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Ausflugs-Tipp: Bauernhof statt Klassenzimmer

Veröffentlicht am:06.09.2024

3 Minuten Lesedauer

Der Bauernhof ist ein idealer Lernort. Kinder und Jugendliche erfahren hier, wie regionale Lebensmittel angebaut, erzeugt und verarbeitet werden. In Baden-Württemberg haben viele Höfe ihre Tore für Schulklassen und Jugendgruppen geöffnet – und leisten damit wertvolle Bildungsarbeit.

Zwei Jungen mahlen Getreide mit einer Tischmühle.

© Lernort Bauernhof

Lernort Bauernhof: An wen richtet sich das Angebot?

Warum gibt es weiße und braune Eier? Woraus wird Brot gebacken? Wie viele Liter Milch gibt eine Kuh am Tag? Fragen wie diese können Landwirtinnen und Landwirte am besten beantworten. Mehr noch: Auf ihren Höfen können Kinder und Jugendliche die Landwirtschaft mit ihren allen Sinnen erleben. Fühlen, riechen, schmecken, sehen – ein Ausflug auf den Bauernhof hilft zu begreifen, wo unsere Lebensmittel herkommen. Unter dem Dach des Projekts „Lernort Bauernhof in Baden-Württemberg“ (LoB) bieten landesweit mehr als 450 qualifizierte Höfe etwa Schulen, Vereinen und Gruppen die Möglichkeit, den Bauernhof als außerschulisches Klassenzimmer zu nutzen.

Der Ährenhof: Landwirtschaft selbst erleben

Zu den LoB-Betrieben gehört auch der Ährenhof. Der Demeter-Hof liegt im kleinen Örtchen Giesenweiler in der Gemeinde Bergatreute im Vorallgäu. Hier werden neben Getreide und verschiedenen Gemüsesorten auch Weide und Kleegras angebaut. Zu den Tieren auf dem Hof zählen Kühe und Kälber, Rinder, Ziegen und Hühner. Der Ährenhof betreibt solidarische Landwirtschaft. Das bedeutet: Der Betrieb hat sich mit Verbraucherinnen und Verbrauchen zusammengeschlossen. Alle Mitglieder tragen die Kosten für den Anbau von Lebensmitteln und teilen sich die Ernte. Wer beim Gärtnern selbst mit anpacken möchte, ist vom Hof herzlich dazu eingeladen. Schulklassen und Gruppen können auf dem Ährenhof viel erleben: Es gibt Hof- und Stallführungen, die Teilnehmenden können selbst Gemüse säen, Kartoffeln ernten, Eier sammeln und auch manche Tiere streicheln. Der Ährenhof eignet sich für Kinder von der ersten bis zur zehnten Klasse. Andere LoB-Betriebe bieten auch Programme für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II an.

Ein Mädchen und ein Junge streicheln ein Kalb.

© iStock / Imgorthand

Oberstufen-Ausflug: Auch für Jugendliche ist ein Tag auf dem Bauernhof ein außergewöhnliches Erlebnis.

Wie funktioniert das Prinzip Lernort Bauernhof?

Der Ährenhof und die vielen weiteren qualifizierten LoB-Betriebe legen großen Wert darauf, dass Kinder und Jugendliche bei ihrem Besuch ins Tun kommen, dass sie entdecken, ausprobieren und selbst erforschen dürfen. Die Inhalte, die an den Höfen vermittelt werden, sind an Bildungspläne angeknüpft und erweitern theoretische Unterrichtsinhalte um außerschulische Praxiserfahrungen. Neben der Lebensmittelerzeugung und -verarbeitung steht auf einigen Höfen auch das Thema erneuerbare Energien auf dem Lehrplan Der Hinterbauerhof in Tannhausen im Ostalbkreis zum Beispiel erzeugt umweltfreundliche Energie: Kinder und Jugendliche erfahren hier aus erster Hand, wie mit Biogas Strom und Wärme produziert werden.

Die Bauernhöfe schließen eine Bildungslücke

Das LoB-Projekt und seine Höfe leisten einen wertvollen Beitrag zur Ernährungsbildung, die in Kitas und Schulen häufig zu kurz kommt. Eine Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zeigt, dass Inhalte zur Herkunft von Lebensmitteln und zum Umgang mit ihnen auf den Lehrplänen fehlen. Auch über die Esskultur oder über die regionale Vielfalt von Essen und Trinken würde zu wenig Wissen vermittelt. Diese Lücke will das Projekt „Lernort Bauernhof in Baden-Württemberg“ füllen – mit einem Netzwerk, das die LoB-Betriebe mit Schulen, verschiedenen Unternehmen des Agrarsektors und Bildungsinstitutionen verbindet. Das Ziel: Junge Menschen in Baden-Württemberg für ein nachhaltiges Konsumverhalten und für eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu sensibilisieren.

Neugierig? Die LoB-Höfe in Ihrer Nähe und viele weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf lob-bw.de.

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