Starke Regelschmerzen sind nicht normal.
Wenn deine Regel jeden Monat zur Ausnahmesituation wird, könnte ein ernsthaftes Gesundheitsproblem der Auslöser dafür sein. Umso wichtiger ist es, über deine Regelschmerzen zu reden und sie abklären zu lassen, anstatt sie einfach so hinzunehmen. #AllesOK – wir helfen dir, den Grund zu finden.
Regel oder Ausnahme? Check dich selbst.
Ab wann Regelschmerzen nicht mehr normal sind? Nun, dafür gibt es keine pauschale Antwort. Schließlich empfindet jede und jeder Schmerzen anders. Bei starken Regelschmerzen gibt es jedoch ein paar Anzeichen, die darauf schließen lassen, dass sie vielleicht nicht normal sind. Hör doch mal in dich rein und beantworte die folgenden Fragen für dich.
Dein Alltag leidet auch unter deinen Schmerzen?
Regelschmerzen können echt mies sein. Dass es hier und da mal zieht und manche Krämpfe echt unangenehm sein können, gehört in gewissem Maß dazu. Aber wenn du wegen Schmerzen jeden Monat mehrere Tage komplett ausgeknockt bist und auch dein Alltag darunter leidet, ist das nicht mehr normal.
Ohne Tabletten geht nichts mehr?
Klar, eine Schmerztablette kann bei deinen Regelschmerzen schon mal helfen. Wenn die aber nicht wie gewünscht wirkt oder deine Schmerzen so stark sind, dass du mehrere Tabletten an mehreren Tagen nehmen musst, ist das eigentlich nicht normal. Eigentlich. Zwar kann in manchen Fällen eine Behandlung mit Schmerzmitteln in Frage kommen – das muss aber unbedingt vorher mit deiner Ärztin oder deinem Arzt geklärt werden.
Es wird von Monat zu Monat schlimmer?
Wenn deine Regel sonst immer erträglich war, aber zunehmend schmerzhafter wurde und wird, ist das nicht normal. Stärker werdende Schmerzen können ein Hinweis auf eine neue oder fortschreitende Krankheit sein. Darum ist eine medizinische Abklärung unverzichtbar.
Du weißt nicht weiter?
Erstmal: tief durchatmen. Wir finden gemeinsam einen Weg zur Besserung. Wenn du bei einer der Fragen mit „Ja“ geantwortet hast, solltest du dich am besten mal von einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen untersuchen lassen. Falls du direkt darüber sprechen möchtest, steht für AOK-Versicherte AOK-Clarimedis zur Verfügung – kostenfrei und 365 Tage im Jahr.
Wir gehen deinen Regelschmerzen auf den Grund.
© Fotografie Schulzki
AOK-Clarimedis
Du hast akute Regelschmerzen oder möchtest dein Problem direkt angehen? Dann ruf einfach bei unserem medizinischen Infotelefon AOK-Clarimedis an. Hier stehen für AOK-Versicherte unsere Gynäkologinnen und medizinischen Expertinnen und Experten für alle deine Fragen zur Verfügung. Ganz unkompliziert, 24/7 und kostenfrei.
AOK-Arztsuche
Bei starken Regelschmerzen ist eine Untersuchung in der Gynäkologie unabdingbar. Und damit du schnell die passende Praxis findest, haben wir hier für dich unsere AOK-Arztsuche.
Schmerzverursacher: Unterleibserkrankung
Die Schmerzen vor und während der Periode entstehen „normalerweise“ durch Kontraktionen des Uterus. Diese sind dazu da, die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen, wenn keine Schwangerschaft eingetreten ist. Es gibt aber auch Fälle, in denen diese Schmerzen durch Krankheiten verstärkt werden. Die häufigsten Auslöser nehmen wir hier genauer unter die Lupe.
Noch mehr Infos und hilfreiche Tipps, sowie unsere AOK-Arztsuche findest du auch im AOK-Magazin:
Was hilft gegen starke Regelschmerzen?
Endometriose
Endometriose ist eine ernst zu nehmende Erkrankung und kann starke Regelschmerzen verursachen. Grund dafür sind Gewebeansiedlungen außerhalb der Gebärmutter, die der Gebärmutterschleimhaut ähneln. Man nennt sie Endometriose-Herde. Besonders fies an ihnen ist: Sie können nicht nur in der Gebärmuttermuskulatur, den Eileitern, Eierstöcken oder im Bereich des kleinen Beckens auftreten, sondern auch an verschiedenen Organen. So können sie z. B. an Blase, Darm oder Lunge zu einem großen Problem werden, da sie die Organe verändern oder schädigen. Umso wichtiger ist eine gründliche Untersuchung. Wie und warum sich diese Endometriose-Herde bilden, ist noch unklar. Klar ist aber: Damit einher gehen meist viele belastende Symptome – von starken Regelschmerzen, Schmerzen beim Sex, Beschwerden beim Stuhlgang und Wasserlassen bis hin zu Unfruchtbarkeit.
Mehr im AOK-Magazin:
Endometriose: verirrtes Gewebe im Unterleib
Myome
Myome sind gutartige Wucherungen, die in der Gebärmutter entstehen. Sie bestehen aus Muskel- und Bindegewebe und sind oft symptomlos. In einigen Fällen können sie jedoch Probleme verursachen: Sie können den Blutfluss erhöhen, was zu einer Blutarmut (Anämie) führen kann. Diese kann für Blässe, leichte Ermüdbarkeit, allgemeines Schwächegefühl und schnelle Atemnot bei Belastung sorgen. Auch Krämpfe und ziehende oder stechende Schmerzen im Unterbauch sind während der Menstruation möglich (Dysmenorrhoe), da Myome auf das umliegende Gewebe drücken können.
Mehr im AOK-Magazin:
Was Gebärmuttermyome für Frauen bedeuten
Kupferspirale
Die Kupferspirale verstärkt bei vielen Frauen die Regelblutung und manchmal auch die Regelschmerzen. Anfangs können auch Zwischenblutungen auftreten, die aber nach einigen Monaten meist wieder verschwinden.
Ausnahmesituation: Endometriose?
Es gibt viele unangenehme Symptome, die mit Endometriose einhergehen können. Neben einigen dieser Symptome findest du hier auch schon Infos zu den verschiedenen Schritten zu einer Diagnose, und auch mögliche Behandlungen. Wenn du eins oder mehrere dieser Symptome aus eigener Erfahrung kennst, dann sprich am besten mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen darüber.
Alles zum Thema sowie unsere AOK-Arztsuche findest du auch im AOK-Magazin:
Endometriose: verirrtes Gewebe im Unterleib
Mögliche Symptome
Die Symptome von Endometriose sind vielfältig und bei jeder Person unterschiedlich. Viele Patientinnen spüren die Endometriose gar nicht, andere leiden stark unter den Symptomen. Mögliche Symptome können sein:
- Intensive, krampfartige Schmerzen vor und während der Menstruation
- Unterbauchschmerzen, auch unabhängig von der Periode
- Zwischenblutungen
- Starke und verlängerte Regelblutung
- Schmerzen im Bauch- und Rückenbereich
- Schmerzen während oder nach dem Geschlechtsverkehr
- Schmerzen bei gynäkologischen Untersuchungen
- Schmerzen beim Stuhlgang und/oder beim Wasserlassen
- Übelkeit und Erbrechen
- Blähbauch („Endo-Belly“), Durchfall oder Verstopfung
- Unerfüllter Kinderwunsch
- Müdigkeit und Erschöpfung
- vermehrtes Kältegefühl und frieren
Diagnose
Im Durchschnitt dauert es siebeneinhalb Jahre bis Endometriose diagnostiziert wird. Fehldiagnosen wie Entzündungen der Eierstöcke sind häufig, da Endometriose sehr vielfältig auftritt und unterschiedliche Organe betreffen kann. Ein ausführliches Gespräch mit deiner Ärztin oder deinem Arzt ist der erste Schritt zur Diagnose. Darin checkt ihr Art, Zeit und genaue Körperregion der Beschwerden, um die Anzeichen richtig deuten zu können. Um deine Beschwerden bestmöglich besprechen zu können, ist es sinnvoll, ein Schmerztagebuch zu führen und dieses dann mit zum Arzttermin zu nehmen.
Außerdem sollten eine Tastuntersuchung und ein Ultraschall folgen. In manchen Fällen können auch Untersuchungen wie Darmspiegelungen oder andere bildgebende Verfahren sinnvoll sein.
Behandlung
Die Behandlung von Endometriose hängt stark von den persönlichen Lebensumständen ab und sollte daher individuell abgestimmt sein. Mögliche Behandlungsoptionen sind Schmerzmittel, Hormonpräparate und Operationen. Jede Behandlung birgt Risiken und bietet keine Garantie auf Erfolg, denn auch nach einer Operation können die Endometrioseherde wieder auftreten. Unabhängig davon kann ein gesunder Lebensstil durch Stressreduktion, Ernährung, Entspannungstechniken, Sport und Bewegung das Wohlbefinden verbessern.
Neue Fakten rund um Regelschmerzen
Um dem Thema Regelschmerzen noch besser auf den Grund gehen zu können, haben wir bei der forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH eine repräsentative Meinungsumfrage in Auftrag gegeben*. Die Ergebnisse machen vor allem eines klar: Es besteht noch viel Aufklärungs- und Handlungsbedarf, wenn es um starke Regelschmerzen geht.
Unten haben wir einige wichtige Zahlen und Ergebnisse aus der Umfrage zusammengestellt, eine Übersicht kannst du dir außerdem hier herunterladen.
Noch mehr Infos zur Umfrage wie z. B. auch ein Interview mit einer Expertin findest du außerdem hier: AOK-Umfrage: 67 Prozent der Frauen in Deutschland leiden unter Menstruationsschmerzen
*Befragt wurden 2.603 Personen ab 14 Jahren in Deutschland, darunter 1.516 Frauen zwischen 14 und 50 Jahren.
Was tun bei Regelschmerzen?
Regelschmerzen müssen immer ernst genommen werden. Sorge also gut für dich und achte auf deinen Körper und deine Seele. Lass dir auch nichts einreden oder deine Probleme kleinreden – auch wenn immer noch viele Menschen glauben, starke Regelschmerzen seien normal. Diese Wahrnehmung ändert sich allmählich. Aber auch weniger starke Regelschmerzen können eine Belastung sein und die Lebensqualität verringern. Damit du für deine Schmerzen eine schnelle Übergangslösung zur Hand hast und für deine nächsten Termine bei deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen bestens vorbereitet bist, haben wir hier einige Tipps für dich zusammengestellt.
Wärme, Wärmflasche & Co.
Wärme regt die Durchblutung an und kann helfen, die verkrampfte Muskulatur zu entspannen. Probier es mit Wärmepflastern, Wärmegürteln, Wärmflaschen oder einem warmen Bad. Die wohl einfachste Art, für Linderung zu sorgen.
Bewegung und Sport
Mit Bewegung regst du deine Durchblutung an. Das kann helfen, die Muskulatur zu lockern. Egal, ob Radfahren, Gymnastik oder Joggen – all das kann einen positiven Einfluss auf die Intensität deiner Schmerzen haben.
Entspannung
Vermeide Stress bei Regelschmerzen so gut es geht. Nimm dir also regelmäßig Zeit und probiere Atemübungen, Yoga oder Tai-Chi aus, um deine Regelschmerzen zu lindern. Die passenden Übungen findest du unter den entsprechenden Links.
Schmerztagebuch
Gehe deinen Schmerzen auf den Grund. Um dir und deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen einen besseren Überblick über deine Symptome und Schmerzen zu verschaffen, kannst du ein Schmerztagebuch führen und protokollieren, wie der Verlauf ist. So kommt ihr schneller zu einer Therapie, die dich langfristig von deinen Schmerzen befreien kann.
Gynäkologie-Checkliste
Schmerz ist nicht gleich Schmerz. Um ihn richtig einordnen zu können und beim nächsten Termin in der Gynäkologie vorbereitet zu sein, hilft dir diese Checkliste. Lies sie doch mal durch und sprich mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen zu deiner Einschätzung.
Regelschmerzen belasten deine Psyche? So gehst du besser damit um.
Starke Regelschmerzen verursachen oft nicht nur physisches, sondern auch psychisches Leid. Es ist wichtig, sie nicht einfach so hinzunehmen, sondern aktiv gegen sie vorzugehen. Dazu gehört in jedem Fall eine körperliche Untersuchung bei deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen, aber auch der richtige Umgang mit dem Schmerz selbst. In unserem liveonline-Vortrag bekommst du Tipps zum Umgang mit Schmerzen und lernst psychologische Techniken zur Reduktion deines Stresserlebens. Damit bist du für die nächste Schmerzattacke besser gewappnet und kannst dein Leben ein bisschen unbeschwerter genießen.
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Übrigens: Falls du noch nicht bei der AOK versichert bist, kannst du trotzdem teilnehmen – das Thema ist so wichtig und wir wollen, dass alle von unserem Angebot profitieren können. Benutze dafür einfach den Code REGELSCHMERZEN auf der liveonline Anmeldeseite.
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Unser Film zu Regelschmerzen
Schmerzen und Probleme in der Regel sind weit verbreitet. Aber viel zu oft werden sie erst wirklich ernst genommen, wenn sie gar nicht mehr auszuhalten sind. Und das ist – genau wie der starke Schmerz selbst – nicht normal. Unser Film soll genau das zeigen. Das Unnormale. Die Intensität. Alles, womit Betroffene regelmäßig zu kämpfen haben. Gleichzeitig wollen wir Frauen dazu ermutigen, ihre Schmerzen nicht einfach zu ertragen, sondern sie ernst zu nehmen und sich medizinische Hilfe zu suchen.
Als deine Gesundheitskasse stehen wir dir dabei zur Seite – mit Verständnis und einer Vielzahl an unterstützenden Leistungen. Mehr dazu findest du hier auf unserer Website und natürlich bei deiner AOK.
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