AOK PLUS im Dialog 2023 Zukunftsfähig in einer sich verändernden Welt

Wir haben im Jahr 2023 unsere Veranstaltungsreihe AOK PLUS im Dialog neu ausgerichtet: noch regionaler, noch fokussierter auf aktuelle Herausforderungen. Die AOK PLUS als Gesundheitslotsin kann dabei die Unternehmen mit innovativen Angeboten für eine ganzheitlich gesunde Belegschaft unterstützen. Wechselseitig profitieren sie im lebendigen Netzwerk der AOK PLUS von ihren individuellen Erfahrungen und pflegen eine Kultur des gemeinsamen Lernens und Gestaltens.

Für das Jahr 2023 fokussierten wir uns auf drei Schwerpunkte: Fachkräfte, Mensch und Nachhaltigkeit. Wir waren mit fünf Veranstaltungen an verschiedenen Orten in Sachsen und Thüringen zu Gast:

Fachkräfte im Fokus in Görlitz

28. Juni 2023 | 18:00 Uhr | Hafencafé, Hafenstraße 100, 02827 Görlitz

Fakt ist: Wenn man als Unternehmen auch in Zukunft noch ausreichend Mitarbeitende finden und binden will, muss man sich jetzt engagieren und den Fachkräftemangel als Chance und Katalysator nutzen. Sowohl als Unternehmen, wie auch gemeinsam als Region muss man erlebbar machen, warum man genau hier am besten arbeiten und leben kann.

Die AOK PLUS als Gesundheitslotse bot zur Auftaktveranstaltung in Görlitz eine Plattform für den konstruktiven Austausch zwischen Experten und Expertinnen und Unternehmenden. Im Mittelpunkt standen innovative Impulse, sowie speziell für die Region Ostdeutschland ausgerichtete Zukunftsvisionen und praxisorientierte Lösungsstrategien für ein gemeinsames wertschöpfendes Handeln.

Dr. Steffi Burkhart

Expertin New Work, Generationen­forscherin, Human Capital Evangelist

Dr. Andreas Brzezinski

Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Dresden

Carsten Tietze

Geschäftsführer VAMED Klinik Schloss Pulsnitz GmbH

Prof. Dr. Matthias Schmidt

Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie Hochschule Zittau/Görlitz

Gerd Edler

Moderation

Blühende Landschaften, die noch viele Fachkräfte brauchen.

Einklang herrschte bei der Auftaktveranstaltung „Zukunft gestalten. Fachkräfte im Fokus“, die unter freiem Himmel und mit traumhaftem Blick in den Görlitzer Hafen stattfand: Wer als Unternehmen, speziell in Ostdeutschland, auch in Zukunft noch ausreichend Mitarbeitende finden und binden will, muss man sich jetzt engagieren. Dazu zählt, die Herausforderungen am Arbeitsmarkt, im Besonderen, dem bereits jetzt vorherrschendem Fachkräftemangel, als Chance und Katalysator zu nutzen. Es ist wichtig, jetzt die Arbeit und Arbeitsprozesse neu zu überdenken und neu zu organisieren. Nicht nur einzeln als Unternehmen, sondern gemeinsam als Stadt und Region.

„Unsere Arbeitswelt und unsere Gesellschaft befinden sich in einem radikalen Wandel, der alle betrifft. Die Frage ist nur, wie wir ihn gestalten.“, fasst Dr. Steffi Burkhart zusammen. Sie setzt beim Thema Fachkräftemangel auf ein ehrliches Miteinander. Und, dass die großen Unternehmen auch Verantwortung für die Kleinen mit übernehmen. Hierzu gehört gemeinsam Projekte zu entwickeln, die in der Region implementiert werden können und von dem alle Akteure profitieren. Zum Beispiel können regionale Talente-Pools aufgebaut oder sogar Personal geteilt werden.  Denn wenn die Großen die Kleinen nicht mitnehmen, werden diese irgendwann nicht mehr da sein und dann fehlen z. B. die Zulieferer. Wenn man gemeinsam die Kräfte bündelt und glaubhaft nach außen zeigt, wie gut es ist, hier in dieser Region zu arbeiten und zu leben, ist Basis für ein individuelles Recruiting geschaffen.

Praktisch, wie man es vom Handwerk gewohnt ist, setzte Dr. Andreas Brzezinski besonders die Förderung junger Menschen in der Region in den Mittelpunkt. Es ist wichtig, dass wir aktiv zeigen und erlebbar machen, dass es sich lohnt, im Handwerk und im Mittelstand zu arbeiten. Eine Ausbildung im Handwerk ermöglicht einen zielgerichteten Karrierestart, den viele nicht ahnen. Wer im Anschluss studiert, weiß genau warum und wozu. Die Brisanz der aktuellen Situation fasste er in einem Satz zusammen: „Ohne Fachkräfte kein Handwerk, keine Innovation und keine Zukunft.“

Rege Diskussionen zwischen den über 50 Gästen und Referierenden gab es in der darauffolgenden Dialogrunde. An dieser nahmen zusätzlich Prof. Dr. Matthias Schmidt von der Hochschule Zittau/Görlitz und der Geschäftsführer der VAMED Klinik Schloss Pulsnitz, Carsten Tietze teil. So wurde der Bogen von aktuellen wissenschaftlichen Aspekten der Fachkräftesituation und entsprechenden nachhaltigen Strategien bis hin zu Lösungswegen, Personal aus anderen Ländern als Mitarbeitende zu gewinnen und zu integrieren, gespannt.

Prof. Dr. Matthias Schmidt präsentierte eine Vielzahl an aktuellen Projekten der Hochschule Zittau/Görlitz. Dabei ging er auf die weltweite Einzigartigkeit des Dualen Studiums ein und betonte das bisher wenig genutzte Potenzial der Studienabbrecher. Seinen aktuellen Forschungs- und Projektschwerpunkt fasste er wie folgt zusammen: „Unser Ziel ist es, die Menschen länger gesund am Arbeitsplatz zu halten, dann hätten wir zukünftig ca. 20% mehr Fachkräfte.“

Eine Lanze für den Pflegeberuf brach Carsten Tietze: Als Klinikdirektor setzt er auf drei Säulen, um neue Mitarbeitende für den Pflegebereich in Pulsnitz zu finden. Wir bilden selbst aus. Zudem setzen wir auf kreatives Eventmarketing im Wettbewerb mit anderen Kliniken. Und schließlich haben wir bereits fünf Projekte realisiert, um qualifizierten Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland, speziell Brasilien, zu erreichen. Das Wichtigste dabei ist: „Der gesamte Prozess muss zur Chefsache gemacht werden. Ansonsten funktioniert das alles nicht.“

Nach reichlich 90 Minuten konnten Fragen wie z. B. „Welche frischen Ideen gibt es, besonders in Ostdeutschland dem Fachkräftemangel Entwicklung zu begegnen? Mit welchen kreativen Lösungen agieren Unternehmen im Kontext dieser Bedingungen bereits jetzt erfolgreich? Und wie können diese von Unternehmen adaptiert und zu ihrem Vorteil angewendet werden?“ durch interessante Lösungsstrategien, die eine positive Veränderung bewirken, beantwortet werden. Mit Blick in den Görlitzer Hafen beim Sonnenuntergang klang der Abend mit persönlichen Gesprächen und Netzwerken aus.

Fachkräfte im Fokus in Arnstadt

27. September 2023 | 19:00 Uhr | Kunsthalle Arnstadt, Angelhäuser Straße 1, 99310 Arnstadt

Für viele Unternehmen steht das Thema Arbeits- und Fachkräftegewinnung bereits auf der Tagesordnung. Deshalb war der Anklang groß, als die AOK PLUS zum Unternehmensnetzwerktreffen nach Arnstadt einlud. Mit fast 50 Gästen aus der Region wurde in der Kunsthalle Arnstadt rege diskutiert, wie man dem Fachkräftemangel nachhaltig entgegenwirken kann. Im Vordergrund standen dabei innovative Ideen und bewährte Strategien, ein flexibles, auf die Bedürfnisse der Generationen abgestimmtes Führungsmanagement und vor allem gemeinsamen Handeln, um auch in Zukunft genügend qualifiziertes Personal für die Unternehmen und die Region zu gewinnen und zu binden.

Als Gesundheitskasse sowie als Unternehmen initiiert die AOK PLUS mit der Reihe AOK PLUS im Dialog eine Plattform für einen konstruktiven Dialog über gesellschaftliche Trends und Herausforderungen der Arbeitswelt mit mittelständischen Unternehmen in Sachsen und Thüringen, um sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen und durch gebündeltes Agieren die Region voranzubringen.

Dr. Steffi Burkhart

Expertin New Work, Generationen­forscherin, Human Capital Evangelist

Stefan Landes

Director of Finance, N3 Engine Overhaul Services GmbH & Co. KG und Mitglied des Vorstandes der Initiative ERFURTER KREUZ e.V.

Matthias Kehmeier

Niederlassungsleiter der IHK Südthüringen in Arnstadt

Gerd Edler

Moderation

Fachkräftegewinnung geht alle an.

In Thüringen steht die Wirtschaftsregion „Erfurter Kreuz“, zu dem auch Arnstadt als traditionsreicher Industriestandort gehört, für Innovationskraft, Fortschritt und eine hohe Diversität über verschiedene Branchen. Und natürlich auch für eine gute Lebensqualität. Doch auch diese Vielfalt an meist international agierenden Unternehmen schützt nicht vor dem demografischen Wandel, mit dem auch ein gravierender Arbeits- und Fachkräftemangel einhergeht. Mit diesem Fazit und dem Wissen, dass der Erfolg einer Region nur durch ein rechtzeitiges gemeinsames Handeln von allen Akteuren notwendig ist, um auch in Zukunft als Wirtschaftsregion weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, endete am 27. September die Veranstaltung AOK PLUS im Dialog in Arnstadt.

Zu Beginn stellte Dr. Steffi Burkhart, Deutschlands bekannteste Expertin der Millennials Generationen Y und Z, in ihrer Keynote die Zukunft der Arbeit und den gesellschaftlichen Wertewandel – speziell für Ostdeutschland – dar. Ihr Statement ist, dem Fachkräftemangel, der überall angekommen ist, konstruktiv und lösungsorientiert zu begegnen. Ihn als Chance zu nutzen, um neue Denkansätze zu entwickeln und auch unbekannte Wege zu gehen.

Dazu gehört im Besonderen, die Millennials mit ihren Bedürfnissen als die einflussreichsten Schlüssel-Generationen in digitalen Zeitaltern zu erkennen, zu verstehen und zu fördern, auch wenn diese nicht den eigenen oder altbekannten Denk- und Handlungsmustern entsprechen. Denn nur dann lassen sich die anstehenden Wirtschafts- und Weltprobleme lösen. „Die Tendenz, dass drei bis fünf Generationen – mit jeweils eigenen, meist unterschiedlichen Bedürfnissen und Potentialen – in einem Unternehmen arbeiten, wächst stetig. Und damit auch die Herausforderungen. Aber Unternehmende, die diese Vielfalt der Generationen zu nutzen wissen, haben die besten Chancen, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig und vor allem anziehend für Fachkräfte zu bleiben.“

Eine generationsübergreifende Führungsqualität und der Schlüssel zum Erfolg dafür ist „Wertschätzung“. Diese muss sich selbstverständlich wie ein roter Faden durchs Unternehmen ziehen. Und: Personal muss zur Chefsache werden, eine ganzjährige Aufgabe mit hohem Stellenwert haben, um einen strategischen Wendepunkt im Unternehmen einzuleiten. Wer mit seiner Unternehmenskultur positiv nach außen strahlt und vor allem die emotionale Aufmerksamkeit junger Menschen erreichen kann, erzeugt eine Sogwirkung, um die besten Fachkräfte für sich zu gewinnen. Auf den Punkt gebracht: Wer es als Unternehmen schafft, dass „Warum des Unternehmens“ als zentrales Thema zu platzieren und zu leben, ist für Arbeitnehmende aller Generationen interessant. Denn besonders für die Generationen Y und Z ist der Sinn ihres Tuns ein zentrales Entscheidungskriterium für ein Unternehmen, in dem sie arbeiten wollen.

Von einem Phänomen, das garantiert in Erinnerung bleibt, begann Matthias Kehmeier von der IHK Südthüringen seinen Impulsvortrag. Er stellt immer wieder fest, dass ein geheimnisvoller Vogel namens „Agabu“ in vielen Unternehmen, meist ganz versteckt, sein Unwesen treibt und ganz geschickt verhindert, notwendige Anpassungs- und Veränderungsprozesse in Gang zu setzten. Natürlich nicht in den Unternehmen der anwesenden Gäste, nur bei den anderen kleinen und großen Unternehmen aller Branchen. „Agabu“ steht für „Alles ganz anders bei uns.“, eine Aussage, die er bei seinen Besuchen in Unternehmen häufig hört, wenn es darum geht, aktiv sogenannte „Blaupausen für Lösungsstrategien“ unternehmensspezifisch anzupassen und aktiv umzusetzen, um größere Probleme jetzt und in Zukunft zu verringern. Diese können, bei einer geschätzten Zahl von 175.000 Arbeits- und Fachkräften bis 2035 in der Region, definitiv jedes Unternehmen treffen.

Neben verschiedenen Ansätzen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, stellte Matthias Kehmeier eines seiner Herzensprojekte der IHK Südthüringen, das Vietnam-Projekt, vor. Hier werden seit mehreren Jahren junge Menschen aus Vietnam zur Ausbildung an Unternehmen im Kammerbereich vermittelt. Der Erfolg, bislang 230 Auszubildende mit einer Bleiberate von 73 %, spricht für sich. Und führt dazu, dass im nächsten Jahr die 8. Staffel mit noch besseren Bedingungen angeboten wird. Dazu gehört u. a. ein 3-4 Monate dauernde Vorbereitungszeit vor der Ausbildung in Deutschland, in der eine permanente, auch soziale Betreuung, gewährleistet wird. Ein Angebot auch für die anwesenden Unternehmenden, die Auszubildende suchen. Sein Motto: „Wer ausbilden will, für den finden wir als IHK Südthüringen auch einen Weg.“

Aus eigener Erfahrung berichtete Stefan Landes, Direktor of Finance, N3 Engine Overhaul Service GmbH & Co. KG und Mitglied des Vorstandes der Initiative ERFURTER KREUZ e.V., bei der sich rund 180 Unternehmen der Region engagieren: „Um in diese Region zu ziehen und hier leben zu wollen, braucht es natürlich ein Unternehmen mit viel Potential und Visionen, wo man sich verwirklichen kann sowie einen sympathischen Standort mit einer hohen Lebens- und Freizeitqualität.“, den Umzug mit seiner Familie von München hierher. Besonders schätzt er die vielen wichtigen Player der Region, die mit Weltoffenheit und Kompromissbereitschaft und unermüdlichem Engagement die Sichtbarkeit und Entwicklung dieser Region fördern wollen. Er plädierte dafür, die Vernetzung vor Ort, den aktiven Austausch sowie gemeinsame Aktivitäten zwischen allen Partnern, also auch von den Städten, vom Land Thüringen und der Politik, zu fördern, um auch in Zukunft eine positive Entwicklung der Region zu gewährleisten. Um junge Menschen für das eigene Unternehmen und die Region zu begeistern, ist es seiner Meinung nach wichtig, sie mit ihren Bedürfnissen ernst zu nehmen, sie zu motivieren und zu fördern. „Nur wenn ich ihnen zuhöre und einen Draht zu ihnen entwickle, kann ich sie authentisch führen, sie begeistern und dazu beitragen, dass sie sich mit Selbst-Motivation zu dem entwickeln, was sie sein wollen. Dann fühlen sie sich ernst genommen und sehen hier eine Perspektive für sich.“

In der darauffolgenden Podiumsdiskussion wurden weitere notwendige Standortfaktoren der Region angesprochen: Von der Mobilität und Infrastruktur über Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit, fehlende regionale, spezifische Ausbildungseinrichtungen sowie ein attraktives Angebot an bezahlbaren Wohnraum, Bildungseinrichtungen und Kultur- und Freizeitangeboten. Besonders wichtig, wie Dr. Steffi Burkhart aus eigener Erfahrung weiß: ein funktionierendes, schnelles WLAN – das ist in der „DNA junger Menschen fest verankert“ und eine notwendige Voraussetzung.

Nach einigen Erfahrungsberichten zu verschiedenen Möglichkeiten, Fachkräfte zu gewinnen und zu binden, waren sich alle einig: Wir müssen vom Ideenaustausch ins aktive Machen kommen. Und zwar jetzt. Damit auch eine so attraktive Region wie das Erfurter Kreuz in der Zukunft weiterhin positiv wahrgenommen wird.

Mit genügend Zeit und in der besonderen Atmosphäre der Kunsthalle Arnstadt genossen die Gäste den individuellen Austausch und gemeinsames Netzwerken.

Fachkräfte im Fokus in Jena

25. Oktober 2023 | 18:00 Uhr | SCALA, JenTower, Sky Conference Room (29. OG), Leutragraben 1, 07743 Jena

„Auch wenn Jena, wie man hier vom wunderschönen Veranstaltungsraum der Scala aus 120 Metern Höhe sehen kann, eine – räumlich überschaubare Stadt ist – hat es diese gewaltig in sich“, so begrüßte Simone Pfretzschner, Geschäftsführerin der AOK PLUS für die Region Ostthüringen, ihre rund 40 Gäste, die der Einladung zum gemeinsamen Netzwerktreffen folgten. „Jena als Lichtstadt ist Heimat von Unternehmen, wie z.B. ZEISS, Jenoptik oder SCHOTT, die weltweit etabliert sind. Auch die Universität und das Uniklinikum genießen deutschlandweit einen hervorragenden Ruf und Jena als Stadt besitzt laut der QUIS-Studie 2021 das höchste Zukunftspotential. Und trotzdem erlebe ich in Gesprächen, dass auch an so einem Hightech-Standort der Arbeits- und Fachkräftemangel und der sogenannte „War of Talents“, vor allem mit klein- und mittelständischen Unternehmen auf der Tagesordnung steht.“

Diese Erkenntnisse waren Anlass genug, um als Gesundheitskasse vor Ort, aktiv genau diese Unternehmenden aus unterschiedlichen Branchen zur Veranstaltung „Zukunft gestalten. Fachkräfte im Fokus der Reihe AOK PLUS im Dialog“ nach Jena einzuladen, mit dem Ziel, diese Herausforderungen gemeinsam zu meistern.

Prof. Dr. Jutta Rump

Leiterin des Forschungsinstituts „Institut für Beschäftigung und Employability IBE" der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen

Steffi Werner

IHK Ostthüringen zu Gera, Bereich Aus- und Weiterbildung, Fachkräftezuwanderung

Peter Schreiber

Vorstandsvorsitzender Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Jena-Eisenberg-Stadtroda e.V.

Ronny Artmann

Personalleiter ETM International GmbH

Gerd Edler

Moderation

Global vernetzt und heimatverliebt: Generationenvielfalt bei Arbeits- und Fachkräften.

Wie die AOK PLUS mit dem Fachkräftemangel umgeht, brachte Dr. Stefan Knupfer, Vorstand der AOK PLUS, im Interview mit Moderator Gerd Edler, auf den Punkt: „Wir müssen miteinander neue Wege gehen, als Arbeitgeber die Menschen jeder Generation begeistern, klug in unsere Mitarbeitenden investieren. So konträr es auch klingt, wir brauchen Personal, was uns hilft, mit weniger Personal auszukommen.“ Konkret bedeutet es, dass die AOK PLUS immer mehr IT- und KI-Spezialisten benötigt, um viele ihrer Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten. Oder speziell für die Mitglieder „müssen wir die Lösungen zu den Menschen bringen, z.B. ist eine Videoarztsprechstunde in ländlichen Gebieten besser als keine. Nur so können wir unsere Unternehmensphilosophie – persönlich und mit Zeit für unsere Mitglieder da sein zu können – auch in Zukunft fortführen.“ Notwendige Voraussetzungen dafür können die Reduzierung von zeitaufwendigen Routineaufgaben der Mitarbeitenden durch Digitalisierung und KI sein. Dafür unterstützen wir zum Beispiel spezielle Ausbildungen und Weiterbildungen – besonders lebenslanges Lernen unserer Mitarbeitenden ist für uns ein wichtiger Erfolgsfaktor.“

Arbeitgeberattraktivität – kleiner Hebel mit großer Wirkung

Unter diesem Motto erlebten die Gäste bei der anschließenden Keynote von Frau Prof. Dr. Jutta Rump, Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen und Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability in Ludwigshafen (IBE), ein wahres Feuerwerk an Fakten und Sichtweisen zu den Schwerpunkten Generationenwechsel, Grundlagen demografischer Entwicklung und Arbeitgebermarke.

Nicht umsonst zählt Jutta Rump laut dem „Personalmagazin“ zu den „40 führenden Köpfen des Personalwesens“ und zu den 10 wichtigsten Professoren für Personalmanagement im deutschsprachigen Raum. Als sogenannte „Babyboomerin“, die Generation, die vor 1970 geboren wurde, analysiert sie die spezifischen Merkmale und Forderungen aller Generationen, also auch X, Y und Z. Und wirbt für Verständnis, denn letztere sind ein Spiegelbild unserer Erziehung. Wertschätzung und Respekt bekommt man von den Generationen Y und Z nicht aufgrund von Hierarchieebenen und Titeln, sondern wenn man mit Fach- und vor allem Sozialkompetenz überzeugt. Ihnen Mitspracherecht und Handlungsspielräume einräumt. Viel zu wenige wissen, dass es mittlerweile wissenschaftlich gut belegt ist, dass die Generation Y und Z das höchste Leistungsniveau besitzen. Deshalb ihr Tipp: „Wer an den Leistungsdiamanten der Generation Y und Z heranwill, muss sich Zeit nehmen für deren Belange.“

Ein Beispiel, wie sich die demografische Entwicklung auf die Arbeitswelt bis 2035 auswirken wird, spielt Jutta Rump unter optimistischen Voraussetzungen durch: Wenn Arbeitnehmende wirklich bis zum 67. Lebensjahr arbeiten, werden 2035 rund 11 Mio. von ihnen in Rente gehen und bei einem Zugang von 6,6 Mio. der jungen Generationen fehlen „nur“ rund 4,4 Mio. Arbeitnehmenden. Was das konkret bedeutet, stellt Jutta Rump kurz und bündig heraus: Die Generationen Y und Z müssen dann doppelt so viel können und leisten. Und diese Last, die wir übertragen, ist riesig. Deshalb ist der Anspruch dieser Generationen, u. a. selbstbestimmt und in „Balance“ zu bleiben, statt im Hamsterrad noch schneller zu rennen, besser, denn sonst wird man diese Anforderungen nicht bewältigen können. Das muss allen bewusst werden, vor allem uns Arbeitgebenden. Auch, dass Zeit und Balance, neben Geld und Sicherheit sowie Purpose/Nachhaltigkeit, zu den wichtigsten Währungen von Arbeitnehmenden zählt.

Mit motivierenden Fakten und wertvollen Tipps zur Arbeitgebermarke und zum Recruiting endete Jutta Rump. Übersichtlich und einprägsam zusammengefasst zeigt sie am Modell „New Work-Haus“, was Arbeitgeberverantwortung bedeutet: Das stabile Fundament bilden Wissen, Qualifikation, Kompetenz, lebenslanges Lernen und Stärkenorientierung, darauf stehen die Säulen Vernetzung, Partizipation, Transparenz, Sinnhaftigkeit und Balance und Arbeits(platz)gestaltung und Arbeitsmodelle sowie multifunktionale Räume bilden das Dach. Alles zusammen gibt eine klare Orientierung, was es als Unternehmen braucht, um Menschen aller Generationen auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden. Nicht zu unterschätzen, ist laut Rump, auch die Standortqualität. Hier zeichnet sich eine positive Entwicklung ab: Der ländliche Raum ist als Arbeits- und Wohnort seit rund vier Jahren wieder auf dem Vormarsch. Kriterien wie Sicherheit, IT-Infrastruktur und gut funktionierender ÖPNV sind dafür maßgebende Voraussetzungen: Denn „junge Menschen sind global vernetzt und Heimat-verliebt. Das sollte man zu nutzen wissen.“

Nach so viel Input ging es fließend weiter: Mittels vier World Café-Bereichen konnten alle Gäste nun ihre eigenen Erfahrungen, Strategien und Lösungen im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Tisch schreiben“.

Mit Steffi Werner, IHK Ostthüringen zu Gera und Andre Haupt, AOK PLUS, wurden Strategien zu Akquise von Fachkräften im Ausland entwickelt. Das Thema erfolgreiche Mitarbeiterbindung in einem umkämpften Arbeitsmarkt begleiteten Peter Schreiber, DRK-Kreisverband Jena-Eisenberg-Stadtroda e.V. und Igor Kästel, AOK PLUS. Ronny Artmann, ETM International GmbH und Frances Rau-Obfolter, AOK PLUS, moderierten zu Recruiting von ausländischen Fachkräften mit Fokussierung auf einen Sprachraum und Jutta Rump und Simone Pfretzschner diskutierten zur Arbeitgebermarke & Recruiting.

Dieses gemeinsame Miteinander brachte viel Bewegung und vor allem Erkenntnisse mit sich, die im anschließendem Get-together eifrig weiterdiskutiert wurden. Denn egal, ob im Pflegebereich oder der produzierenden Industrie, jeder Mensch will für seine Arbeit wertgeschätzt werden sowie zum Unternehmen dazugehören. Die Unternehmen, die ein gutes Betriebsklima schaffen, wo die Mitarbeitenden dieses mitgestalten können, haben auch in Zukunft die größten Chancen, genügend zu gewinnen und zu halten.

Für weitere Details empfehlen wir Ihnen den aktuellen HR-Report 2023: www.hays.de/lp/hr-report

Mensch im Fokus in Chemnitz

8. November 2023 | 18:00 Uhr | Oberdeck Chemnitz, Am Walkgraben 13, 09119 Chemnitz

Die erste Frage, die Sie sich jetzt stellen könnten: Lese ich einen Text, den ein Mensch oder eine Künstliche Intelligenz (KI), wie z. B. ChatGPT, geschrieben hat? Erkenne ich den Unterschied? Wenn ja, woran? Mit ein bisschen Übung sind schon viele Menschen in der Lage, ChatGPT so zu nutzen, dass innerhalb weniger Minuten das ersehnte Ergebnis fertig vorliegt. Richtig gut, keine Frage. Doch ist dieses Ergebnis richtig? Oder, in Bezug auf den Text, authentisch und spiegelt er die Emotionen wider, welche die über 50 Gäste im wunderschönen Oberdeck Chemnitz bei der Veranstaltung „AOK PLUS im Dialog“ mit dem Fokus auf die Auswirkungen der Künstliche Intelligenz auf den Menschen, empfunden haben?

Das KI überall spürbar ist und diese Technologie bereits einen gravierenden und rasanten Veränderungsprozess – vor allem in der Arbeitswelt in Gang gesetzt hat, weiß Frank Schubert, Geschäftsführer der Region Chemnitz bei der AOK PLUS, durch seine vielen Gespräche mit mittelständischen Unternehmenden der Region. Grund genug für eine Impulsveranstaltung, um gemeinsam zu diskutieren, wie man die Chancen nutzen und die Herausforderungen von KI meistern kann. Dafür standen neben Frau Prof. Jutta Rump, auch die Unternehmer Enrico Böhme, Ruben Heinrich und Pierre Graupner mit ihrem Wissen und Erfahrungen auf der Bühne. Mit spannenden Fragen schaffte es Moderatorin Franziska Wöllner, Chefredakteurin Sachsen Fernsehen, dass sowohl die vielfältigen Einsatzgebiete und Aspekte der KI dargestellt und die Herangehensweise mit konkreten, praxisorientierten Tipps untersetzt waren.

Prof. Dr. Jutta Rump

Leiterin des Forschungsinstituts „Institut für Beschäftigung und Employability IBE" der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen

Pierre Graupner

Geschäftsführer sazinc GmbH

Ruben Heinrich

Geschäftsführer Inway Systems Chemnitz GmbH

Enrico Böhme

Geschäftsführer Magna Exterieurs (Meerane) GmbH

Franziska Wöllner

Chefredakteurin Sachsen Fernsehen, Moderation

„Künstliche Intelligenz macht dann Sinn, wenn sie den Menschen nutzt.“

Unter dieses zentrale Statement stellte Frau Prof. Dr. Jutta Rump, eine der 10 wichtigsten Professoren für Personalmanagement im deutschsprachigen Raum, ihre Keynote. Das insbesondere der demografische Wandel als wesentlichen Treiber für Digitalisierung und KI gesehen werden muss, belegte sie mit Fakten: ca. 4,4 bis 5,5 Mio. Arbeitskräfte werden bis 2035 durch ihren Renteneintritt am Arbeitsmarkt fehlen. Daraus folgt: Junge Menschen müssen dann doppelt so viel arbeiten. Oder man beginnt jetzt, Arbeitsprozesse zu analysieren, neuzugestalten und mit neuen technologischen Mitteln wie KI umzusetzen.  Damit kann man den Fachkräfte- und Nachwuchsmangel entgegenwirken und die Produktivität halten bzw. auch steigern.

War es bislang üblich, die Digitalisierung für ein Unternehmen individualisiert anzupassen, ist es jetzt notwendig, alles, was möglich ist zu standardisieren und dabei vor allem Ausnahmeregelungen oder im Volksmund auch Extrabratwürste“ genannt, massiv zu reduzieren. Eine wesentliche Grundlage, um die Digitalisierung voranzutreiben und die KI gezielt aufzusetzen. Individualisiert werden jetzt die Daten – diese sind die Währung der Zukunft. Und natürlich die Menschen. Um ihnen die Unsicherheit und Angst vor KI im beruflichen Umfeld zu nehmen, braucht es klare Kommunikation, ein mitnehmen in den Prozess und die Möglichkeit, diesen selbst mitzugestalten. Das bedingt eine zusätzliche, abgestimmte Qualifizierung, damit Mitarbeitende mit Freude die Möglichkeiten der KI in ihrem Bereich erkennen, anwenden und vor allem überprüfen können.

„Nicht Arbeitslosigkeit, sondern Arbeitsanpassungen ist das Thema der Zukunft.“

Neue Aufgaben und Qualifizierungen werden insbesondere das mittlere Segment – egal ob in der Produktion oder im Vertrieb, ob Radiologen, Journalisten oder Controller – betreffen. Im eigenen Institut wenden Prof. Rump mit ihrem Team selbst verschieden KI-Systeme an. Deshalb ist sie fest überzeugt, dass wenn zeitraubende Routineaufgaben wegfallen und wir den Mitarbeitenden Zeit schenken, steigt deren Zufriedenheitsfaktor und damit drehen sie auch gerne eine „Extrarunde“ für ihr Unternehmen.

Aus der Praxis für die Praxis

„Was verspricht uns Künstliche Intelligenz?“ mit dieser Frage startete Moderatorin Franziska Wöllner die interaktive Podiumsdiskussion mit den Geschäftsführern Enrico Böhme, Magna Exterieurs (Meerane) GmbH, Pierre Graupner, sazinc GmbH und Ruben Heinrich, Inway Systems Chemnitz GmbH und so wurde das breite Spektrum des Einsatzes von KI in der Automobilindustrie, bei der Einführung von ERP- und CRM-Systemen bis hin zu komplexen Service von einer Digitalmarketingagentur, neben den wissenschaftlichen Aspekten von Prof. Rump, aufgezeigt.

Vom nützlichen Assistenten, Fluch und Segen, Erhöhung der Produktion, Inputspender, den man verstehen und anwenden lernen muss bis zum Hinterfrage alles, was dir KI anbietet, wurden die Vorteile, aber auch die Herausforderungen, wie z. B. der hohe Zeit- und Kosteninvestitionen diskutiert. Doch der Fakt, dass Fachkräfte heute und in Zukunft fehlen, erfordert jetzt die Bereitschaft zu handeln und zu investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die besten Tipps aller Akteure kurz zusammengefasst:

  • eine Prozessanalyse der eigenen Geschäftsprozesse ist die Grundvoraussetzung für Digitalisierung und erst dann kommt die KI
  • neugierig und kritisch sein, klein anfangen –Teilprozesse analysieren und dafür technologischen Lösungen finden, experimentieren und dann einfach starten
  • Mitarbeiter von Beginn an einbinden, sie kennen ihre „Routine“-Tätigkeiten bis ins Detail und wollen ihre Arbeitsprozesse mitgestalten
  • klare Szenarien und Entwicklungen aufzeigen und Orientierung geben, wie Digitalisierung und KI umgesetzt werden und wie sich dadurch Prozesse und Qualifikationen ändern
  • „generationsgerecht“ kommunizieren, denn jede Generation hat seine eigene Sprache und Erfahrungswelt und muss entsprechend differenziert mitgenommen werden
  • über den Tellerrand hinausschauen, neben dem, was KI kann auch prüfen, was passiert, wenn die KI ausfällt und baue mit der Einführung auch Notfallsysteme mit auf
  • Lösungen aus der eigenen Branche ansehen und ausprobieren, z. B. auf Messen oder bei anderen Firmen
  • auch mit KI-Einsatz auf Emotionen setzen und authentisch bleiben
  • mit dem eigenen Expertenwissen die Ergebnisse der KI einschätzen zu können
  • ChatGPT kann nur das eingestellte Wissen bis Ende 2021 in die Auswertungen einbeziehen

„Wenn wir Menschen durch KI mehr Zeit schenken, haben wir einen großartigen Zufriedenheitsfaktor.“

Wichtig ist zu erkennen, dass „allein wir Menschen es sind, die die KI gestalten und einsetzen. Wir tragen die Verantwortung, dies nur zum Nutzen der Menschen zu tun.“

Nachhaltigkeit im Fokus in Leipzig

28. November 2023 | 19:00 Uhr | Porsche Experience Center, Porschestraße 1, 04158 Leipzig

Nachhaltigkeit ist mehr als ein Lippenbekenntnis: Welches Bild verbinden sie mit dem Wort „Nachhaltigkeit?“, lautete die erste Frage von Franziska Schenk, Moderatorin bei der Veranstaltung AOK PLUS im Dialog, an die vier Podiumsgäste Kristin BergemannMichael FaupelSusanne Krämer und Franziska Bauerfeind. Die Begriffe Verantwortung, Resilienz, Authentizität, Regionalität, Prävention umschreiben, dass eher „unemotionale“ Wort Nachhaltigkeit konkreter und vorstellbarer. Und genau darum ging es an diesem Abend: konkrete Strategien und Lösungen. Wenn verstanden wird, dass auch kleine Veränderungen beim eigenen Verhalten nützen, entsteht die Motivation sich selbst weiter im Sinne nachhaltigen Handels mehr einzubringen.

Kristin Bergemann

Leiterin Unternehmenskommunikation Porsche Leipzig GmbH

Michael Faupel

Vorstand Konsum Leipzig eG

Susanne Krämer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung Universität Leipzig

Franziska Bauerfeind

Nachhaltigkeitsbeauftragte AOK PLUS

Franziska Schenk

Moderation

„Aus Träumen machen wir Ziele, und Nachhaltigkeit ist einer davon.“

Dass Luxusprodukte und Nachhaltigkeit zusammenpassen, zeigte Kristin Bergemann in ihrer Keynote am Beispiel Porsche Leipzig. Bereits vor zehn Jahren hat man Nachhaltigkeit nicht zum Selbstzweck, sondern als Verpflichtung gegenüber den Mitarbeitern, Kunden, Partnern und der Erde mit allen ihren Ressourcen, zu einem strategischen Muss erklärt. Und mit konkreten Projekten, werden die ambitionierten Ziele, wie z. B. „Zero Impact Factory“ vorangetrieben. Zum Beispiel ist Porsche Leipzig mit seinem Offroad-Gelände Vorreiter, über 132 ha Naturfläche sind renaturiert, Auerochsen, Exmoor-Ponys und Bienen – für mehr Biodiversität auf dem Gelände – gehören dazu. Einige ihrer konkreten Tipps für die Gäste lauteten:

  • Nachhaltigkeit muss von oben gelebt werden
  • Es ist ein strategisches Mindset-Thema, das langfristiges Planen und Handeln verlangt
  • Suchen Sie sich Experten, um die Komplexität auf kleine, erreichbare Ziele herunterzubrechen
  • Binden Sie die Mitarbeiter ein, die besten Ideen kommen von innen, sie sind Multiplikatoren und Kritiker zugleich
  • Planen Sie Zeit ein, es dauert 3-5 Jahre, ehe es in den Köpfen ist
  • Bleiben Sie authentisch, beginnen Sie nur mit Projekten, wo Sie auch zu 100 % dahinterstehen

Im Anschluss diskutierten die Podiumsteilnehmer mit den rund 70 Entscheidenden aus den Bereichen Wirtschaft, Gesundheitswesen, Stadtpolitik, Sport, Kultur sowie Wissenschaft und Bildung, konstruktiv und kritisch die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit.

Das Fazit daraus: Nachhaltigkeit ist keine rein ethische Verantwortung, sondern wird zunehmend auch zum wirtschaftlichen Faktor. Wenn Unternehmen zukunftsfähig bleiben wollen, werden sie an nachhaltigem Handeln und Produzieren nicht vorbeikommen. Hier stehen vor allen die eigenen Mitarbeitenden im Fokus, da sie als Multiplikatoren und Mitgestalter fungieren können.

Tipps, wie z. B.

  • im kleinen Anfangen,
  • viel mehr die Mitarbeitenden einbinden,
  • das soziale Miteinander fördern,
  • in Resilienz investieren,
  • Menschen Wertschätzung und Sinn vermitteln,
  • Voraussetzungen schaffen, dass Menschen spüren, dass sie Teil des Ganzen sind,
  • Verantwortung und Gemeinschaftsdenken fördern,

boten einen guten Ansatz, um im Anschluss persönlich weiter zu diskutieren.

Es geht um den Impuls, wie es Thorsten Jannaschk, der als Geschäftsführer der Region Leipzig die Unternehmenden eingeladen hat, betonte. Ein Impuls, der zu mehr persönlichen Kontakten und mehr gemeinsamen Handeln in der Region anregen soll. Denn wir sind hier vor Ort und wir können hier die Zukunft so gestalten, wie wir sie wollen.