Ein neuer Begriff für Medikamentenmissbrauch ist „Hirndoping“. In der heutigen Leistungsgesellschaft haben immer mehr Menschen den Wunsch, ihr Gehirn leistungsfähiger zu machen, weniger Ängste zu haben oder besser gelaunt zu sein. Neben verschreibungspflichtigen Medikamenten werden dafür auch illegale Substanzen eingenommen.
Die fünf meistgenannten Gründe für Doping im Beruf sind:
- Beruflicher Erfolg
- Arbeitserleichterung
- Meistern schwieriger Situationen
- Emotionale Stabilität und damit Arbeitsfähigkeit
- Gewinn neuer Energie für das Privatleben
Rund zwei Prozent der Beschäftigten in Deutschland nehmen täglich leistungssteigernde oder stimmungsaufhellende Medikamente, das sind rund 700.000 Beschäftigte bundesweit. Bei den 60- bis 65-jährigen liegt die Quote sogar mehr als doppelt so hoch (4,4 Prozent):
Grundsätzlich finden sich Medikamentenabhängige in allen Altersstufen und sozialen Schichten. Spezifische Risikogruppen sind kaum definierbar und klare Indikatoren schwer auszumachen. Ein gesundheitsschädlicher Konsum ist daher oft nicht leicht zu erkennen. Die Arzneimittelabhängigkeit entsteht zumeist aus einer Mischung persönlicher, gesellschaftlicher und sozialer Faktoren.
iga
Hirndoping am Arbeitsplatz
Der iga-Wegweiser zum Thema Hirndoping am Arbeitsplatz informiert über Hintergründe und Möglichkeiten, dem Medikamentenmissbrauch vorzubeugen.
Ergänzend zum iga-Wegweiser ist dort der Auszug „Heute schon gedopt?“ aus der Zeitschrift Prävention aktuell, 4/2020 veröffentlicht.