AOK Baden-Württemberg
Komplementäre Medizin: Ganzheitliche Beratung bei Krebserkrankungen
Veröffentlicht am:24.02.2025
2 Minuten Lesedauer
Neben der klassischen Krebstherapie wünschen sich viele Patientinnen und Patienten Unterstützung durch naturheilkundliche Verfahren wie Yoga, Akupunktur oder Aromatherapie. Diese Ansätze können Symptome lindern, die Lebensqualität verbessern und helfen, besser mit der Krankheit umzugehen. Die AOK Baden-Württemberg bietet dazu in Zusammenarbeit mit den onkologischen Spitzenzentren in Baden-Württemberg eine umfassende, kostenfreie Beratung an.

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Sicher und evidenzbasiert beraten lassen
Eine Krebserkrankung bedeutet eine enorme Herausforderung – körperlich und seelisch. In dieser schwierigen Zeit suchen viele Betroffene nach ergänzenden Ansätzen, um ihr Wohlbefinden zu stärken und die Therapie sinnvoll zu begleiten. Hier setzt das Beratungsangebot „CCC Integrativ“ an. Es wurde gemeinsam mit den Comprehensive Cancer Centers (CCCs) Heidelberg, Tübingen-Stuttgart, Ulm und Freiburg entwickelt, um Krebspatientinnen und -patienten eine fundierte, evidenzbasierte Beratung zu naturheilkundlich-komplementären Verfahren (KMP) zu ermöglichen. Das Angebot hilft, Chancen und Risiken dieser Verfahren realistisch einzuschätzen. Verschiedene Methoden können Symptome lindern und die Lebensqualität nachweislich steigern, bei einigen ist jedoch Vorsicht geboten – beispielsweise kann es zu Wechselwirkungen zwischen Chemotherapeutika und bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln oder pflanzlichen Arzneimitteln kommen.
Regionale Kompetenzzentren bieten Unterstützung
In der Region Tübingen können sich Versicherte der AOK Baden-Württemberg für das Beratungsangebot an das Tumorzentrum am Universitätsklinikum Tübingen wenden, welches von speziell geschulten Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften betreut wird. Die Beratung ist für AOK-Versicherte kostenlos. Das Angebot hilft Krebspatientinnen und -patienten dabei, eigenverantwortlich über die Nutzung komplementärer Therapien zu entscheiden, ohne dabei auf qualifizierte Begleitung verzichten zu müssen. Prof. Stefanie Joos, Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung der Universität Tübingen, betont: „Unser Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten in ihrer Gesundheits- und Entscheidungskompetenz zu stärken.“
Individuelle Bedürfnisse im Fokus
Ein wichtiger Bestandteil des Angebots ist die Berücksichtigung der persönlichen Situation und individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten. Die Beratung erfolgt interdisziplinär und orientiert sich an den aktuellen wissenschaftlichen Standards. Dabei stehen nicht nur die gesundheitlichen Aspekte im Vordergrund, sondern auch psychosoziale Faktoren, die im Umgang mit der Krankheit eine entscheidende Rolle spielen. So möchte die AOK Baden-Württemberg Patientinnen und Patienten in ihrem Alltag stärken und ihnen eine ganzheitliche Unterstützung bieten, die über die rein medizinische Versorgung hinausgeht. Die regelmäßige Evaluation und Weiterentwicklung des Programms stellen sicher, dass die Beratung stets den höchsten Qualitätsanforderungen entspricht und den Betroffenen eine wertvolle Orientierung bietet.
Aktuell ist das kostenfreie Angebot in den Comprehensive Cancer Centers (CCC) Tübingen-Stuttgart, Heidelberg, Freiburg und Ulm verfügbar. Weitere Infos finden sich auch auf der Website des Universitätsklinikums Tübingen.
Wissenswertes zur Beratung
Zum Ablauf der Beratung:
- Drei umfangreiche Beratungen zur Komplementären Medizin und Pflege (KMP) innerhalb von drei Monaten – die erste interprofessionell mit Arzt/Ärztin und Pflegeexpertin/-experten.
- Persönlich, telefonisch oder Videotelefonie und nach Bedarf nur ärztlich oder pflegerisch – mit praktischer Anleitung für Maßnahmen zu Hause.
- Individuelle Ausrichtung: Orientierung an Ihrer Situation, aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und dokumentiert im Beratungsbrief für Ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte.
Für wen ist die Beratung kostenfrei?
AOK-Versicherte,
- die an Krebs erkrankt sind und Interesse an einer Beratung zu Komplementärmedizin haben.
- deren Diagnosestellung der Krebserkrankung, eines Rezidivs oder Progresses innerhalb der letzten 12 Monate liegt.
- die mindestens 18 Jahre alt sind.