Expertenforum - Entsendung nach Taiwan und anschließendem Ausscheiden aus dem Unternehmen

Folgender Sachverhalt:

Unser MA scheidet zum 31.8.24 aus unserem deutschen Unternehmen aus.

Vom 23.8.-31.8.24 wird er noch eine Dienstreise nach Taiwan für unser deutsches Unternehmen machen.

Ab dem 1.9.24 wird er dann bei einem taiwanesischen Unternehmen eine Arbeitsstelle annehmen und vorerst nicht mehr nach Deutschland zurückkehren. Er meldet sich in Deutschland zum 29.8.24 ab.

Was muss bei diesem Fall hinsichtlich Ausstrahlung/Entsendung beachtet werden?

Vielen Dank für eine Rückinfo!

Guten Tag,
 
mit Taiwan hat die Bundesrepublik kein Abkommen über soziale Absicherung geschlossen.
 
Arbeitgeber, die Arbeitnehmer in Staaten ohne Sozialversicherungsabkommen entsenden, können bei der in Deutschland zuständigen Krankenkasse einen Antrag auf Feststellung einer Entsendung im Sinne einer Ausstrahlung stellen.

Bei Antragseingang ist zu prüfen, ob die Voraussetzungen einer Ausstrahlung vorliegen. Die Antragstellung kann grundsätzlich formlos erfolgen, muss aber die Informationen zur Entscheidung durch die Krankenkasse enthalten:
 
- Besteht das Beschäftigungsverhältnis mit dem deutschen Arbeitgeber fort?
- Ist der Auslandsaufenthalt zeitlich oder durch Art und Weise der Tätigkeit (z. B. Projektarbeit) befristet?
- Ist beabsichtigt, die Beschäftigung in Deutschland nach dem Auslandsaufenthalt wiederaufzunehmen?
- Der deutsche Arbeitgeber trägt weiterhin das Gehalt und bucht dieses als Betriebsausgaben
Aus unserer Sicht sind Voraussetzungen einer Ausstrahlung, verbunden mit der Weitergeltung der deutschen Rechtsvorschriften, nicht gegeben. Grund hierfür ist, dass das Beschäftigungsverhältnis nach der Tätigkeit in Taiwan in Deutschland nicht fortgeführt wird.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Ihr Expertenteam