Disziplinen

Die Übungen im Detail

Wir erläutern Testaufbau und Messvorgaben für die einzelnen Übungen.

Ballprellen

Ziel

Überprüfung der koordinativen Fähigkeiten (Umstellungsfähigkeit, Rhythmusfähigkeit, Gleichgewichtsfähigkeit, Differenzierunfsfähigkeit)

Material

Langbank, 3 x 3 Gymnastikbälle, Stoppuhr

Testaufbau

Eine Langbank wird umgedreht und 3 x 3 Gymnastikbälle werden bereitgelegt, so dass 3 Schüler gleichzeitig getestet werden können.

Aufgabenstellung

Die Testperson soll auf der umgedrehten Bank stehend einen Gymnastikball innerhalb von 30 Sekunden möglichst oft auf den Boden prellen. Die Gymnastikbälle sollten gleich groß sein und eine gute Elastizität besitzen.

Durchführungshinweise

Die Testperson steht in hüftbreiter Fußstellung mit durchgestreckten Knien und aufrechtem Oberkörper auf der umgedrehten Langbank und prellt einen Gymnastikball auf den Boden. Verliert die Versuchsperson den Ball, wird ihr sofort ein anderer gereicht.

Messwertaufnahme/Bewertung

Gezählt wird, wie oft die Testperson in der vorgegebenen Zeit den Ball auf den Boden prellen kann. Der Bodenkontakt eines verloren gegangenen Balles wird nicht gezählt. Die erreichte Gesamtzahl wird als Testwert eingetragen.

Zielwerfen

Ziel

Überprüfung der koordinativen Fähigkeiten (Orientierungsfähigkeit, Differenzierungsfähigkeit)

Material

Säckchen, Klebeband

Testaufbau

Mit Klebeband werden am Boden Zielfelder markiert. Die Abwurflinie wird in 3 Meter Entfernung zum ersten Zielfeld markiert. (Maße: 2,60 m lange Seitenlinien im Abstand von 0,30 m/0,50 m lange Zwischenräume). Die Säckchen, die mit Sand, Erbsen oder Bohnen gefüllt sein können, sollen eine Größe von 20x15 Zentimetern und ein Gewicht von 500 Gramm haben.

Aufgabenstellung

Von der Abwurflinie aus versuchen die Schüler ein Sandsäckchen in die durch die Klebestreifen vorgegebenen Zielfelder zu werfen. Durchführungshinweise: Die Testperson steht hinter der Abwurflinie und soll mit einem Schockwurf, d. h. einem Wurf von unten, das Säckchen möglichst in den mittleren Zwischenraum werfen. Es werden fünf Versuche durchgeführt. Die Abwurflinie darf nicht übertreten werden. Die Testperson hat zwei Probeversuche. Die Punktzahl wird dort abgelesen, wo das Säckchen auftrifft.

Messwertaufnahme/Bewertung

Eingetragen wird die bei den fünf Versuchen erreichte Gesamtpunktzahl. Das mittlere Zielfeld wird mit drei Punkten, die beiden anschließenden Zielfelder werden mit zwei Punkten und die äußersten Zielfelder mit je einem Punkt bewertet. Wird die Linie zwischen zwei Feldern getroffen, werden halbe Punkte verteilt.

Rumpf-/Hüftbeuge

Ziel

Überprüfung der konditionell-koordinativen Fähigkeiten (Dehnfähigkeit, Gelenkigkeit)

Material

Langbank mit Skala

Testaufbau

Vor einer Langbank wird eine Messskala angebracht, die nach oben und unten jeweils 15 Zentimeter umfassen soll. Der Nullpunkt entspricht der Bankoberkante.

Aufgabenstellung

Die Testperson steht ohne Schuhe mit geschlossenen Beinen auf der Bank. Die großen Zehen schließen mit der Vorderkante der Bank ab. Aus dieser Stellung ist eine Rumpfbeuge/Hüftbeuge vorwärts mit gestreckten Knien auszuführen. Diese Übung dient der Feststellung der Dehnfähigkeit der hinteren Oberschenkelmuskulatur und der Hüftbeugefähigkeit. Aus physiologischen Gründen sollte diese Testaufgabe nicht geübt werden. Als Testübung ist sie jedoch nach ausreichendem Aufwärmen als unbedenklich einzustufen.

Durchführungshinweise

Die Testperson soll mit geschlossenen Beinen und durchgedrückten Knien auf der Bank stehend eine Rumpfbeuge/Hüftbeuge vorwärts ausführen.

Messwertaufnahme/Bewertung

Als Testwert eingetragen wird der mit den Fingerspitzen erreichte tiefste Punkt an der Skala, der mindestens zwei Sekunden gehalten werden muss. Messwerte über dem Bankniveau werden negativ bewertet. Jede Testperson hat einen Probeversuch.

Standhochspringen

Ziel

Überprüfung der konditionell-koordinativen Fähigkeiten (Reaktivkraft, Schnellkraft, Maximalkraft, Dehnfähigkeit, Gelenkigkeit

Material

Meterstab, Staubtuch, Kasten/Stuhl, Kreide/Magnesium

Testaufbau

Eine schwarze Tafel (1,50 Meter lang, 50 Zentimeter breit) oder eine Papierbahn wird so an der Wand befestigt, dass sie alle Schüler/innen im Stand im unteren Drittel erreichen können. Gleiches lässt sich auch an einer einfachen, abwaschbaren Wand oder an der Wand fixierten Weichbodenmatte durchführen.

Aufgabenstellung

Die Testperson soll aus dem Stand möglichst hoch springen und dabei mit einer Hand den höchsten Punkt markieren.

Durchführungshinweise

Die Testperson stellt sich mit dem Gesicht zur Wand/Matte und markiert mit den weißen Fingerkuppen beider Hände (Kreide/Magnesia) die maximale Reichhöhe (Spitze der Mittel-finger!) an der Wand/Matte. Die Fersen dürfen dabei nicht vom Boden abgehoben werden. Arme und Schultern müssen maximal gestreckt sein. Die Testperson stellt sich danach seitlings (Rechtshänder mit der rechten Seite) in 20–30 Zentimeter Entfernung zur Wand/Matte auf, springt beidbeinig nach oben ab und markiert an der Wand/Matte mit den Fingern die maximal erreichte Sprunghöhe. Die Auftaktbewegung der Arme ist freigestellt. Nicht gestattet sind Anlaufschritte bzw. Ansprünge. Jeder Schüler hat einen Probeversuch.

Messwertaufnahme/Bewertung

Als Testwert eingetragen wird der vertikale Abstand (cm) zwischen Reich- und Sprunghöhe, der mit einem Meterstab gemessen wird. Zur Messung steigt der Versuchsleiter auf einen Kasten/Stuhl.

Halten im Hang

Ziel

Überprüfung der konditionellen Fähigkeiten (Maximalkraftausdauer, Kraftausdauer)

Material

Sprossenwand, Stoppuhr

Testaufbau

Für diesen Test wird eine Sprossenwand benötigt. Eine Weichbodenmatte unter der Sprossenwand könnte den Absprung abfedern. Je nach Platz können auch mehrere Testpersonen gleichzeitig getestet werden.

Aufgabenstellung

Die Testperson soll sich bei gebeugten Armen möglichst lange an die obere Sprosse hängen.

Durchführungshinweise

Die Testperson ergreift mit Ristgriff (s. Zeichnung) die oberste Sprosse der Sprossenwand und beugt die Arme so, dass sie ihre Nase in die Höhe der obersten Sprosse bringt.

Messwertaufnahme/Bewertung

Auf Kommando „los“ nimmt die Testperson die Füße von der Sprosse, auf der sie steht. Die Zeit wird dann gestoppt, wenn die Testperson ihr Körpergewicht in der Ausgangsstellung nicht mehr halten kann bzw. ihre Nase unter die oberste Sprosse sinkt. Die ermittelte Zeit wird als Testwert eingetragen. Nicht mit den Knien abstützen!

Stufensteigen

Ziel

Überprüfung der konditionellen Fähigkeiten (anaerobe Ausdauerfähigkeit)

Material

Langbank, Stoppuhr, Filzstift

Testaufbau

Diese Übung sollte als Gruppentest nach den fünf bisherigen Testübungen durchgeführt werden. Für den Test wird eine Langbank benötigt.

Aufgabenstellung

Die Testperson soll in einer Minute etwa 40-mal die Langbank besteigen, je Aufstieg ca. 1,5 Sekunden.

Durchführungshinweise

Die Aufstiege auf die Bank sind so durchzuführen, dass für einen kurzen Moment die Testperson jeweils mit beiden Beinen mit durchgedrückten Knien und mit beiden Füßen ganz auf der Bank steht. Die Lehrkraft gibt durch Zählen (evtl. über Tonband) den Rhythmus vor. Damit der Puls schnell gefunden werden kann, empfiehlt es sich, mit einem Filzstift die Messstelle zu markieren. Die Pulsmessungen werden jeweils 15 Sekunden vorgenommen und dann mit dem Faktor vier multipliziert.Der Ruhepuls sollte möglichst im Klassenzimmer oder vor dem Aufwärmen in der Sporthalle festgestellt werden. Hier könnte auch das Pulsmessen geübt werden.

Messwertaufnahme/Bewertung

Pulsmessungen werden vor der Belastung (Ruhepuls) und zwei Minuten nach der Belastung (Erholungspuls) vorgenommen und die ermittelten Werte in den Erfassungsbogen eingetragen. Als Testwert wird die Differenz aus Erholungspuls und Ruhepuls ermittelt. Unwahrscheinliche Werte sollten überprüft werden. Die Differenz aus Erholungspuls und Ruhepuls kann auch negative Werte ergeben. Dieses Phänomen ist damit zu begründen, dass der Ruhepuls kein echter Ruhepuls ist, da er vor der Testdurchführung und nicht zu Hause im Bett gemessen wird. Ein gut trainiertes Herzkreislaufssystem wird auf die Belastung beim Stufensteigen zuerst durch eine Vergrößerung des Schlagvolumens und weniger durch eine Erhöhung der Schlagfrequenz reagieren. Nach der zweiminütigen Erholungsphase kann daher aufgrund des noch vergrößerten Schlagvolumens das Herzkreislaufsystem mit einer geringeren Schlagfrequenz auskommen.

Sechs-Minuten-Lauf

Ziel

Überprüfung der konditionellen Fähigkeiten (aerobe Ausdauerfähigkeit)

Material

Stoppuhren, Begrenzungskegel, ggf. Markierungskreide

Testaufbau

An den Eckpunkten eines Volleyballfeldes werden, 50 cm nach innen versetzt, Begrenzungskegel aufgestellt; die Anzahl der Läufer sollte 12 je Gruppe nicht überschreiten.

Aufgabenstellung

In sechs Minuten soll eine möglichst große Laufstrecke zurückgelegt werden.

Durchführungshinweise

Die Testpersonen werden darüber informiert, dass möglichst gleichmäßig gelaufen werden sollte. Bei Ermüdung soll weitergegangen werden. Alle Läufer eines Durchgangs starten gleichzeitig von verschiedenen Startpositionen aus. Startpositionen sind die Ecken des Volleyballfeldes. Ein Testleiter startet („FERTIG-LOS“) und beendet den Lauf nach sechs Minuten. Während des Laufs gibt er in Minutenabständen die noch zu laufende Zeit an.

Messwertaufnahme/Bewertung

Gemessen wird die in sechs Minuten zurückgelegte Strecke auf eine. halbe Runde (=27 m) genau, ggf. wird aufgerundet. Es können folgende Fehler auftreten:

  1. Abkürzen der Laufstrecke durch unkorrektes Vorbeilaufen an den Begrenzungskegeln
  2. Laufen in Gruppen und nicht nach individueller Temposteuerung

Besondere Hinweise

Ein Abweichen von der vorgeschriebenen Rundenlänge führt zu nicht vergleichbaren Ergebnissen. Günstig ist ein zusätzlicher Zeitnehmer. Es ist darauf zu achten, dass die Testpersonen nach Beendigung des Laufs nicht abrupt stehen bleiben, sondern sich weiter bewegen (Auslaufen).

Das Projekt

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