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Grundsätze

SoFa-RLP – Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Sozialversicherungsfachangestellter/Sozialversicherungsfachangestellte

Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Sozialversicherungsfachangestellter/Sozialversicherungsfachangestellte [SoFa-RLP]
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SoFa-RLP – Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Sozialversicherungsfachangestellter/Sozialversicherungsfachangestellte



[5.4.] SoFa-RLP, Rechnungswesen

(1) Im Lerngebiet Rechnungswesen werden Grundeinsichten aus dem Bereich des betrieblichen Rechnungswesens sowie praxisorientierte Grundfertigkeiten rechen- und buchungstechnischer Art unter Einsatz moderner Arbeitsmittel vermitteln.

(2) Der Unterricht erfolgt in engem Bezug zum Aufbau und zu den Abläufen des betrieblichen Rechnungswesens in der Sozialversicherung.

(3) Im Teilgebiet Rechnen werden Lerninhalte vorangegangener schulischer Lernprozesse wie Prozent- und Zinsrechnung, unter wirtschaftlichen — vor allem die Sozialversicherung berührend — Fragestellungen vertieft.

(4) Die Vermögensrechnung der Sozialversicherungsbetriebe bildet den Kern des Teilgebiets Buchführung. Über die Grundlagen des Systems der doppelten Buchführung und unter Berücksichtigung der Kontenrahmen für die Sozialversicherungszweige sollen Entstehen und Inhalt von Bestandsrechnung (Bilanz) und Erfolgsrechnung (Gewinn- und Verlustrechnung) dargestellt werden. Dabei sind die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung durchgängig zu berücksichtigen.

(5) Im Hinblick auf den instrumentellen Charakter des betrieblichen Rechnungswesens und im Interesse eines entscheidungs- und problemorientierten Unterrichts wird empfohlen, Teile des Lerngebiets Rechnungswesen mit Teilen anderer Lerngebiete, insbesondere Sozialversicherungslehre und Wirtschaftslehre, zu verbinden.

(6) Die Schülerinnen und Schüler sollen

  • -bei der Auseinandersetzung mit Inhalten des Rechnungswesens Kostenbewusstsein und Wirtschaftlichkeitsdenken entwickeln,
  • -gesetzliche Vorschriften für das Rechnungswesen der Sozialversicherung erklären,
  • -aus den Aufgaben des Sozialversicherungsbetriebs die Notwendigkeit einer regelmäßigen und genauen Rechnungslegung ableiten,
  • -Rechenverfahren anwenden, die für sie im privaten und beruflichen Bereich von Bedeutung sind,
  • -das System der doppelten Buchführung auf typische Geschäftsfälle des Sozialversicherungsbetriebs anwenden,
  • -wirtschaftliche Tatbestände und Entwicklungstendenzen mit Hilfe der Statistik beurteilen.

Stundenverteilung: Rechnungswesen

Zeitrichtwerte in den Ausbildungsjahren (in Stunden)
Lerngebiete1. Jahr2. Jahr3. Jahrinsgesamt
1.Dreisatz, Prozent- und Zinsrechnung2525
2.Statistik3030
3.Haushaltswesen, und Vermögensanlage der Sozialversicherungsbetriebe51015
4.Bestands- und Erfolgsrechnung der Sozialversicherungsbetriebe50555
5.Kosten- und Leistungsrecht3535
Zeitrichtwerte insgesamt606040160
LerngebieteLernzieleLerninhalteZeitrichtwerte in Stunden
1. Dreisatz, Prozent- und ZinsrechnungProportionale und antiproportionale Zuordnungen zur Lösung von Sachproblemen nutzen

Die Prozentrechnung zur Lösung berufsbezogener Aufgaben heranziehen

Verfahren der Zinsrechnung in berufsbezogenen Situationen anwenden
Dreisatz mit geradem (direktem) und ungeraden (indirektem) Verhältnis

Prozentrechnung vom Hundert, auf Hundert, im Hundert

z. B.
  • -Kurswert von festverzinslichen Wertpapieren
  • -Skonto für Sofortzahlung
  • -Säumniszuschläge nach SGB
Berechnung von
  • -Zinsen
  • -Zinssatz
  • -Zeit
  • -Kapital
z. B.
  • -Verzinsung fälliger Geldleistungen nach SGB
  • -Verzinsung des Erstattungsanspruchs nach SGB
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2. StatistikAufgaben der Statistik für den Sozialversicherungsbetrieb beschreiben

Die zur Lösung von Problemen relevanten Daten erheben

Aus aufbereiteten Daten statistische Größen berechnen und darstellen

Statistische Ergebnisse interpretieren und kritisch würdigen
z. B.
  • -Lieferung von Daten über die demographische Entwicklung
  • -Ermittlung und Darstellung von Daten über die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben
  • -Berechnung von Kennziffern
Rechtsvorschriften
  • -SGB, AFG
  • -Allgemeine Verwaltungsvorschriften über die Statistik in Zweigen der Sozialversicherung
Gewinnung des Ausgangsmaterials
  • -Primärmaterial (Vollerhebung, Teilerhebung)
  • -Sekundärmaterial
Berechnung von
  • -absoluten Zahlen
  • -Verhältniszahlen
  • -Mittelwerten
  • -Streuungsmaßen
Tabellen

Graphiken

z. B.
  • -Aussagegehalt statistischer Ergebnisse
  • -Beurteilung von Zusammenhängen zwischen Größen
  • -Angemessenheit der Methode
  • -Erhebungsfehler
  • -Interpretationsfehler
3. Haushaltswesen und Vermögensanlagen der SozialversicherungsbetriebeDie Aufgabe des Haushaltsplans für den Sozialversicherungsbetrieb beschreiben

Den Haushaltsplan hinsichtlich Aufbau und Inhalt analysieren und von der Haushaltsrechnung abgrenzen

Vermögensanlagen des Sozialversicherungsbetriebs beschreiben

Kriterien für die Vermögensanlage aufzeigen
Feststellung und Deckung des Finanzbedarfs

Rechtsnormen
  • -Sozialgesetzbuch
  • -SVHV
Haushaltsgrundsätze

z. B.
  • -Wirtschaftlichkeit
  • -Ausgleich von Einnahmen und Ausgaben
Betriebsmittel nach SGB

z. B. Barmittel, Giroguthaben

Rücklage nach SGB

z. B. bestimmt Schuldverschreibungen, grundpfandrechtlich gesicherte Forderungen, Grundstücke

Anlagekriterien nach SGB
  • -Verlustausschluss
  • -angemessener Ertrag
  • -ausreichende Liquidität
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4. Bestands- und Erfolgsrechnung der SozialversicherungsbetriebeDie Vermögensübersicht des Sozialversicherungsbetriebs hinsichtlich Aufbau und Inhalt unter Beachtung der besonderen Rechtsvorschriften analysieren

Erfolgswirksame Geschäftsfälle aus dem Sozialversicherungsbetrieb buchungstechnisch bearbeiten

Typische erfolgswirksame Geschäftsfälle aus dem Leistungs- und Beitragsbereich buchen

Wertminderungen der Wirtschaftsgüter des Verwaltungsvermögens darstellen und buchungstechnisch erfassen

Verkäufe von Gegenständen des Verwaltungsvermögens über und unter dem Restbuchwert buchen

Personalaufwendungen darstellen und buchungstechnisch erfassen

Die Erfolgskonten abschließen, den Erfolg des Geschäftsjahres ermitteln und die Auswirkungen des Gesch äftserfolgs auf das Reinvermögen ableiten

Die Jahresrechnung in Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung gliedern
Vermögen, Kapital

Rechtsgrundlagen
  • -Sozialgesetzbuch
  • -SVHV
  • -SRVwV
Struktur des Kontenrahmens
  • -aktive und passive Bestandskonten
  • -Eröffnungs- und Abschlusskonto der Vermögensrechnung
  • -Buchungssatz
  • -Zeitbruch und Sachbruch
Aufwands- und Ertragskonten

Lineare direkte Abschreibung

Anschaffungswert, Buchwert, Verkaufswert

Gewinne/Verluste der Aktiva

Arbeitsentgelte

Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung

noch abzuführende Abgaben

Vermögenswirksame Leistungen

Abschlusskonto der Erfolgsrechnung (AdE)

Überschuss der Aufwendungen/Überschuss der Erträge

Haushaltsrechnung

Vermögensrechnung
  • -Vermögensübersicht
  • -Erfolgsrechnung
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5. Kosten- und LeistungsrechnungAufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung erläutern

Die Begriffe Kosten und Leistungen bestimmen

Die Kosten hinsichtlich verschiedener Merkmale einteilen

Die Bedeutung der Kostenstellenrechnung erläutern

Entstandene Kosten einzelnen Kostenträgern zuordnen

Kalkulationsverfahren in Grundzügen unterscheiden
z. B.
  • -"Preis"-Kalkulation
  • -Ermittlung des Erfolgs der normalen betrieblichen Tätigkeit
  • -Kontrolle des Betriebsgebarens


Kostenartenrechnung

z. B. Arbeitskosten, Betriebsmittelkosten, Werkstoffkosten Fixe Kosten, variable Kosten, Einzelkosten, Gemeinkosten

Erfassung der wichtigsten Kostenarten im Bereich der Sozialversicherung

Kostenstellenrechnung

Kostenstellenbildung

Aufgabe der Kostenstellenrechnung

Mögliche Kostenstellen im Sozialversicherungsbetrieb

Kostenträgerrechnung

Selbstkosten

Vorkalkulation, Nachkalkulation

Vollkostenrechnung, Teilkostenrechnung
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