Expertenforum - Zuschuss private KV unter Jahresarbeitsentgeltgrenze

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir stellen eine Mitarbeiterin ein, die über 55 Jahre alt ist und in der privaten KV versichert ist. Die Mitarbeiterin kann nicht mehr in der gestzlichen KV versichert werden. Bestätigtigung der KK liegt uns vor. Nun erhält die Mitarbeiterin ein Entgelt unterhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze. Müssen wir in diesem Fall einen Zuschuss zur privaten KV zahlen?

Vielen Dank vorab für die Rückmeldung.

Freundliche Grüße Katharina Becker

Sehr geehrte Frau Becker,
 
nach § 257 Abs. 2 SGB V erhalten Beschäftigte, die nur wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze oder die auf Grund von § 6 Abs. 3a SGB V (über 55-jährige Arbeitnehmer) versicherungsfrei oder die von der Krankenversicherungspflicht befreit (§ 8 SGB V) und bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen versichert sind, von ihrem Arbeitgeber einen Beitragszuschuss. Weitere Voraussetzung ist allerdings, dass die Beschäftigten Vertragsleistungen beanspruchen können, die der Art nach den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen.

Der Zuschuss wird grundsätzlich in Höhe des Betrages gezahlt, der sich bei Anwendung der Hälfte des allgemeinen Beitragssatzes bei Versicherungspflicht zugrunde zu legenden beitragspflichtigen Einnahmen als Beitrag ergibt zuzüglich der Hälfte des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes, höchstens jedoch in Höhe der Hälfte des Betrages, den der Beschäftigte für seine Krankenversicherung tatsächlich zu zahlen hat.
 
Die Mitarbeiterin hat demnach einen Anspruch auf einen Arbeitgeberzuschuss zu den Aufwendungen für die private Krankenversicherung, wenn sie Vertragsleistungen beanspruchen kann, die der Art nach den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Ihr Expertenteam