Dialyse: Verfahren, Ablauf und Leistungen
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Inhalte im Überblick
Was ist eine Dialyse?
Unter Dialyse versteht man ein medizinisches Verfahren, das die blutreinigende Funktion der Nieren ersetzt. Dies wird notwendig, wenn die Nieren nicht mehr in der Lage sind, Gift- und Abfallstoffe selbstständig aus dem Blut zu filtern und über den Urin auszuscheiden. Die Dialyse wird deshalb auch als Nierenersatztherapie bezeichnet. Da die Nierenfunktion bei Betroffenen dauerhaft beeinträchtigt ist, muss die Dialyse regelmäßig durchgeführt werden. Therapieeinheiten sind bei dauerhaftem Nierenversagen häufig dreimal wöchentlich notwendig. Das verändert den Alltag von Betroffenen sehr und kann belasten, die Dialyse ist aber lebensnotwendig. Denn ohne die Nierenersatztherapie werden Schadstoffe nicht mehr ausgeleitet und es kommt zu einer Vergiftung, die zum Tod führen kann.
Die Dialyse begleitet Betroffene so lang, bis die Nieren durch eine Nierentransplantation ersetzt werden. Ist dies nicht möglich, muss die Dialyse lebenslang fortgesetzt werden.
Wann ist eine Dialyse notwendig?
Der häufigste Grund für eine Dialyse ist ein chronisches Nierenversagen. Bei Erwachsenen wird diese häufig durch Diabetes mellitus und Bluthochdruck verursacht. Weitere Ursachen können Entzündungen des Nierengewebes, die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln oder angeborene Nierenstörungen sein. Eine chronische Nierenerkrankung kann gut behandelt werden, wenn sie frühzeitig erkannt wird. Erst im letzten Stadium, wenn die Nierenfunktion komplett versagt, wird eine Dialyse notwendig. In Deutschland betrifft das derzeit etwa 100.000 Patienten und Patientinnen.
Auch ein akutes Nierenversagen kann dazu führen, dass die Dialyse notwendig wird. Oft handelt es sich dabei aber nur um eine vorübergehende Maßnahme, bei einer schweren akuten Erkrankung wie Sepsis, bis die Nieren wieder voll funktionsfähig sind.
Wie wird das Blut gereinigt?
Die Blutreinigung erfolgt durch ein grundlegendes Zusammenspiel von
- Blut,
- einer halbdurchlässigen Membran und
- einer wässrigen, partikelarmen Flüssigkeit, dem Dialysat.
Das Blut wird in unmittelbarer Nähe zum Dialysat entlanggeführt, wobei beide Flüssigkeiten durch eine halbdurchlässige Membran voneinander getrennt sind. Die Membran fungiert als Filter, der bestimmte Substanzen durchlässt und andere zurückhält. Aufgrund des Konzentrationsunterschieds zwischen dem Blut und dem Dialysat bewegen sich schädliche Stoffe, Abfallprodukte und überschüssiges Wasser aus dem Blut durch die Membran in das Dialysat. Gleichzeitig bleiben lebenswichtige Bestandteile des Blutes auf der Blutseite zurück. Dieser Prozess ermöglicht die effektive Reinigung des Blutes von schädlichen Substanzen, wodurch die Funktion der Nieren unterstützt wird.
Wie läuft eine Dialyse ab?
Für die Dialyse gibt es mehrere Verfahren. Zu den am häufigsten genutzten Verfahren zählen:
- Hämodialyse
- Peritonealdialyse (Bauchhöhlendialyse oder Bauchfelldialyse)
Die Hämodialyse ist das häufigste Dialyseverfahren in Deutschland. Dabei wird das Blut außerhalb des Körpers gereinigt. Über einen Gefäßzugang, häufig am Unterarm, wird das Blut aus dem Körper in eine Filtermaschine geleitet, dem Dialysator. Hier wird es mithilfe einer Membran und des Dialysats gefiltert. Dabei gelangen Gift- und Abfallstoffe aus dem Blut in das Dialysat, während Blutbestandteile zurückgehalten werden. Das gereinigte Blut fließt im Anschluss in den Körper zurück. Auf diese Weise wird das Blut mehrfach durch das Gerät geführt und gereinigt. Dies dauert etwa vier bis fünf Stunden. Die Hämodialyse wird meist dreimal die Woche durchgeführt.
Bei der Peritonealdialyse wird das Blut in der Bauchhöhle gereinigt. Dafür wird ein dauerhafter Katheder in die Bauchhöhle gelegt. Über den Katheder gelangt das Dialysat direkt in die Bauchhöhle. Das Bauchfell in der Bauchhöhle dient dabei als körpereigene Membran und lässt die Gift- und Abfallstoffe aus dem Blut in das Dialysat passieren. Nach einigen Stunden wird das Dialysat wieder abgelassen und frisches nachgefüllt. Insgesamt muss das Dialysat drei- bis viermal am Tag ausgetauscht werden. Diese Form der Dialyse wird täglich durchgeführt. Alternativ kann das Dialysat mit einem speziellen Gerät auch automatisch ausgetauscht werden, wenn man die Blutwäsche zum Beispiel nachts durchführen will.
Wann kommt welches Verfahren zum Einsatz?
Welche Dialyseform infrage kommt, wird individuell entschieden und hängt von Faktoren wie Grunderkrankungen, verbliebene Nierenfunktion und allgemeiner Gesundheitszustand ab. Die Wünsche der Betroffenen werden dabei berücksichtigt und fließen in die Entscheidung mit ein.
Kann man eine Dialyse auch zu Hause durchführen?
Die Peritonealdialyse kann vorwiegend zu Hause durchgeführt werden. Die Hämodialyse wird regelhaft in speziellen Dialysezentren durchgeführt. Weitere Informationen dazu erhalten Sie auf der Seite Dialyse zu Hause.
Können Dialysepatienten und -patientinnen in den Urlaub fahren?
Eingeschränkt ist es für Dialyse-Patienten und -patientinnen möglich, Urlaub zu machen. Allerdings braucht es vorher eine gewisse Planung, um die Dialyse im Urlaub oder in fremden Ländern sicherzustellen. Informationen zur Planung und Abrechnung finden Sie auf der Seite Dialyse im Urlaub.
Leistungen der AOK
Die AOK übernimmt bei medizinischer Notwendigkeit die Kosten für die Dialyse in einem Dialysezentrum oder zu Hause.
Welche zusätzliche Unterstützung bietet meine AOK bei der Dialyse?
Die Angebote der AOK unterscheiden sich regional. Mit der Postleitzahl Ihres Wohnorts können wir die für Sie zuständige AOK ermitteln und Ihnen anzeigen, welche weiteren Angebote Ihre AOK zum Thema Dialyse hat.
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