechend eingesetzt und gefordert werden.

Während unter Talenten meist angeborene Fähigkeiten verstanden werden (zum Beispiel Gelenkigkeit) und Kompetenzen dagegen vielfach erlernbar sind (wie etwa Lesen und Schreiben) gibt es aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie vier Kriterien dafür, was Stärke ausmacht:

  • wird generell als positive Qualität gesehen,
  • bringt dem Besitzenden einen Nutzen,
  • ist eine relativ stabile Eigenschaft (hoch energetisierend),
  • ist kaum zu unterdrücken oder kostet Energie, diese Qualität zurückzuhalten.

Wer in einem Umfeld arbeitet, das auf stärkenorientierte Führung setzt, kann sich die eigenen Stärken bewusst machen und sie einsetzen – mit vielen spürbaren und sichtbaren Effekten:

  • höheres Selbstvertrauen,
  • sich energiereicher fühlen,
  • Ziele werden ehrgeiziger verfolgt,
  • engagierter im Job und
  • loyaler gegenüber der Organisation

Um die Stärken im Team zu ermitteln, gibt es verschiedene Analysetools. Oft nützt schon die eigene Reflektion darüber, was wirklich Freude bereitet und „leicht von der Hand geht“. Auch im Team kann ein Austausch darüber sehr fruchtbar für alle Beteiligten sein. Egal, ob sich die Außenwahrnehmung mit dem Selbstbild deckt – oder vielleicht auch nicht: In beiden Fällen gibt es neue Impulse und Erkenntnisse.

Fünf Tipps für mehr Engagement bei der Arbeit

Wer die Stärken des Teams kennt, kann also Mitarbeitende besser und gezielter einsetzen und darauf vertrauen, dass das Engagement aller steigt. Dazu fünf Tipps für Führungskräfte:

  1. Klare Ziele setzen:
    Definieren Sie klare und erreichbare Ziele für individuelle Aufgaben und Projekte. Mitarbeitende, die verstehen, wie ihre Arbeit zu größeren Unternehmenszielen beiträgt, sind eher engagiert.
  2. Autonomie gewähren:
    Geben Sie Mitarbeitenden die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen und ihren Arbeitsalltag mitzugestalten. Autonomie fördert das Gefühl der Kontrolle und trägt zur Steigerung des Engagements bei.
  3. Regelmäßiges Feedback:
    Bieten Sie regelmäßiges und konstruktives Feedback. Mitarbeitende, die erfahren, wie ihre Arbeit wahrgenommen wird, fühlen sich wertgeschätzt und sind eher bereit, sich zu engagieren.
  4. Herausforderungen bieten:
    Stellen Sie sicher, dass ihr Team regelmäßig auf herausfordernde Aufgaben trifft, die ihre Fähigkeiten herausfordern. Eine ausgewogene Herausforderung fördert Engagement und Flow-Erlebnisse.
  5. Teamarbeit fördern:
    Teamarbeit kann das Engagement fördern, insbesondere wenn sie auf die Stärken der einzelnen Teammitglieder ausgerichtet ist. Gemeinsame Erfolge stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl.
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Stand

Erstellt am: 15.08.2024

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