Erfolg motiviert
Ziel der Positiven Psychologie ist es, Menschen auf dem Weg zu persönlichem Wohlbefinden und Wachstum zu unterstützen. Das PERMA-Konzept definiert fünf zentrale Faktoren oder Dimensionen:
Mit Leistung oder Zielerreichung kann der Buchstabe A für das englische Accomplishment im PERMA-Modell übersetzt werden. Ziele zu planen, diese Planung umzusetzen und sich gemeinsam an Erfolgen zu orientieren und daran zu wachsen ist das, was gute Führung ausmacht.
Diplom-Psychologe Nico Rose, Experte für Positive Führung, gibt zu bedenken: Menschen lassen sich nicht gut von außen motivieren, sondern brauchen Bedingungen von einem „Müssen“ zu einem „Wollen“ zu kommen. Der Experte unterscheidet dazu zwischen der aus sich selbst kommenden Motivation und der „Volition“, die einer Willensentscheidung bedarf, um sich zu motivieren: also ein „Ich will wollen.“
Die intrinsische (innerliche) Motivation kann sich entfalten, wenn drei menschliche Grundbedürfnisse erfüllt werden:
- Autonomie, (selbstständiges Arbeiten ist möglich)
- Verbundenheit (Identifikation mit dem Unternehmen und seinen Zielen)
- und Kompetenz (sich als wirksam und geeignet für die Aufgabe empfinden).
Psychologen unterscheiden hier verschiedene Intensitäten von Motivation:
- Integriert: Ich liebe es
- Identifiziert: Ich will es
- Introjiziert: Ich sollte (interner Zwang)
- External: Ich muss
Beste Leistungen werden erreicht, wenn Aufgaben auch dem „Wollen“, den Stärken und dem Engagement der Beschäftigen entsprechen.
Ziele erreichen in der Praxis
Menschen erreichen ihre Ziele einfacher, wenn sie sich entsprechend ihrer Fähigkeiten und Charakterstärken bei der Arbeit einbringen können. Sie sind durch diese Passung motiviert („ich liebe es“) und erzielen gute Leistungen.
Führungskräften kommt hier eine Schlüsselrolle zu: Beschäftige brauchen für ihre Stärken passende Aufgaben, damit sie diese hochmotiviert erledigen können. Eine Beschäftigung mit den Stärken einzelner Teammitglieder ist also genauso wichtig, wie die oben beschriebenen Faktoren von Autonomie, Kompetenz und Verbundenheit. Erfolge für alle sichtbar zu machen ist ein weiterer Aspekt positiver Führung.
Diese Wertschätzung sollte bei kleinen und großen Erfolgen zum Ausdruck kommen.
Das trägt dazu bei, dass sich Mitarbeitende in ihrer Selbstwirksamkeit erleben und auch herausfordernden Aufgaben gewachsen sind.
Das Sprichwort „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ hat auch in die Positive Psychologie Einzug gehalten: Dort ist von der Will-Power und Way-Power die Rede, die sich gegenseitig verstärken. Während die Will-Power eine Form von Optimismus, einer Hoffnung gespeist wird, sucht die Way-Power nach Wegen, selbst aktiv und wirksam zu werden. Beides sind starke Triebfedern, Ziele zu erreichen.
Methoden und Herangehensweisen
Führungskräfte können gemeinsam mit dem Team oder einzelnen Teammitgliedern Methoden nutzen, die für die Planung und Umsetzung einzelner Schritte oder für Teil- und Mikrozielen hilfreich sind.
WOOP-Methode
Eine viel genutzte Methode ist die WOOP-Methode. Die Buchstaben stehen für:
Wish – der Wunsch: Was ich erreichen möchte
Outcome – das Ergebnis: Das Ziel hinter dem Ziel, die große Motivation dahinter
Obstacle – das Hindernis: Was mich davon abhalten könnte
Plan: Wenn-Dann-Plan, um Hindernisse zu umgehen
Wer diese vier Schritte für ein Vorhaben durchspielt, kommt dem Ziel schon deutlich näher.
WWW-Methode
Ein weiteres Konzept ist die WWW-Methode: Nutzen Sie drei W-Fragen für eine lösungsorientierte Rückschau in den Teammeetings.
Nudging
Ein weiteres wertvolles Werkzeug, Ziele zu erreichen ist das Nudging – die kleinen Stupser, die zu einem gesunden Verhalten anregen sollen.
Wall of Fame
Eine sehr plakative Empfehlung ist die „Wall of Fame“: Machen Sie Erfolge sichtbar, vielleicht direkt im Meetingraum, mit Fotos zum Beispiel, auf denen die Beteiligten zu sehen sind.
BGF-Prozesse nutzen
Aus dem BGF-Prozess sind für eine bessere Zielerreichung diese Prozessschritte nutzbar:
Analyse: Ermitteln Sie Ressourcen und Stärken in Prozessen und Mitwirkenden und decken Sie Erfolge auf.
Maßnahmen: Bieten Sie für Beschäftigte Workshops an, in denen sie sich ihrer persönlichen Stärken bewusst werden, und bilden Sie Führungskräfte fort, ihr Team entsprechend ihrer Stärken optimal einzusetzen.
Evaluation: Bewerten Sie regelmäßig, wo und wie erfolgreiche Maßnahmen noch umsetzbar sind und wie der Erfolg am besten kommuniziert werden kann.