Akute Erkrankungen und Symptome

Akute Symptome bei 0- bis 17-Jährigen im Rheinland und in Hamburg

Nach der ausführlichen Betrachtung der chronischen Erkrankungen sowie allgemeiner Indikatoren der Gesundheit in den vorherigen Kapiteln richtet sich der Fokus nun auf akute Erkrankungen und Symptome, die im Kindesalter häufig auftreten. Akute Erkrankungen zeichnen sich durch einen plötzlichen Beginn aus, verschlimmern sich und erreichen schnell einen Höhepunkt (Fangerau & Franzkowiak, 2022). Sie klingen in der Regel von selbst ab oder sind medizinisch behandelbar, hinterlassen meist wenig Komplikationen und führen nur selten zu chronischen Folgen (Fangerau & Franzkowiak, 2022).

Von den 15 innerhalb dieser Studie untersuchten akuten Erkrankungen und Symptomen werden hier fünf akute Symptome gemäß ICD-10 herausgegriffen und genauer betrachtet:

  • Fieber: Als Schutzreaktion des Körpers erhöht sich die Körpertemperatur, ab 38,5 Grad Celsius spricht man von Fieber (BVKJ, n. d. d).
  • Übelkeit und Erbrechen: Ursachen sind häufig Nahrungsmittel, Aufregung, Infektionserkrankungen oder Magen-Darm- Infektionen (BVKJ, n. d. c).
  • Hautausschlag/Ekzem: Ausschläge treten häufig im Zusammenhang mit Krankheiten wie Scharlach, Masern, Windpocken oder Ringelröteln auf (BZgA, 2018). Ursachen von Ekzemen sind bspw. Kontakt zu reizenden Stoffen (s. ICD-10) oder chronische Neurodermitis/Dermatitis (s. Kapitel 5.8).
  • Kopfschmerzen: Ursache können bspw. Muskelverspannungen, ein grippaler Infekt (BVKJ, n. d. f) oder chronische Migräne sein (s. Kapitel 5.10).
  • Bauch- und Beckenschmerzen: Verdauungsprobleme, Darminfektionen, mehrere Tage ohne Stuhlgang sowie Ängste und Stress können Ursachen sein (BZgA, 2022). Bei älteren Mädchen kann es sich zudem um Regelschmerzen handeln (IQWiG, 2023).

Fazit

Die fünf akuten Symptome Fieber, Übelkeit und Erbrechen, Hautausschlag/Ekzem, Kopfschmerzen sowie Bauch- und Beckenschmerzen treten bei den 0- bis 17-Jährigen häufig auf. Die Symptome, insbesondere Kopfschmerzen, Bauch- und Beckenschmerzen sowie Übelkeit und Erbrechen, werden oftmals alleine ohne Arztbesuch behandelt. Sowohl in Fällen, die ärztlich abgeklärt werden, als auch in Fällen, bei denen kein Arztbesuch stattfindet, wissen vergleichbar viele Eltern an wen bzw. wohin sie sich in Bezug auf eine bestmögliche Versorgung ihres Kindes wenden können und sind sich sicher, dass ihr Kind die bestmögliche gesundheitliche Versorgung erhält. Insbesondere Eltern, die die akuten Symptome ärztlich abklären lassen, berichten von einer hohen Belastung für sich selbst und ihre Kinder und geben einen hohen subjektiven Informationsbedarf an. Ob beides Ursache oder Folge des Arztbesuches ist, kann in dieser Studie nicht beantwortet werden. Der am häufigsten erwünschte Informations- und Unterstützungskanal ist die Kinderarztpraxis. Darüber hinaus wünschen sich viele Eltern Informationen und Unterstützung von Fachärztinnen und Fachärzten sowie über Apps und Internetangebote der Krankenkasse. Dass neben (vermuteten) chronischen Erkrankungen auch akute Symptome häufig mit einer hohen Belastung einhergehen und dass bei akuten Symptomen in vielen Fällen kein Arztbesuch stattfindet, unterstreicht die Notwendigkeit, Eltern gerade auch bzgl. akuter Erkrankungen und Symptome Informationsmaterial und Unterstützung anzubieten.

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