Die Schattenseite des Sommers

Die Haut ist unser größtes Organ und bildet den Schutzschild unseres Körpers. Wir müssen sie aber auch schützen: vor allem vor UV-Strahlung im Sommer. Um auf diese Gefahr aufmerksam zu machen, haben wir dem Thema „Hautgesundheit im Sommer“ eine eigene Kampagne gewidmet.

Der Klimawandel geht unter die Haut

Die Erderwärmung wirkt sich schon jetzt auf viele Bereiche unseres Lebens aus. Auch die Hautgesundheit bleibt davon nicht verschont. Denn durch den Klimawandel gibt es in Mitteleuropa deutlich mehr Sonnenstunden. Das erhöht die UV-Belastung, der wir ausgesetzt sind, und damit auch das Risiko von Hautkrankheiten – insbesondere die Hautkrebszahlen nehmen seit Jahrzehnten zu. Dieser Effekt wird noch dadurch verstärkt, dass der Klimawandel ozonarme, UV-durchlässige Luftmassen nach Europa bringt.

Weil der Klimawandel auch ein Gesundheitswandel ist, haben wir bei der AOK Baden-Württemberg ein Nachhaltigkeitsprogramm entwickelt, für das wir mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet wurden. Mehr darüber, wie wir das Gesundheitssystem klimafreundlicher machen, erfahren Sie hier: AOK Baden-Württemberg – Für eine gesunde Gesellschaft

Wichtige Tipps für Ihre Haut

Es gibt einiges, was man für die eigene Hautgesundheit tun kann: 

  • Online über den aktuellen UV-Index informieren und entsprechend handeln. Immer wichtig: Eincremen!
  • Thema Kleidung: So wenig Haut wie möglich zeigen, wenn die Sonne sehr stark scheint. Idealerweise mit Stoffen bedecken, die kein Licht durchlassen – leider sind leichte Baumwollkleider und -hemden nicht sonderlich effektiv beim UV-Schutz. Und die Sonnenbrille nicht vergessen: Auch die Augen werden von UV-Strahlen angegriffen.
  • Die Mittagssonne möglichst ganz meiden und zur Mittagszeit drinnen oder im Schatten aufhalten.
  • Aber Vorsicht: Draußen bewahrt uns der Schatten manchmal nur vor 50 Prozent der UV-Strahlung und deshalb sollte man sich selbst dann mit Sonnencreme eincremen, wenn man sich der Sonne nicht direkt aussetzt. 
  • Im Sommer viel Wasser trinken, damit die Haut die Feuchtigkeit, die sie durch die Sonneneinstrahlung verliert, wieder ausgleichen kann.
  • Regelmäßig zur Hautkrebsfrüherkennung gehen.

Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto besser

Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten in Deutschland und ihre Zahl steigt stetig an. Frühzeitig erkannt ist er jedoch meist gut heilbar. Eine regelmäßige Selbstkontrolle spielt dabei eine wichtige Rolle.

Unser kostenloser Haut-Check, den Versicherte schon ab 20 Jahren alle zwei Jahre in Anspruch nehmen können, hilft Ihnen bei der Früherkennung von Hautkrebs. Normalerweise bieten Krankenkassen diesen Service erst ab einem Alter von 35 an. Bei dem Screening untersucht die Ärztin bzw. der Arzt Ihre Haut von Kopf bis Fuß. 

Sonnenfakten hautnah

  • Was ist UV-Strahlung und was macht sie mit der Haut?

    „UV“  steht für ultraviolett und „UV-Strahlung“ bezeichnet den energiereichsten Teil der optischen Sonnenstrahlung. Sehen können wir sie nicht, aber ihre Wirkung wird auf unserer Haut sichtbar: Sonnenbrände, Hautalterung und Hautkrankheiten werden durch sie begünstigt. Im schlimmsten Fall entwickelt sich Hautkrebs.

  • Was ist der UV-Index und wo finde ich ihn?

    Der UV-Index ist eine Skala, die einen Richtwert zur Einschätzung der UV-Belastung angibt. Dieser reicht in der Regel von 1 bis 12, wobei 1 für eine niedrige und 12 für eine extrem hohe Strahlung steht. Je nach Indexwert gibt es andere Empfehlungen für ideale Sonnenschutzmaßnahmen, an denen man sich gut orientieren kann. Während bei niedrigen Werten das Eincremen nach einer halben Stunde empfohlen wird, sollte man bei sehr hohen Werten die Sonne am besten ganz meiden und sich in Innenräumen aufhalten. Eine (dünne) Wolkendecke ist übrigens kein Garant für einen niedrigen UV-Indexwert. Im Gegenteil: Die Strahlung kann durch Lichtreflexion sogar noch verstärkt werden.

    Die meisten Wetter-Informationsseiten im Internet und Wetter-Apps weisen den UV-Index aus, sodass man sich einfach auf die richtigen Präventionsmaßnahmen einstellen kann. Oder einfach „Aktueller UV-Index“ in die bevorzugte Suchmaschine eingeben.

  • Was bedeuten mehr Sonnenstunden für unsere Haut?

    Baden-Württemberg zählt zu den sonnenreichsten Bundesländern. Tendenziell steigt die Zahl der Sonnenstunden seit Jahren mit der Entwicklung des Klimawandels. Mehr Sonnenstunden bedeuten auch, dass man zwangsläufig länger und öfter der Sonne ausgesetzt ist. Das wiederum bedeutet ein höheres Risiko für Hauterkrankungen und Hautkrebs. Die Hautkrebszahlen steigen ebenfalls seit Jahren. Gerade deshalb ist es wichtig, sich mehr und besser vor UV-Strahlen zu schützen.

  • Welche Hauttypen gibt es?

    Natürlich ist jeder Mensch einzigartig. Genauso ist es mit der Haut. Dennoch kann man mithilfe der Hauttypen eine gute Einschätzung treffen, wie empfindlich man auf UV-Strahlung reagiert. Manche Hauttypen und gerade sehr junge Haut können zum Beispiel kaum einen Eigenschutz aufbauen und müssen besonders sorgfältig geschützt werden.

    Hauttyp 1: blasse Haut, oft rötliche Haare, immer schwere Sonnenbrände
    Eigenschutz: 10 Min.

    Hauttyp 2: etwas dunkler als Typ 1, blonde bis braune Haare, meistens schwere Sonnenbrände
    Eigenschutz: 15 Min. 

    Hauttyp 3: helle bis mittlere Hautfarbe, blonde bis schwarze Haare, mäßige Sonnenbrände
    Eigenschutz: 20–30 Min.

    Hauttyp 4: leicht gebräunt, dunkelbraune bis schwarze Haare, seltene Sonnenbrände
    Eigenschutz: 45 Min. 

    Hauttyp 5: dunkle Haut, schwarze Haare, seltene Sonnenbrände
    Eigenschutz: 60 Min.

    Hauttyp 6: dunkelbraune bis schwarze Haut, schwarze Haare, seltene bis keine sichtbaren Sonnenbrände
    Eigenschutz: 90 Min.

    Ausführlich können Sie die Hauttypen sowie Schutzmöglichkeiten auf der Seite des Krebsverbands Baden-Württemberg nachlesen.

  • Wie cremt man sich richtig ein?

    Im Urlaub cremt man sich ein. Im Schwimmbad auch. Aber was ist, wenn man einfach nur einen Kaffee in der Sonne trinken möchte oder durch die Stadt flaniert? Auch im Alltag sollte man sich gut vor UV-Strahlen schützen. Sogar wenn man sich gar nicht draußen aufhält, aber viel Sonne durch Fenster kommt, wie z. B. im Auto. Darüber hinaus gibt es einiges zu beachten:

    Welchen Lichtschutzfaktor nehmen?
    Der LSF-Wert gibt an, wie viel länger man die Haut der Sonne aussetzen kann, ohne dass sich ein Sonnenbrand bildet – im Vergleich zu der Zeit ohne UV-Schutz (auch abhängig vom jeweiligen UV-Indexwert und dem Hauttyp). Ob eine Sonnencreme mit LSF 20, 30 oder 50 am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt für Kinder einen Sonnenschutz mit mindestens LSF 30, für Erwachsene LSF 20. Menschen mit sehr heller oder sensibler Haut wählen zur Sicherheit besser noch einen höheren Lichtschutzfaktor (30 oder 50). 

    Bei Aufenthalten in den Bergen, im Schnee, am und im Wasser oder in Regionen mit starker Sonnenstrahlung empfiehlt sich grundsätzlich ein sehr hoher Lichtschutzfaktor (50+).

    Wann und wie viel Sonnencreme benutzen?
    Ein effektiver Schutz besteht nur dann, wenn folgende Punkte beachtet werden:

    • Genug Sonnencreme benutzen: Für einen vollständigen Schutz sind zwei Milligramm Sonnenschutzmittel pro Quadratzentimeter Haut notwendig. Das entspricht bei einer durchschnittlichen erwachsenen Person etwa vier gehäuften Esslöffeln (40 Milliliter) für den ganzen Körper.
    • Rechtzeitig eincremen: Trägt man die Sonnencreme etwa 20 bis 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne auf, kann man sich sicher sein, dass der UV-Schutz sich vollständig entfaltet hat.
    • Regelmäßig nachcremen: Um die Schutzwirkung durch die Sonnencreme aufrechtzuerhalten, ist regelmäßiges Nachcremen nötig: Mindestens alle zwei Stunden und noch häufiger bei starkem Schwitzen sowie nach dem Baden und Abtrocknen sollte der Schutz erneuert werden. Vollständig wasserfeste Sonnencreme gibt es nicht.

    Übrigens: Vergessen Sie nicht Ihre Augen. Auch die Netzhaut braucht Schutz, damit es nicht zu Augenerkrankungen kommt. Hier ist die richtige Sonnenbrille mit UV-Filter wichtig. Fragen Sie am besten eine Optikerin oder einen Optiker, welche Brille für Sie die beste ist.

Lassen Sie Ihre Haut checken

Die Suche nach der richtigen Hautärztin oder dem richtigen Hautarzt ist nicht leicht. Aber mit unserem Gesundheitsnavigator finden Sie schnell die passende Praxis in Ihrer Nähe. Als AOK Baden-Württemberg unterstützen wir Sie bereits ab einem Alter von 20 Jahren mit kostenlosen Haut-Checks alle zwei Jahre. Übrigens: Damit Sie die wichtigen Vorsorgeuntersuchungen im Blick behalten, laden Sie sich einfach die App AOK NAVIDA auf Ihr Smartphone. Der Vorsorgekompass erinnert Sie rechtzeitig an die bevorstehende Vorsorge wie z. B. den kostenlosen Haut-Check.

Gut versorgt mit der AOK Baden-Württemberg

Weil der Klimawandel so große Auswirkungen auf unsere Haut hat, arbeiten wir daran, möglichst viele Klimafaktoren auch in unserer Versorgung mitzudenken. 

Als bisher einzige Krankenkasse in Deutschland bilden wir im Rahmen unserer Arztprogramme Ärztinnen und Ärzte gezielt in Gesundheitsthemen weiter, die im Zusammenhang mit dem Klima stehen. So können Sie in den qualifizierten Praxen individuell zu einem Lebensstil beraten werden, der Ihre Gesundheit stärkt und gleichzeitig das Klima schützt. Insbesondere Menschen, für die Wetterextreme ein gesundheitliches Risiko darstellen, sollen hier verlässlich Hilfe erhalten. Denn die Beratung umfasst auch den Umgang mit extremer oder lang anhaltender Kälte und Hitze.
Mehr über die klimaresiliente Versorgung und die Hitzeschutzkampagne des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands lesen Sie hier: Bundesweite Hitzeschutzkampagne

Insbesondere Menschen im höheren Alter sind schneller und intensiver von gesundheitlichen Folgen durch Hitze und Sonne betroffen. Damit Sie genau wissen, was Sie zu beachten haben, finden Sie hier unseren detaillierten Wegweiser Hitze für die heißen Sommertage.

Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg

Johannes Bauernfeind

„Künftig häufiger auftretende Hitzeperioden stellen gerade für ältere und chronisch kranke Menschen ein besonderes Gesundheitsrisiko dar. Diese Gruppen machen über 60 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an unserer Hausarztzentrierten Versorgung aus. Gemeinsam setzen wir darauf, die Gesundheits- und Klimakompetenz insbesondere von Risikogruppen durch die jeweils behandelnde Praxis strukturiert zu stärken.“

Unsere Verantwortung

Als Gesundheitskasse haben wir eine besondere Verantwortung für den Erhalt von Gesundheit und einer Gesellschaft, in der diese möglich ist. Wir wollen dieser Verantwortung gerecht werden und uns auch zukünftig nachhaltig entwickeln: Für eine gesunde Gesellschaft in der Welt.

Unser Engagement

Wir lassen unseren Worten Taten folgen und wollen unserer Verantwortung gerecht werden. Auf dieser Seite haben wir Themen für Sie aufbereitet, die uns sehr am Herzen liegen. Mit unserem Engagement wollen wir unseren Zielen näherkommen und auch in Zukunft an der gesunden Gesellschaft arbeiten.

Unser Nachhaltigkeitsbericht

Bereits seit 2017 veröffentlichen wir jedes Jahr einen ausführlichen Nachhaltigkeitsbericht, der offenlegt, wie sich die AOK Baden-Württemberg entwickelt. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen all diese Berichte zur Verfügung. Momentan arbeiten wir an unserem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht 2023.

Unsere Services

Für unsere Kundinnen und Kunden in Baden-Württemberg bieten wir viele Services und Aktionen an, die Nachhaltigkeit und eine gesunde Gesellschaft fördern. Informieren Sie sich hier, was wir für Sie im Angebot haben.