Geschäftsbericht 2023
Willkommen zum Geschäftsbericht der AOK NordWest. Hier finden Sie einen Überblick über unsere Finanzen und deren Entwicklungen im vergangenen Geschäftsjahr. Wir freuen uns, Ihnen transparente Einblicke in unsere Arbeit zu geben, und stehen für Fragen und Feedback jederzeit zur Verfügung.
Zahlen und Fakten
Ergebnis Geschäftsjahr 2023
2023 sind die Ausgaben für Leistungen bei der AOK NordWest auf über 12,4 Milliarden Euro angestiegen. Dass für das Berichtsjahr dennoch ein positives Rechnungsergebnis erzielt wurde, ist auf die erfolgreiche Geschäftspolitik der Gesundheitskasse zurückzuführen.
Die Verwaltungskosten sind weiter gesunken und betragen lediglich 4,2 Prozent der Gesamtausgaben. Der größte Ausgabenblock entfällt auf die Krankenhausbehandlung. Es folgen die Ausgaben für Arzneimittel und die ambulante ärztliche Behandlung. Die AOK NordWest bietet nicht nur umfangreiche Leistungen, sondern garantiert persönlichen Service in 86 Kundencentern sowie moderne Lösungen für eine schnelle und mobile Kundenkommunikation.
In der Verantwortung ist aber auch der Gesetzgeber: Konzepte für eine nachhaltige Finanzierung in der Gesetzlichen Krankenversicherung sind überfällig. Beitragszahlende müssten von versicherungsfremden Aufgaben entlastet werden. Notwendige Strukturreformen im Gesundheitswesen sind kraftvoll voranzubringen.
Gesamteinnahmen
Das Rechnungsjahr 2023 schließt mit einem Überschuss der Einnahmen in Höhe von rd. 50,2 Mio. EUR und folglich mit einem um rd. 47,4 Mio. EUR besseren Ergebnis ab als zur Haushaltsplanung 2023 angenommen (Planergebnis: +2,8 Mio. EUR). Das Ergebnis beinhaltet die von der AOK NordWest im Jahr 2023 erneut zu leistende Vermögensabgabe (rd. 21,6 Mio. EUR).
Auf der Einnahmenseite ergeben sich im Vergleich zur Haushaltsplanung geringere Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds. Höhere Einnahmen aus der über den Erwartungen liegenden Versichertenentwicklung und aus den (finalen) Schlussausgleichen für die Jahre 2022 und 2021 werden im Wesentlichen durch eine im Vergleich zur GKV unterdurchschnittliche Morbiditätsentwicklung sowie vorsorglich eingestellte Korrekturbeträge für zurückliegende Geschäftsjahre überkompensiert. Demgegenüber konnten höhere Vermögenserträge als geplant realisiert werden. Insgesamt liegen die Einnahmen rd. 63,7 Mio. EUR unterhalb der Planansätze.
Ausgabenentwicklung
Im Bereich der Leistungsausgaben sorgte die ausgabenintensive Gesetzgebung auch im Rechnungsjahr für eine anhaltende Kostendynamik. Jedoch ist die Inanspruchnahme von Leistungen durch die Versicherten zum Teil deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Im Zuge des Abklingens der Corona-Pandemie liegen die Ausgaben für ärztliche Behandlung relevant unterhalb der Planansätze. Infolge einer rückläufigen Geburtenrate sind zudem die Aufwendungen für Schwanger- und Mutterschaft geringer als angenommen ausgefallen. Auch die Ausgaben für die häusliche Krankenpflege und Hilfsmittel erreichen nicht den eingeplanten Umfang. Gegenläufig wurden die Planansätze im Bereich der zahnärztlichen Behandlung und als Folge einer beschleunigten Abrechnung im Bereich Auslandserstattungen überschritten. Im stationären Bereich liegt die Leistungsinanspruchnahme zwar unterhalb der Erwartungen, jedoch wird dieser Effekt durch über den Erwartungen liegende Pflegepersonalkosten überkompensiert.
Insgesamt betrachtet kommt es bei einer Steigerung je Versicherten von rd. 2,8 %, die relevant unter der Steigerungsrate der GKV liegt (GKV-Steigerung nach KV 45 IV/2023: 4,3 %), zu einer Planunterschreitung von rd. 86,6 Mio. EUR bei den Leistungsausgaben. Die Leistungsausgabenentwicklung liegt damit auch unterhalb der vom GKV-Schätzerkreis im Herbst 2023 für das Jahr 2023 erwarteten Entwicklung von rd. 3,7 % je Versicherten.
Die sonstigen Ausgaben überschreiten die Planannahmen um rd. 14,3 Mio. EUR. Die Verwaltungskosten liegen unter Plan (Planunterschreitung: rd. 38,9 Mio. EUR), sodass sich zusammenfassend betrachtet gegenüber den Haushaltserwartungen rd. 111,1 Mio. EUR geringere Gesamtausgaben ergeben.
Krankenhausreform
Deutschland hat mit ca. 1700 Krankenhäusern die höchste Krankenhaus- und Bettendichte in Europa. Bis auf Österreich gibt kein Land in Europa pro Kopf mehr für Krankenhäuser aus als Deutschland. Allerdings ist etwa ein Drittel der Krankenhausbetten nicht belegt.
Zugleich liegt die Anzahl der Krankenhausaufenthalte im internationalen Vergleich auf einem Spitzenniveau.
Viele Krankenhäuser in Deutschland befinden sich derzeit in einer angespannten wirtschaftlichen Lage. Dies beruht auf verschiedenen Faktoren, unter anderem auf einer zu niedrigen Investitionsförderung durch die Länder. In der Folge führen manche Krankenhäuser auch solche Operationen durch, für die ihnen die Erfahrung fehlt oder die möglicherweise nicht notwendig sind. Und sie versorgen teilweise Patientinnen und Patienten, die auch ambulant hätten versorgt werden können.
Die durch leerstehende Krankenhausbetten entstehenden Einbußen sind häufig nur schwer auszugleichen. Insolvenzen drohen.
Ziele der Krankenhausreform
Die Krankenhausreform hat drei Hauptziele: die Sicherstellung der Versorgungssicherheit, die Sicherung und Verbesserung der Behandlungsqualität sowie die Entbürokratisierung.
Es ist wichtig, angesichts der Entwicklung des medizinischen und pflegerischen Fachkräftemangels in Deutschland eine hochwertige, flächendeckende und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung zu gewährleisten. Zur Erreichung dieser Ziele erhalten die Krankenhäuser zukünftig eine Vorhaltevergütung für bestimmte Leistungsgruppen, die von den Planungsbehörden der Länder zugewiesen wird und deren Qualitätskriterien erfüllt werden müssen. Die Qualitätsziele werden durch Leistungsgruppen und die entsprechenden Qualitätsvoraussetzungen erreicht. Die Vorarbeiten in NRW dienen als Ausgangspunkt und können bei Bedarf erweitert werden.
Finanzierung des Umstrukturierungsprozesses
Um insbesondere weitere Umstrukturierungsprozesse in den Krankenhäusern, die mit dem Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz angestoßen werden, finanziell zu unterstützen, wird ein Transformationsfonds errichtet. In den Jahren 2026 bis 2035 werden dafür insgesamt 25 Milliarden Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds bereitgestellt.
Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Förderung ist unter anderem, dass die Länder sich mit mindestens 50 Prozent der förderfähigen Kosten an der Finanzierung der zu fördernden Vorhaben beteiligen. Im Wege dieser Co-Finanzierung kann ein Land auch den Träger des Krankenhauses, auf das sich das zu fördernde Vorhaben bezieht, an den Kosten beteiligen.
Um den gezielten Einsatz der Mittel zum Erreichen der Ziele des Gesetzes sicherzustellen, darf die Umsetzung des zu fördernden Vorhabens nicht vor dem 1. Januar 2026 beginnen. Die Planungen des Vorhabens dürfen bereits vorher anlaufen.
Um einen nahtlosen Übergang der Strukturförderung für Krankenhäuser zu gewährleisten, wird die Laufzeit des bereits existierenden Krankenhausstrukturfonds um ein Jahr bis zum 31. Dezember 2025 verlängert.
AOK-Kampagne „21 Minuten“
Mit mehr Bewegung für ein längeres Leben
„Wer sich mehr bewegt, lebt länger – schon 21 Minuten Bewegung am Tag helfen“ – unter diesem Motto wirbt die AOK für mehr Bewegung im Alltag.
Zeitknappheit, fehlende Lust und Motivation hindern viele Menschen daran, ihren Alltag bewegter zu gestalten. Laut einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der AOK NordWest teilt mehr als jede zweite Person unter den Befragten die Einschätzung, sich nicht ausreichend zu bewegen. 61 Prozent haben Angst, aufgrund zu geringer körperlicher Aktivität zu erkranken. Dabei ist der Nutzen eines gesunden Verhaltens 83 Prozent bekannt: Sie verbinden Positives mit Bewegung, sie fühlen sich besser, ausgeglichener und weniger gestresst. Es hakt also nicht am Verständnis, sondern an der Umsetzung.
AOK-Bewegungskampagne
Deshalb steht die AOK-Dachkampagne, die sich an den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO orientiert, unter dem Motto „Wer sich mehr bewegt, lebt länger – schon 21 Minuten Bewegung am Tag helfen“. Herzstück der Kampagne ist der Spot „Aufstand der Gadgets“. Mal weigert sich die Smart-Home-Assistenz, das Licht auszuschalten, oder anstelle von Entspannungsmusik wird der Song „Move your body“ aufgedreht. So will die Gesundheitskasse augenzwinkernd mehr Aufmerksamkeit beim Thema Bewegungsmangel schaffen und konkrete Lösungen für einen aktiven Alltag bieten.
Werbespot Bewegungskampagne
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