Hodenkrebs: Symptome und Behandlung
Hodenkrebs: Die häufigste Krebsform bei jungen Männern
Hodenkrebs ist zwar insgesamt eine eher seltene Tumorerkrankung, aber in der Gruppe der Männer zwischen 25 und 45 Jahren die häufigste. Als gesicherter Risikofaktor für Hodenkrebs gilt der Hodenhochstand (Kryptorchismus). Außerdem haben Männer, die bereits an Hodenkrebs oder einer Vorstufe erkrankt waren, ein erhöhtes Risiko, auch im gesunden Hoden Krebs zu entwickeln. Bei einem geringen Teil der Betroffenen liegt möglicherweise eine familiäre Disposition vor. Denn Söhne und Brüder von Erkrankten haben ein deutlich erhöhtes Risiko.
Die gute Nachricht: Die Heilungschancen sind mit 95 Prozent sehr gut, vorausgesetzt, der Hodenkrebs wird aufgrund der Symptome frühzeitig erkannt. Aber auch bei fortgeschrittenem Krebs sind die Heilungschancen noch sehr gut, allerdings sind dann belastende Therapien notwendig.
Zur Männergesundheit gehört daher als Früherkennung auch die regelmäßige Selbstuntersuchung der Hoden.
Was sind die Symptome von Hodenkrebs?
Durch eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Hoden werden zuverlässig Auffälligkeiten, die auf eine Erkrankung hindeuten können, frühzeitig entdeckt. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie dabei bestimmte Veränderungen feststellen. Das können etwa folgende sein:
- Schwellung oder Knoten in einem der Hoden
- Veränderung in Größe und Form der Hoden
- Ansammlung von Flüssigkeit im Hodensack
- Schmerzen in einem der Hoden oder im Hodensack
- Schweregefühl oder Ziehen in den Hoden
- Schmerzen in der Leistengegend oder im Unterleib
- Ziehen oder andere Veränderungen in der Brust, im Brustgewebe und besonders in den Brustwarzen (Veränderungen in der Brust können bei einem Hodentumor durch Auswirkungen auf die Sexualhormonproduktion entstehen)
Diese Symptome sind keine eindeutigen Hinweise auf Hodenkrebs, sie können auch bei anderen Erkrankungen im Hodenbereich auftreten. In jedem Fall sollten Sie zum Arzt gehen, wenn Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bei sich bemerken, damit durch weitere Untersuchungen die Ursache der Beschwerden oder Auffälligkeiten geklärt werden kann.
Im Rahmen der Krebsvorsorge für Männer ab 45 wird empfohlen, neben der jährlichen Untersuchung der Prostata, auch die äußeren Geschlechtsorgane vom Arzt abtasten zu lassen.
Anders als oftmals zu hören, gibt es keine wissenschaftlichen Hinweise, dass Hodenkrebs durch heiße Bäder, Sport oder enge Kleidung ausgelöst werden kann.
Wie wird Hodenkrebs behandelt?
Wird Hodenkrebs frühzeitig erkannt, lässt er sich sehr gut behandeln. In Abhängigkeit vom Stadium stehen Operation und/oder Chemotherapie zur Verfügung. Fruchtbarkeit und Sexualfunktionen bleiben in der Regel auch nach der Therapie erhalten. Vor einer Chemotherapie sollte man an das Einfrieren von Samenzellen denken.
Regelmäßige Selbstuntersuchung – so tastet man den Hoden ab
Einmal im Monat sollten Männer ihre Hoden abtasten. Die regelmäßige Selbstuntersuchung ist die beste Früherkennung. Das Abtasten sollten sich Jungs schon in der Pubertät zur Routine machen, denn Männer kennen ihre Hoden selbst am besten und bemerken Ungewöhnliches so eher als ein Arzt.
Fallen Veränderungen auf, sollte ein Arzt diese möglichst bald untersuchen, damit eine Behandlung – falls nötig – so früh wie möglich starten kann.
Die beste Methode zur Selbstuntersuchung ist in entspannter Haltung. Das kann etwa unter der Dusche sein oder in der Badewanne. Beide Hoden sollten dabei jeweils einzeln abgetastet werden. Am besten hält man den Hodensack bei der Untersuchung mit beiden Handflächen und nutzt Daumen und Finger zum Abtasten.
Beim Tasten achtet man besonders auf Symptome wie Schwellungen, Vergrößerungen oder andersartige Festigkeit. Im vorderen Bereich fühlt man die härteren Hoden, im hinteren Bereich ist das Gewebe natürlicherweise weicher. Dort befinden sich die Nebenhoden, in denen die Samenflüssigkeit gespeichert wird.
In diesem Video wird gezeigt, wie Sie den Hoden am besten selbst untersuchen können.
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