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Rund 500 Expertinnen und Experten aus Arbeitswelt, Politik, Forschung und Gesellschaft tauschten sich im Mai 2022 in einem hybriden Kongress auf Einladung der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland ganztägig zum Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement: Digital Work – und wo bleibt der Mensch?“ aus. Inhaltlich behandelte der Kongress, dass sich die Anforderungen an die Mitarbeitenden rasant verändern. Damit rückt auch das Thema „Gesundheit am Arbeitsplatz“ zunehmend in den Fokus betrieblicher Personalpolitik. Im Mittelpunkt der Veranstaltungsagenda stand die Frage: Wo bleibt der Mensch in unserer digitalen Arbeitswelt? Die Digitalisierung bringt viele Vorteile, stellt uns aber auch vor viele Herausforderungen. Das agile Arbeiten bestimmt längst den Arbeitsalltag fast aller Beschäftigten. So hat es zum Beispiel die Arbeitswelt flexibilisiert, vermischt zugleich aber die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit – es geht hier um ein Plus an Geschwindigkeit, fehlende soziale Kontakte während und nach der Arbeit, lange Telefonkonferenzen, computerdominierte Arbeitsprozesse und viele weitere Aspekte. Andererseits sorgt die Autonomie des selbstständigen Arbeitens für Zufriedenheit und höhere Flexibilität. Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch unterstrich in seinem Impuls in Mainz: „Die Kernaufgabe des Arbeits- und Gesundheitsschutzes ist es, die Gesundheit der Beschäftigten an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz zu schützen, zu erhalten und zu fördern. Vor allem vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft und dem Mangel an Fachkräften gewinnt dieser Aspekt massiv an Bedeutung und gehört deshalb in vielen Unternehmen bereits zu einer erfolgreichen Führungs- und Unternehmenskultur. Mit dem rheinland-pfälzischen Präventionsnetzwerk ,Gesund leben und arbeiten‘ unterstützt das Land bei der gesundheitlichen Prävention am Arbeitsplatz. Ziel des ganztägigen, hybriden Kongresses war es einerseits, eine Plattform zum Austausch zu schaffen, um Betrieben die Möglichkeit zu geben, über das ein oder andere BGM-Konzept für das eigene Unternehmen zu reflektieren, sowie andererseits, die Expertensicht auf die verschiedenen Blickwinkel darzustellen.
Kernanliegen der Familienkochkursreihe „Wir essen uns fit – eine leckere Familienküche für alle“ ist es, Eltern und Kindern eine ausgewogene Ernährung durch die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen schmackhaft zu machen. Wer weniger Fleisch und mehr regionale, saisonale Produkte isst und dazu ressourcenschonend kocht, betreibt aktiven Klimaschutz. Durchgeführt wird die Familienkochkursreihe seit 2022 von den Familieninstitutionen in Rheinland-Pfalz. In Modulen werden Wissen und praktische Fertigkeiten rund um die Zubereitung von abwechslungsreichen und leckeren Gerichten vermittelt. Themenbezogene Rezepte werden zusammen gekocht und anschließend probiert. Die Modulreihe wurde vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität entwickelt. Das Familienministerium fördert die Durchführung in den Familienbildungsstätten, Häusern der Familie und Familienzentren. Die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland finanziert die Schulung der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und die Aufwendungen für die notwendigen Lebensmittel jährlich mit insgesamt 30.000 Euro. Denn der Gesundheitskasse ist die frühzeitige Vermittlung von Gesundheitskompetenz eine Herzensangelegenheit. Seit vielen Jahren übernimmt die AOK Verantwortung, indem sie mit entsprechenden Präventionsprojekten in allen Lebenswelten auf spielerische Weise Kinder und Jugendliche für gutes, gesundes und geschmackvolles Essen begeistert. Familienministerin Katharina Binz, Klimaschutzministerin Katrin Eder und Udo Hoffmann, Beauftragter des Vorstandes der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, haben im Rahmen des gemeinsamen Projekts „Wir essen uns fit – eine leckere Familienküche für alle“ mit Familien in Koblenz gekocht – in der Katholischen Familienbildungsstätte Koblenz e.V. machten sie sich ein Bild von der praktischen Umsetzung der Familienkochkursreihe.
Familien in Deutschland geht es 2022 schlechter als vor vier und vor acht Jahren. Das ist ein zentrales Ergebnis der aktuellen AOK-Familienstudie, für die 8.500 Mütter und Väter von August bis Oktober 2022 befragt wurden. Erhoben wurden die körperliche und psychische Gesundheit von Eltern und Kindern, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie Belastungsfaktoren und deren Auswirkungen auf das Familienleben. Besonders Alleinerziehende und Eltern mit einem niedrigen sozioökonomischen Status schätzen ihre Gesundheit in allen Bereichen schlechter und ihre Belastungen höher ein als andere. Familiengesundheit geht indessen alle an. Die Studienergebnisse lassen aufhorchen und machen deutlich, dass sich alle gemeinsam kümmern müssen. Dafür braucht es langfristig eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen politischen Ressorts vom Bund über die Länder bis in die kommunalen Strukturen hinein. Im Vergleich zur AOK-Familienstudie 2018 sind die alle Belastungsfaktoren der Eltern gestiegen. Der größte Ausschlag ist bei den finanziellen Belastungen zu verzeichnen mit einem Anstieg um 13 Prozentpunkte auf 40 Prozent. Auch die psychischen Belastungen sind bundesweit um sieben Prozentpunkte auf 32 Prozent gestiegen. Die zunehmenden Belastungsfaktoren und die schlechtere Elterngesundheit haben direkten negativen Einfluss auf die Kindergesundheit, was sich wiederum in einer schlechteren gesundheitsbezogenen Lebensqualität sowie in dauerhaften psychosomatischen Beschwerden bei den Kindern zeigt. Die AOK möchte hier gegensteuern und hat umfassende Präventionsangebote in Kitas, Schulen und Kommunen auf den Weg gebracht. Das erfolgreiche AOK-Präventionsprogramm JolinchenKids in den Kitas, das Programm KLASSE KLASSE in Grundschulen oder die Familienküche-Initiative und Gesunde Kommune sind gute Beispiele dafür, wie (kindgerechte) Gesundheitsbildung umgesetzt werden kann und darüber hinaus noch die Strukturen nachhaltig verändert werden.