Finanzen und die AOK ’21
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Verlässlicher Partner in bewegten Zeiten
Die Kosten der Pandemie und nicht zuletzt die ausgabentreibenden Gesetze der letzten Jahre haben 2021 in der GKV zu einem Finanzdefizit in Höhe von knapp 17 Milliarden Euro geführt. Um diese Lücke zu schließen, hat der Bund neben einem angepassten Steuerzuschuss und einer Anhebung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages um 0,2 Prozentpunkte verfügt, dass die GKV 8 Milliarden Euro aus ihren Rücklagen an den Gesundheitsfonds abführen muss. Diese Vermögensabführung betrug bei der AOK Niedersachsen allein 484 Millionen Euro. Der aktuelle Vermögensbestand sichert dennoch die umfassende Versorgung unserer Versicherten auch für die Zukunft.
Das Jahr 2021 schließt bei der AOK Niedersachsen daher mit einem Defizit von –413 Millionen Euro. Dafür standen den Einnahmen von rund 10,83 Milliarden Euro Ausgaben von 11,24 Milliarden Euro inklusive Vermögensabführung gegenüber. Im Durchschnitt gab die AOK Niedersachsen im Jahr 2021 für jeden Versicherten 3.495 Euro für Leistungsausgaben aus. Dieser Wert stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,0 Prozent. Die drei größten Ausgabenbereiche sind weiterhin die stationäre Versorgung im Krankenhaus (1.143 Euro), die Versorgung mit Arzneimitteln (589 Euro) sowie die ambulant-ärztliche Versorgung (583 Euro). Die größte Ausgabensteigerung fand mit über 22 Prozent im Bereich der Kuren statt. Besonders Mutter-/Vater-Kind-Kuren wurden im Jahr 2021 deutlich öfter ermöglicht als noch im Vorjahr.
Neben der Vermögensabgabe ist die anhaltende Coronapandemie seit 2020 eine weitere Ursache für die Ausgabensteigerung. Mit 150 Millionen Euro hat die AOK Niedersachsen im Zusammenhang mit Corona sogar mehr ausgegeben als im ersten Pandemiejahr. Dazu zählen Testkosten, die akute Behandlung von Coronainfizierten, Zuschläge für Apotheken und Schutzausrüstungen für unsere Leistungsanbieter.
Die Einnahmen je Versicherten betrugen im Jahr 2021 rund 3.723 Euro. Sie setzten sich unter anderem aus den Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds und den Einnahmen aus dem Zusatzbeitrag zusammen. Dabei sind besonders die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds wegen einer Reform des Risikostrukturausgleichs nur schwach gestiegen und können allein die Ausgabensteigerung nicht wettmachen.
Stabil und leistungsstark
Die Herausforderungen der Pandemie bei gleichzeitig niedrigen Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds erforderten zu Beginn des Jahres 2021 eine Anpassung des Zusatzbeitragssatzes an den vom Gesundheitsministerium festgelegten durchschnittlichen Beitrag von 1,3 Prozent. Der weiterhin attraktive Beitragssatz, die Ortsnähe und exzellente Serviceleistungen führten im Jahr 2021 wiederholt zu einem deutlichen Wachstum: Über 30.000 neue Mitglieder haben sich für die Gesundheitskasse in Niedersachsen entschieden. Damit wuchs unsere Versichertengemeinschaft auf über 2,9 Millionen Versicherte.
Die neue Bundesregierung sieht in ihrem Koalitionsvertrag zahlreiche Reformen und Umgestaltungen im Gesundheitswesen vor. Die AOK Niedersachsen wird die Prozesse aufmerksam und als starker Partner für ihre Versicherten begleiten.
AOK spart durch Rabattverträge
Die Krankenkassen haben per Gesetz die Möglichkeit, Rabattverträge mit pharmazeutischen Unternehmen zu schließen. Arzneimittel-Rabattverträge dienen dazu, die immer weiter steigenden Ausgaben für Arzneimittel im ambulanten Bereich einzudämmen sowie unseren Versicherten den Zugang zu Arzneimitteln langfristig zu gewährleisten und gleichzeitig eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden.
Die AOK Niedersachsen nimmt hier eine Vorreiterrolle ein und nutzt diese Möglichkeit. Allein im Jahr 2021 ist es gelungen, Rabattverträge zu 425 Wirkstoffen zu schließen und dadurch Einsparungen von knapp 217 Millionen Euro für die AOK Niedersachsen zu erzielen.
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