Positive Beziehungen sorgen für zufriedene Beschäftigte
Warum ein gutes Miteinander wichtig ist, hat einer der Mitbegründer der Positiven Psychologie einmal so beantwortet, als er gefragt wurde, was die Essenz der Positiven Psychologie für ihn sei: „Other people matter“, übersetzt: andere Menschen sind wichtig. Menschen sind soziale Wesen und unser Wohlbefinden hängt privat wie beruflich stark von tragfähigen Beziehungen ab. Unternehmen, denen es gelingt, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, ermöglichen es ihrem Team damit, motiviert und erfolgreich zu sein.
Um zufrieden zu sein brauchen Menschen:
- Sozialen Zusammenhalt
- Sicherheit und Stabilität
- Überschaubare Regeln
- Planbare Abläufe
- Kooperative Strukturen
Der Wunsch nach Verbindung mit anderen gehört zu den drei zentralen psychologischen Grundbedürfnissen, die neben der sozialen Eingebundenheit die Kompetenz und die Autonomie sind.
Übersetzt auf die Arbeitswelt ergeben sich daraus folgende sechs Eckpfeiler für ein gut funktionierendes Team:
- Halten Sie regelmäßige Teamsitzungen ab – auch in Präsenz.
- Machen Sie Ihr Vorgehen und die Ziele für alle sichtbar.
- Stellen Sie den Beitrag jedes einzelnen Teammitglieds heraus.
- Sorgen Sie für Klarheit, wer was bis wann zu machen hat, wer verantwortlich ist für was.
- Schaffen Sie gemeinsame Rituale und Traditionen – zum Beispiel Team-Essen.
- Ermöglichen Sie den regelmäßigen Austausch zwischen Teammitgliedern
So unterstützen Sie erfolgsorientiertes Arbeiten unter den Mitarbeitenden und zahlen damit auf den gesamtunternehmerischen Erfolg ein.
Vertrauen als Schlüssel für gute Beziehungen
In der Psychologie wird Vertrauen als subjektive Überzeugung von der Redlichkeit einer anderen Person beschrieben. Es ist ein Zustand zwischen Wissen und Nicht-Wissen. Erst dieses Vertrauen ermöglicht einen Status der „psychologischen Sicherheit“, in der ein gutes Miteinander gelingt. Dazu gehört:
- Offen die eigene Meinung zu äußern und gehört zu werden
- Sich in Kolleginnen und Kollegen einfühlen und deren Bedürfnisse achten
- Individuelle Stärken, Talente und Fähigkeiten wertschätzen und nutzen
Ein hohes Vertrauensniveau senkt das Stresslevel der Beschäftigten, reduziert Burnout und Krankentage. Um vertrauensvoll miteinander umzugehen, sind vier Komponenten von Vertrauen nötig:
- Glaubwürdigkeit (Gesagtes)
- Zuverlässigkeit (Handlungen)
- Offenheit (Sicherheitsgefühl)
- Aufrichtiges Interesse am Gegenüber (Achtsamkeit)
Umsetzungsmöglichkeiten in der BGM-Praxis
An erster Stelle ist für ein gutes Arbeitsklima und gute Arbeitsbeziehungen eine positive Kommunikation hilfreich. Die gegenseitige Wertschätzung auszudrücken, ist neben der Bezahlung für Beschäftigte eine ganz wesentliche Dimension für die Arbeitszufriedenheit. Diese Wertschätzung lässt sich mit einfachen Maßnahmen etablieren:
- Hören Sie aktiv zu, indem Sie auf ihr Gegenüber eingehen,
- würdigen Sie die Leistungen und Ideen aller,
- beziehen Sie Mitarbeitende so oft es geht in Entscheidungsprozesse ein,
- pflegen Sie eine gute Feedbackkultur,
- und würdigen Sie persönliche Meilensteine der Beschäftigten (Geburtstage, Jubiläen zum Beispiel).
Für ein gutes Miteinander
In der Praxis hat es sich bewährt, wenn Teams regelmäßig eine lösungsorientierte Rückschau betreiben. Das kann monatlich oder in einem anderen regelmäßigen Turnus erfolgen. In der Gruppe wird dann erörtert:
- Was läuft gut und wir machen deshalb weiter?
- Womit hören wir auf?
- Was wollen wir Neues ausprobieren?
Ein solcher Austausch gelingt besonders konstruktiv, wenn alle bei ihren Aussagen die eigene Wahrnehmung schildern, erklären welche Wirkung sie sehen und welchen Wunsch sie an die Zukunft haben.
Diese Methode wird auch WWW-Methode genannt, als Referenz auf die zu nutzenden drei W-Fragen. Fazit-Runden mit einem Blick auf was kommt sind ein sehr gutes Instrument für erfolgsorientiertes Arbeiten.