Gut versorgt bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
Inhalte im Überblick
Internistische Rheumatologie – was ist das?
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen werden meist in drei große Gruppen eingeteilt.
- Entzündliche Gelenkerkrankungen: Häufigste Diagnose in dieser Gruppe ist die rheumatoide Arthritis, die manchmal auch chronische Polyarthritis genannt wird
- Entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule und einzelner Gelenke (Spondyloarthritiden), zum Beispiel Morbus Bechterew
- Entzündlich-rheumatische Erkrankungen der Gefäße und des Bindegewebes (Vaskulitiden und Kollagenosen); häufigste Einzeldiagnose ist in dieser Gruppe der systemische Lupus erythematodes.
Weil im Laufe der Erkrankung auch Organe betroffen sein können, ist es sinnvoll, wenn an der Behandlung ein internistischer Rheumatologe beteiligt ist. Entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind oft nicht heilbar. Doch eine frühzeitige Behandlung kann Schmerzen lindern und das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten. In manchen Fällen verschwinden die Symptome der Erkrankung sogar ganz.
Vorteile des FacharztProgramms
Zeit für persönliche Beratung: Die Behandlung berücksichtigt körperliche Beschwerden, Ihre persönlichen Einstellungen und Erwartungen, seelische Belastungen sowie Ihre Lebensgewohnheiten und Ihr soziales Umfeld. Der Facharzt untersucht Sie gründlich und informiert Sie über die Möglichkeiten der Diagnostik und Behandlung. Er berät Sie zum Gesundheitsverhalten im Alltag. Wichtig für den Krankheitsverlauf ist es,
- mit dem Rauchen aufzuhören
- Übergewicht abzubauen
- sich beim Essen an der Mittelmeerküche zu orientieren und
- sich regelmäßig zu bewegen.
Der Facharzt berät Sie zudem zu folgenden Fragen:
- Wie lassen sich Nebenwirkungen der Behandlung vermeiden?
- Wie werden die Medikamente richtig eingenommen?
- Was kann der Patient selbst dazu beitragen, um die Behandlung zu unterstützen.
Die Patienten werden immer wieder dazu motiviert, ihr Alltagsverhalten und ihren Lebensstil zu ändern.
Gemeinsame Entscheidungsfindung: Arzt und Patient sollten gemeinsam einen vorausschauenden Versorgungsplan entwickeln – in Abstimmung mit allen Ärzten und Therapeuten, die an der Behandlung beteiligt sind. Dabei werden Lebensstiländerungen und ein verändertes Verhalten im Alltag (nicht-medikamentöse Therapie) ebenso berücksichtigt wie Medikamente. Das unterstützt Sie dabei, die Behandlung so umzusetzen, dass sie möglichst wirksam ist.
Vernetzte Therapie: Ihr Rheumatologe arbeitet bei Diagnostik und Therapie eng mit Ihrem Hausarzt sowie anderen in die Behandlung eingebundenen Fachärzten und Therapeuten zusammen. Dazu können unter anderem Ihr Orthopäde, Ihr Kardiologe oder auch ein Psychotherapeut gehören. Das trägt dazu bei, die Behandlung verschiedener Beschwerden und Erkrankungen gut aufeinander abzustimmen.
Strukturierte Patientenschulung: Worauf sollte der Patient achten bei der Einnahme der Medikamente?
Was ist wichtig, wenn zusätzlich zu den Medikamenten gegen Rheuma weitere Arzneimittel zur Behandlung anderer Beschwerden oder Erkrankungen eingenommen werden?
Wie können Betroffene ihren Alltag möglichst gesundheitsförderlich mit Blick auf die Rheuma-Erkrankung gestalten?
Die Liste der Fragen ist lang. Bei Bedarf erfahren die Teilnehmer an Patientenschulungen in kleinen Gruppen, wie sie die Behandlung unterstützen können. Das kann dazu beitragen, einen möglichst hohen Grad an Teilhabe am Leben sowie eine gute Lebensqualität zu erreichen.
Unterstützung der Behandlung durch besonders geschulte Fachkräfte: Auf die Versorgung von Rheumapatienten spezialisierte medizinische Fachangestellte unterstützen den Arzt und beraten Sie zu Selbstmanagement, dem richtigen Umgang mit den Medikamenten und zum Lebensstil. Das erhöht die Sicherheit und die Wirksamkeit der Therapie. Diese Fachkräfte motivieren auch immer wieder dazu, Änderungen des Lebensstils und des Verhaltens im Alltag umzusetzen.
Frühzeitige Rehabilitationsmaßnahmen: Stellt der Rheumatologe fest, dass der Patient voraussichtlich nicht nur vorübergehend in seinen alltäglichen Aktivitäten eingeschränkt ist, sollte er den Patienten frühzeitig zu Rehabilitationsmaßnahmen beraten. Wichtig für eine wirksame Reha ist die Motivation und die Mitarbeit des Patienten.
Einbeziehung besonderer Versorgungsangebote der AOK: Bei Bedarf kann der Rheumatologe mit Ihrer Zustimmung besondere Versorgungsangebote der AOK einbeziehen. Dies kann beispielsweise bei psychosozialen Belastungen oder beruflichen Risikofaktoren der Soziale Dienst der AOK sein. Der AOK-Präventionsberater kann konkrete Angebote zur Prävention und Gesundheitsförderung vor Ort wie zum Beispiel Sportvereinen, Deutscher Olympischer Sportbund, Rheuma-Liga oder AOK-Gesundheitsangebote vermitteln.
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