Das Rückwirkungsverbot findet im Grundsatz des Vertrauensschutzes indes nicht nur seinen Grund, sondern auch seine Grenze (vgl. BVerfGE 13, 261 271 f.>; 88, 384 404>; 101, 239 266>; 126, 369 393>; 135, 1 21 Rn. 61>; 156, 354 406 Rn. 142> m.w.N.). Eine Ausnahme vom Grundsatz der Unzulässigkeit echter Rückwirkungen ist anerkanntermaßen gegeben, wenn die Betroffenen schon im Zeitpunkt, auf den die Rückwirkung bezogen wird, nicht auf den Fortbestand einer gesetzlichen Regelung vertrauen durften, sondern mit deren Änderung rechnen mussten (vgl. BVerfGE 13, 261 272>; 30, 367 387>; 88, 384 404>; 95, 64 86 f.>; 122, 374 394>; 135, 1 22 Rn. 62>; 156, 354 406 f. Rn. 143> m.w.N.). Vertrauensschutz kommt insbesondere dann nicht in Betracht, wenn die Rechtslage so unklar und verworren war, dass eine Klärung erwartet werden musste (vgl. BVerfGE 13, 261 272>; 30, 367 388>; 88, 384 404>; 122, 374 394>; 135, 1 22 Rn. 62>; 156, 354 407 Rn. 143> m.w.N.), oder wenn das bisherige Recht in einem Maße systemwidrig und unbillig war, dass ernsthafte Zweifel an seiner Verfassungsmäßigkeit bestanden (vgl. BVerfGE 13, 215 224>; 30, 367 388>; 135, 1 22 Rn. 62>; 156, 354 407 Rn. 143>). Dasselbe gilt, wenn im Laufe der Zeit (durch Entwicklungen in der Rechtsprechung) ein Zustand allgemeiner und erheblicher Rechtsunsicherheit eingetreten war und für eine Vielzahl Betroffener Unklarheit darüber herrschte, was rechtens sei (vgl. BVerfGE 72, 302 325 f.>; 131, 20 41>; 156, 354 407 Rn. 143>). Der Vertrauensschutz muss ferner zurücktreten, wenn überragende Belange des Gemeinwohls, die dem Prinzip der Rechtssicherheit vorgehen, eine rückwirkende Beseitigung erfordern (vgl. BVerfGE 13, 261 272>; 18, 429 439>; 88, 384 404>; 101, 239 263 f.>; 122, 374 394 f.>; 135, 1 22 Rn. 62>; 156, 354 407 Rn. 143>), wenn der Bürger sich nicht auf den durch eine ungültige Norm erzeugten Rechtsschein verlassen durfte (vgl. BVerfGE 13, 261 272>; 18, 429 439>; 50, 177 193 f.>; 101, 239 263 f.>; 135, 1 22 Rn. 62>; 156, 354 407 Rn. 143>) oder wenn durch die sachlich begründete rückwirkende Gesetzesänderung kein oder nur ganz unerheblicher Schaden verursacht wird (sogenannter Bagatellvorbehalt; vgl. BVerfGE 30, 367 389>; 72, 200 258>; 95, 64 87>; 101, 239 263 f.>; 135, 1 22 f. Rn. 62>; 156, 354 407 Rn. 143>).