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Finanzen und die AOK 22

„Die AOK Niedersachsen ist finanziell stabil aufgestellt und auch in bewegten Zeiten ein verlässlicher, starker Partner. Wir erwarten allerdings von der Politik, dass die Kosten zur Stärkung des Gesundheitssystems fair und sachgerecht verteilt werden und nicht überproportional zu Lasten der Versicherten und Arbeitgeber gehen. Für eine auskömmliche Finanzierung des Gesundheitswesens braucht es effizientere Strukturen. Fehl- und Überversorgung müssen abgebaut werden und die Bundesregierung muss ihre Zusagen aus dem Koalitionsvertrag endlich umsetzen. Eine kostendeckende Beteiligung des Bundes an den Gesundheitsausgaben für Bürgergeldbeziehende würde die gesetzliche Krankenversicherung nachhaltig entlasten."

Dr. Jürgen Peter
Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen 

Positives Ergebnis 2022

 

Im Jahr 2022 konnte die AOK Niedersachsen trotz der noch zu Beginn des Jahres herrschenden Coronapandemie und der Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ein positives Ergebnis erzielen. 11,193 Milliarden Euro Einnahmen standen Ausgaben in Höhe von 11,143 Milliarden Euro gegenüber, sodass sich ein Jahresüberschuss von 51 Millionen Euro ergibt. Dadurch zeigt sich, dass die AOK Niedersachsen auch in bewegten Zeiten sicher aufgestellt ist.

Weiterhin deutliches Versichertenwachstum

Dank stabiler Finanzen ist die AOK weiterhin in der Lage, die medizinische Versorgung ihrer Versicherten zu garantieren. Unsere Versichertengemeinschaft stieg im Jahr 2022 insgesamt auf über 3 Millionen und baute damit die Marktführerschaft in Niedersachsen aus.

Je Versicherten betrugen die Einnahmen 3.786 Euro. Das ist ein Anstieg von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Durchschnitt gab die AOK Niedersachsen im Jahr 2022 für jeden Versicherten 3.769 Euro aus. Dieser Wert sinkt gegenüber dem Vorjahr um 2,47 Prozent.

Die drei größten Ausgabenbereiche sind traditionell die stationäre Versorgung im Krankenhaus (1.179 Euro je Versicherten), die Versorgung mit Arzneimitteln (607 Euro je Versicherten) sowie die ambulant-ärztliche Versorgung (578 Euro je Versicherten). Im Vergleich zum Vorjahr sind fast alle Ausgabenbereiche teurer geworden. Gründe für diese Kostenentwicklung sind unter anderem neue Verträge, Gesundheitsreformen, anhaltende Coronaeffekte, ein unerwarteter Inflationsanstieg und die erhöhten Energiekosten.

Unsere Verwaltungskosten betrugen im Jahr 2022 158 Euro je Versicherten. Dieser Betrag macht 4,2 Prozent der Gesamtausgaben aus.

AOK als Konstante im Gesundheitswesen

Wegen weiterhin steigender Kosten, einer erneuten Vermögensabführung im Jahr 2023 und gesenkter Steuerzuschüsse durch den Bund war eine Anhebung des GKV-durchschnittlichen Zusatzbeitrages auf 1,6 Prozent erforderlich. Auch die AOK Niedersachsen war angesichts dieser Voraussetzungen gezwungen, den Zusatzbeitrag anzupassen. Die Anpassung liegt jedoch dank einer soliden Haushaltsführung mit 1,5 Prozent unter dem Schnitt.

Die Herausforderungen ab 2023 werfen ihre Schatten voraus. Gesundheitspolitisch sind verschiedene Großreformen angekündigt. Dazu zählen unter anderem die Strukturreform im Krankenhaussektor sowie eine Reform der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung. Die AOK Niedersachsen wird diese Prozesse und zukünftige Veränderungen als starker Partner begleiten.

AOK spart durch Rabattverträge

Die Krankenkassen haben per Gesetz die Möglichkeit, Rabattverträge mit pharmazeutischen Unternehmen zu schließen. Arzneimittel-Rabattverträge dienen dazu, die immer weiter steigenden Ausgaben für Arzneimittel im ambulanten Bereich einzudämmen sowie unseren Versicherten den Zugang zu Arzneimitteln langfristig zu gewährleisten und gleichzeitig eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden.

Die AOK Niedersachsen nimmt hier eine Vorreiterrolle ein und nutzt diese Möglichkeit. Allein im Jahr 2022 ist es gelungen, Rabattverträge zu 447 Wirkstoffen zu schließen und dadurch Einsparungen von knapp 231 Millionen Euro für die AOK Niedersachsen zu erzielen.

Geschäftsbericht 22

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