Schichtarbeit gesundheitsgerecht organisieren

Schichtarbeit, vor allem Nachtarbeit, kann den Körper sehr belasten. Oft reichen einfache Maßnahmen, damit das Team die Schichten nicht nur gut übersteht, sondern auch nachts motiviert und konzentriert arbeitet.

Schichtarbeit: Definition und Zahlen

Als Schichtarbeit wird nach § 6 des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG) vor allem die Nachtschicht bezeichnet. Tatsächlich gibt es neben der Nachtarbeit auch diverse andere Arbeitszeitmodelle , die den Tag in bis zu fünf Schichten teilen, so dass Schichtarbeit grundsätzlich eine Abweichung von der Normalarbeitszeit meint, die von Montag bis Freitag tagsüber stets zur selben Zeit verrichtet wird.

Nacht- und Schichtarbeit gibt es in nahezu allen Branchen. Und ihre Zahl nimmt langfristig zu: Der Anteil der Erwerbstätigen in Deutschland, die Schichtarbeit leisten, ist laut Eurostat zwischen 1992 bis 2019 von 11,5 auf 14,7 Prozent angewachsen. Das sind rund 6 Millionen Beschäftigte bundesweit.

Zwar ist Schichtarbeit für viele Unternehmen unerlässlich, aber für die Beschäftigten ist die Arbeit im Schichtdienst nicht immer leicht. Der Organismus kommt völlig aus dem Takt. Umso wichtiger ist es für Arbeitgeber, die Schichten gesund und sozial verträglich zu gestalten.

Schichtarbeit belastet die Gesundheit

Die Risiken dauerhafter Schichtarbeit für die Gesundheit können erheblich sein. Vor allem Nachtschichten belasten die Gesundheit: Der Körper wird gezwungen, gegen seinen natürlichen Rhythmus zu leben – denn die Nacht wird buchstäblich zum Tag gemacht. Das Problem dabei: Der Tag-Nacht-Rhythmus ist unser wichtigster externer Taktgeber. Eingriffe bringen den Schlafrhythmus ins Wanken.

Und auch, wenn sich Nachtarbeitende am Tag ausruhen: Aus der Zeitstruktur, die Familie und Gesellschaft vorgeben, können sie sich nicht lösen. So behindert langfristige Schichtarbeit, die nicht mit dem Tagesablauf von Familie und privatem Umfeld harmoniert, auch soziale Aktivitäten.

Folgeerkrankungen durch Schichtarbeit

Umfragen zeigen: Wer nachts oder in wechselnden Schichten arbeiten muss, schätzt seine eigene deutlich schlechter ein und leidet deutlich häufiger als andere Beschäftigte unter

  • Rückenschmerzen,
  • Kreuzschmerzen,
  • Schlafstörungen,
  • Müdigkeit,
  • Erschöpfung,
  • Niedergeschlagenheit.

Meistens beginnen gesundheitliche Folgen von Schichtarbeit mit Schlafstörungen. Die Betroffenen können zu Hause nicht mehr ein- oder durchschlafen. Es droht ein chronischer Schlafmangel mit Folgen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. Damit steigt auch die Gefahr, dass sie am Arbeitsplatz mehr Fehler begehen oder sogar einen Unfall verursachen.

Werner Winter, BGF-Experte des AOK-Bundesverbandes zu möglichen Auswirkungen des Schichtdienstes.

Einen gesunden Schichtplan gestalten

Arbeitsforschende empfehlen, einen für das gesamte Team gut verträglichen Schichtplan zu erstellen. Die besten Tipps:

  • Maximal drei Nachtschichten beziehungsweise drei Frühschichten nacheinander
  • Nicht mehr als acht Stunden Arbeitszeit
  • Werktags ein freier Abend sowie zwei freie Tage im Block, davon ein Tag Samstag oder Sonntag
  • Schichtplaner: langfristig planen und nicht kurzfristig ändern
  • Schonender Wechsel der Schichten von Frühschicht auf Spätschicht und dann Nachtschicht

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Die Schichtarbeit kann gut in die eigene Lebensplanung passen, bringt aber auch einige Herausforderungen für die eigene Gesundheit mit sich. Wie Arbeitgeber und Beschäftigte den Schichtdienst optimal gestalten können, zeigt die AOK-Broschüre.

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Zuletzt aktualisiert: 24.05.2024

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