Selbstständig atmen lernen: AOK Hessen unterstützt beim Weaning

Menschen, die längere Zeit künstlich beatmet wurden, müssen das eigenständige Atmen oft wieder erlernen. Dabei hilft das sogenannte Weaning. Die AOK Hessen unterstützt Versicherte mit einem besonderen Angebot, das ihnen den Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben erleichtert.
Ein älterer Mann sitzt in einem Rollstuhl und wird von zwei weiblichen Pflegekräften betreut. Die Pflegerin an seiner linken Seite trägt einen hellbau-weiße Kasack und hat ihr langes braunes Haar zu einem Zopf gebunden. Gemeinsam mit der blonden Pflegerin an seiner rechten Seite überprüft sie das Beatmungsgerät des Mannes. © iStock / Merpics

Weaning: So hilft die AOK Hessen

Während eines Krankenhausaufenthalts mit künstlicher Beatmung bleibt oft nicht genug Zeit, sich vollständig zu erholen. Viele Patientinnen und Patienten werden nach Hause entlassen, obwohl sie weiterhin ein Beatmungsgerät oder eine Trachealkanüle benötigen, da eigenständiges Schlucken noch nicht möglich ist. In Zusammenarbeit mit spezialisierten Weaning-Zentren unterstützt die AOK Hessen eine schonende Entwöhnung von der Beatmung und der Trachealkanüle und steigert so gezielt die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten.

Wo Weaning stattfindet: ein Blick ins Therapiezentrum für außerklinische Beatmung (TAB)

Was ist ein TAB und wie läuft die Betreuung der Patientinnen und Patienten in einem Weaning-Zentrum ab? Alle Infos dazu finden Sie in unserem Video: 

Vom Krankenhaus zurück ins Leben: Im Weaning-Zentrum lernen Patientinnen und Patienten, wieder eigenständig zu atmen.

Die wichtigsten Infos zu dem besonderen Weaning-Vertrag der AOK Hessen

  • Was ist das Besondere am Weaning-Vertrag der AOK Hessen?

    Wir bieten den Versicherten, bei denen eine Entwöhnung von Beatmung oder Trachealkanüle möglich ist, eine zusätzliche Versorgung an, die sie optimal auf diesen Schritt vorbereitet:

    In einem Therapiezentrum für außerklinische Beatmung (TAB), das mit einem Weaning-Zentrum verbunden ist, kümmern sich fachkundige Therapeutinnen und Therapeuten, geschultes Pflegepersonal sowie Fachärztinnen und Fachärzte intensiv um die Patienten. Hier wird in der Regel innerhalb von sechs Monaten eine Beatmungsentwöhnung und/oder die Entfernung der Trachealkanüle angestrebt. 

    Im Vergleich zu einem normalen Klinikaufenthalt erhalten die Patientinnen und Patienten im TAB deutlich mehr Zeit und eine intensive Betreuung. Durch tägliche Physio- und Atmungstherapie, zusätzliche Logopädie sowie einen längeren Aufenthalt in einer angenehmen Atmosphäre konnten bereits viele Patientinnen und Patienten erfolgreich von der Beatmung entwöhnt werden. 

    Ein großer Vorteil ist, dass Patientinnen und Patienten in einer wohnlichen Umgebung unter ärztlicher und therapeutischer Betreuung leben, während sie gleichzeitig in unmittelbarer Nähe zum Weaning-Zentrum versorgt werden. Der Alltag wird individuell auf die jeweilige Person ausgerichtet. 

    Für Angehörige bieten wir zudem eine individuelle Schulung an, damit sie bestens auf die Versorgung zu Hause vorbereitet sind. Auf Wunsch können sie im TAB auch mit aufgenommen werden.

  • Für wen gilt das Weaning-Angebot?

    Die besondere Versorgung ist exklusiv für Patientinnen und Patienten, die seit Beginn der Erkrankung bei der AOK Hessen versichert sind und:

    • beatmet werden sowie ein Weaning-Potential haben oder
    • ein Tracheostoma mit Potential zur Dekanülierung haben oder
    • Angehörige oder nahestehende Personen haben, die die intensiv-beatmungspflegerische Versorgung zum Teil oder komplett übernehmen und hierzu angeleitet werden möchten
  • Wie können Sie an dem Weaning-Angebot teilnehmen?

    Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden (Haus-)Arzt oder direkt mit uns über das Weaning. Wir beraten Sie gern.

    Rufen Sie bei unserer Hotline 06196 406 406 oder 06196 406 128 an und erfahren Sie mehr über das Behandlungsangebot der AOK Hessen. Wir vermitteln gerne die erforderlichen Kontakte und koordinieren bei Bedarf die Aufnahme in das jeweilige Weaning-Zentrum / TAB.

    Das Weaning-Zentrum prüft eine mögliche Aufnahme – nach Rücksprache mit Ihnen und falls gewünscht mit Ihrem Hausarzt – und klärt mit Ihnen den Zeitpunkt der Behandlung. Gerne unterstützen wir Sie bei einer Anfahrt mit einem Krankentransport.

    Ansprechpartner der AOK Hessen
    Tel.: 06196 406 406 oder 06196 406 128
    Fax: 069 668 165 444 98
    E-Mail: weaning@he.aok.de

  • Kooperierende Einrichtungen mit einem angegliederten TAB

    Insgesamt nehmen vier hessische Kliniken an der besonderen Versorgungsform teil. Dadurch ist eine flächendeckende Versorgung in Hessen möglich. Hier finden Sie die Internetseiten der Kliniken zu unserem Weaning-Programm:

    Hier geht es zur Lungenfachklinik Immenhausen:

    Website Lungenfachklinik Immenhausen

    Hier gelangen Sie zu den Kliniken des Main-Taunus-Kreises

    Website Hofheim TAB

  • Wer sind die Ansprechpartner in den teilnehmenden Kliniken?

    Agaplesion Evangelisches Krankenhaus Mittelhessen Gießen
    Tel.: 0641 9606 721
    E-Mail: Pneumo.EKM@agaplesion.de

    Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen
    Tel.: 05621 795 2730
    Fax: 05621 795 2731
    E-Mail: ag.neumann@asklepios.com

    Kliniken des Main-Taunus-Kreises GmbH Hofheim
    Tel.: 06192 98 4481
    Fax: 06192 98 4402
    E-Mail: tab@kliniken-mtk.de

    Lungenfachklinik Immenhausen
    Tel.: 05673 501 1602
    Fax: 05673 501 1141
    E-Mail: tab@lungenfachklinik-immenhausen.de

  • Berichte zum Programm

    Erste Erfahrungswerte mit den noch jungen Therapiezentren für außerklinische Beratung (TAB) stellen sich äußerst positiv dar.

    Demnach sind die TABs in der Lage, einen hohen Stellenwert in der Entwöhnung von der Beatmung einzunehmen.

    Über diesen Link gelangen Sie zur Studie: 

    Vertrag zur prolongierten Beatmungsentwöhnung der AOK Hessen-Methodik und erste Erfahrungen
Aktualisiert: 08.01.2025

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