Im Unterschied zu einem ausgiebigen Mittagsschlaf oder einer mehrstündigen Siesta, wie sie in Südeuropa üblich ist, funktioniert Powernapping in sehr kurzer Zeit und lässt sich deshalb gut in den Arbeitsalltag integrieren.
Den Begriff Powernap (zu deutsch: Energienickerchen) prägte der US-Soziologe James Maas, der feststellte, dass kurze Erholungsschläfchen Stress reduzieren, die Gedächtnisleistung verbessern, die Kreativität steigern und die Immunabwehr verbessern. Allesamt Eigenschaften, die Arbeitgeber befürworten dürften.
Laut einer NASA-Studie bewirkt das Powernapping eine Leistungssteigerung von 34 Prozent und eine verbesserte Aufmerksamkeit von 100 Prozent und kann sogar einem Burnout vorbeugen.
Wie kurz ist kurz? Darüber herrscht unter Experten keine Einigkeit: Während die einen zu einem sehr kurzen Nickerchen von sechs bis maximal zehn Minuten raten, sprechen andere von nicht ganz so kurzen 20 Minuten. Der Kurzschlaf dürfte keinesfalls länger als 30 Minuten dauern, weil sonst die Gefahr drohe, dass die Erholung durch eine unterbrochene Tiefschlafphase sich in den gegenteiligen Effekt wandle. Denn es ist gar nicht nötig, wirklich tief und fest zu schlafen, bereits ein Dösen bringt die erholsame Wirkung.
Deshalb ist Powernapping auch für alle Berufe geeignet – ob im Stationszimmer oder bei der Mittagspause im Freien, die kurze Erholungspause lässt sich in vielen Arbeitssituationen einbauen.
Eine Möglichkeit, den Powernap kurz zu halten, ist die Schlüsseltechnik: Dabei hält der oder die Betreffende einen Gegenstand, zum Beispiel ein Schlüsselbund, so während des Schlafens in der Hand gehalten, dass er herunterfällt, falls der Powernap zu lange dauert: Wer eine Tiefschlafphase erreicht, entspannt die Muskulatur, der Gegenstand fällt herunter und der Powernap ist beendet. So bleibt der Kurzschlaf erholsam.
Auch das Timing ist individuell wählbar. Experten empfehlen zwar generell die Mittagszeit für ein Schläfchen. Kommt die Erschöpfung jedoch eher oder später, lässt sich ein Powernap auch einbauen, wie es in den eigenen Arbeitsablauf am besten passt.