apra-norm Elektromechanik GmbH
Einen Krankenstand unter dem Branchendurchschnitt erreichte die apra-norm Elektromechanik GmbH in Mehren mit BGF-Maßnahmen: Die ergonomische Verbesserung der Arbeitsplätze in der Fertigung und besonders im Schleifraum begeistern die 230 Beschäftigten.
- Branche: Gehäuse und Schränke in Metall und Kunststoff für die Elektronikentwicklung
- Region: Rheinland-Pfalz/Saarland
- Unternehmensgröße: 230 Beschäftigte
Kontakt zum Unternehmen
Die Tätigkeiten im Unternehmen „apra-norm Elektromechanik GmbH“ in Mehren sind sehr facettenreich. Hierbei sind in Teilbereichen körperlich schwere Verrichtungen unumgänglich. Die Personalleitung des Herstellers von Metall-und Kunststoffgehäusen für die Elektronik war sich der Belastung ihrer rund 230 Mitarbeiter bewusst und vermutete schon vor einer professionellen Analyse der arbeitsbedingten Probleme im Unternehmen, dass die Gesundheit der Mitarbeiter durch einseitige Belastungen und schweres Heben und Tragen gefährdet ist. Daher entschloss sich das Unternehmen 2011 zu einer Kooperation mit der AOK-Rheinland-Pfalz/Saarland, die durch ihr nachhaltiges Gesamtkonzept als Partner für betriebliches Gesundheitsmanagement überzeugen konnte.
Maßgeschneidertes Angebot für den Betrieb
Analyse der IST-Situation
Die Vermutungen des Unternehmens bezüglich der arbeitsbedingten Belastungen wurden durch mehrere Analyseverfahren untersucht. In Kooperation mit der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland wurde 2011 eine Ergonomische Arbeitsplatzanalyse (ErgoCheck) durchgeführt, 2012 folgte eine Mitarbeiterbefragung, an der sich 75,6 Prozent der Belegschaft beteiligten. Zusätzlich wurde ein Bericht zu Kennzahlen der Arbeitsunfähigkeitsdaten erstellt. Unter Moderation der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland fand ein Gesundheitszirkel im Bereich „Abkanten“ statt, da die Mitarbeiter dieses Bereiches der höchsten körperlichen Belastung während der Arbeit ausgesetzt sind.
Der Verdacht des Unternehmens konnte bestätigt werden. Arbeitsbedingte Belastungen des Muskel-Skelett-Systems wurden als Schwerpunkt für spätere BGM-Maßnahmen identifiziert.
Beratung und Coaching
Zusammen mit der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland wurde eine To-Do-Liste im Arbeitskreis Gesundheit erstellt, die kontinuierlich abgearbeitet wurde. Durch die Erkenntnisse aus dem ErgoCheck konnten die Verhältnisse an den Arbeitsplätzen optimiert werden. Das Unternehmen investierte eine nicht unerhebliche Summe in Hilfsmittel für den Bereich Fertigung, u.a. erfolgte die Neugestaltung des Schleifraumes, die Anschaffung von Hubtischen und die Einrichtung einer Krananlage. Zudem wurde mit den Mitarbeitern ein Hebe-Trage-Training an den Arbeitsplätzen durchgeführt, um die gesundheitsförderlichen Arbeitstechniken mit dem größtmöglichen Praxisbezug zu erlernen. Zusätzlich erhielten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, an Laufkursen und Kursen zur Progressiven Muskelentspannung teilzunehmen.
Erfolge und Nachhaltigkeit (Projektergebnisse)
Das Unternehmen „apra-norm Elektromechanik GmbH“ konnte die Arbeitsverhältnisse seiner Mitarbeiter in der Fertigung deutlich verbessern. Besonders im Schleifraum wurden die Arbeitsbedingungen erheblich optimiert. In der gesamten Fertigung haben die aus dem ErgoCheck abgeleiteten Interventionen maßgeblich zu einer Verbesserung der ergonomischen Verhältnisse beigetragen. Die Veränderungen durch das BGM werden von der Belegschaft positiv wahrgenommen. Die Bereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Gesundheitszirkeln zur gemeinsamen Problemlösung teilzunehmen ist sehr hoch. Es wird engagiert und lösungsorientiert gearbeitet. Der Krankenstand konnte gesenkt werden und lag 2015 2,1 Prozent unter dem Branchenvergleichswert. Die Kooperation zwischen dem Unternehmen und der Gesundheitskasse wird auch zukünftig fortgesetzt.
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