aa) Staatliche oder aus staatlichen Mitteln gewährte Beihilfen sind mit dem Binnenmarkt unvereinbar, sofern sie durch die Begünstigung bestimmter Unternehmen oder Produktionszweige den Wettbewerb verfälschen oder zu verfälschen drohen und soweit sie den Handel zwischen den Mitgliedstaaten beeinträchtigen (Art. 107 Abs. 1 AEUV). Der Beihilfebegriff ist dabei grundsätzlich weit auszulegen (grundlegend EuGH, Urteil vom 23. Februar 1961, De Gezamenlijke Steenkolenmijnen, C-30/59, Slg. 1961, I-7 <I-43>) und erfasst nicht nur Subventionen, sondern auch Maßnahmen, die in verschiedener Form Belastungen mindern (vgl. EuGH, Urteil vom 8. Dezember 2011, France Télécom, C-81/10 P, Slg. 2011, I-12941 <I-12960 Rn. 16>; Urteil vom 24. Januar 2013, Frucona Košice, C-73/11 P, EU:C:2013:32, Rn. 69; Urteil vom 16. April 2014, Trapeza Eurobank Ergasias/ATE u.a., C-690/13, EU:C:2015:235, Rn. 21; Urteil vom 9. Oktober 2014, Ministerio de Defensa u.a./Concello de Ferrol, C-522/13, EU:C:2014:2262, Rn. 22). Der Gerichtshof der Europäischen Union stellt insoweit auf die Wirkungen - und nicht etwa die Ziele oder Techniken - der Maßnahme ab (vgl. EuGH, Urteil vom 5. Juni 2012, Kommission/EDF, C-124/10 P, EU:C:2012:318, Rn. 76 f.; Urteil vom 19. März 2013, Bouygues u.a./Kommission u.a., C-399/10 P u.a., EU:C:2013:175, Rn. 99; Urteil vom 3. April 2014, Französische Republik/Kommission, C-559/12 P, EU:C:2014:217, Rn. 94; Urteil vom 9. Oktober 2014, Ministerio de Defensa u.a./Concello de Ferrol, C-522/13, EU:C:2014:2262, Rn. 22; Urteil vom 16. Juli 2015, BVVG, C-39/14, EU:C:2015:470, Rn. 52; Urteil vom 25. Juli 2018, Kommission/Spanien u.a., C-128/16 P, EU:C:2018:591, Rn. 36). So enthalten staatliche Kapitalzuführungen an Unternehmen, wie etwa der Erwerb von Unternehmensbeteiligungen, Elemente einer Beihilfe, wenn ein rational handelnder Kapitalgeber vergleichbarer Größe, der zumindest mittelfristig einen marktüblichen Ertrag erwirtschaften will, nicht in vergleichbarem Umfang Mittel investiert hätte. Umgekehrt scheidet eine staatliche Beihilfe im Sinne von Art. 107 Abs. 1 AEUV aus, wenn sich der Staat wie ein marktwirtschaftlich handelnder Kapitalgeber verhält und sein Verhalten langfristig wirtschaftlich vernünftig ist (vgl. EuGH, Urteil vom 10. Juli 1986, Belgien/Kommission, C-40/85, Slg. 1986, I-2340 <I-2345 Rn. 13 f.>; Soltész/Makowski, EuZW 2003, S. 73 74 f.>; Melcher, EuZW 2012, S. 576 577>; Nitsche/Milde/Soltész, EuZW 2012, S. 408 408>; Kliemann, in: Schröter/Jakob/Klotz/Mederer, Europäisches Wettbewerbsrecht, 2. Aufl. 2014, Art. 107 AEUV Rn. 109; v. Wallenberg/Schütte, in: Grabitz/Hilf/Nettesheim, Das Recht der EU, Art. 107 AEUV Rn. 90 <Juli 2016>; Müller-Graff, in: Vedder/Heintschel v. Heinegg, Europäisches Unionsrecht, 2. Aufl. 2018, Art. 107 AEUV Rn. 14; vgl. auch EuGH, Urteil vom 14. November 1984, Intermills/Kommission, C-323/82, Slg. 1984, I-3810 <I-3832 Rn. 39>; Urteil vom 13. März 1985, Niederlande u.a./Kommission, C-296/12 u.a., Slg. 1985, I-817 <I-823 f. Rn. 20 f.>).