AOK Bayern
Wenn Essen das Leben bestimmt
Veröffentlicht am:18.09.2024
5 Minuten Lesedauer
Seit 2005 erhalten betroffene Versicherte der AOK Bayern bei schweren Essstörungen wertvolle Unterstützung durch ein besonderes Versorgungsangebot.
Essstörungen sind keine Lappalien
Kommentare wie „Wie kann man sich nur so gehen lassen?“ oder „Nun iss doch mal was!“ helfen Betroffenen nicht. Sie können die psychische Gesundheit erheblich belasten und das Gefühl von Scham und Isolation verstärken. Denn Essstörungen sind komplexe psychische Erkrankungen mit vielfältigen Ursachen. Zum Beispiel können Menschen in Krisensituationen Essstörungen entwickeln, um emotionale Schmerzen zu lindern. In jedem Fall ist eine rasche, einfühlsame und fachkundige Unterstützung von großer Bedeutung.
Betroffene Versicherte der AOK Bayern erhalten seit mittlerweile 19 Jahren wertvolle Unterstützung durch ein besonderes Versorgungsangebot. Erste Anlaufstelle in diesem Netzwerk sind die Beratungsstellen des Therapienetz Essstörung (TNESS) die es in vielen bayerischen Städten gibt
Sicher und gut betreut von Anfang an
In der Besonderen Versorgung erhalten Versicherte der bayerischen Gesundheitskasse eine individuell ausgerichtete Beratung und längerfristige Begleitung, die Orientierung gibt.
Nach den ersten unverbindlichen Beratungsgesprächen bietet die Besondere Versorgung ein nahtloses Behandlungsnetzwerk für Betroffene. Es werden die individuellen Bedürfnisse und Bedarfe der Betroffenen ermittelt und dann der weitere Behandlungsweg koordiniert. Dies kann beispielsweise eine ambulante Therapie, ein stationärer Aufenthalt oder die Unterbringung in einer Wohngruppe sein.
Betroffene profitieren von der engen Zusammenarbeit zwischen hochqualifizierten Ärzten, Therapeuten und Fachkliniken. Renommierte Spezialkliniken arbeiten aktiv an der besonderen Versorgung für AOK-Versicherte mit und sorgen im Bedarfsfall für eine zügige Aufnahme. TNESS bietet im Rahmen des Vertrages für Betroffene eine Ernährungsberatung an. Verankert ist in der Besonderen Versorgung auch die Möglichkeit einer Online-Psychotherapie.
Die Ursachen immer im Blick
Essstörungen sind nicht immer am äußeren Erscheinungsbild zu erkennen, wie etwa bei Binge-Eating oder Bulimie. Stressfaktoren, wie beispielsweise hohe Leistungsanforderungen, unrealistische Schönheitsideale, familiäre Konflikte oder traumatische Erlebnisse können dazu führen, dass Essen zum Suchtmittel– oder die Lösung im Hungern gesucht wird. In solchen Fällen ist eine therapeutische Begleitung notwendig, um das Suchtverhalten zu bewältigen.
Carolin Martinovic von TNESS erläutert: „Die aktuellen Schönheitsideale und die in Social-Media-Kanälen verbreiteten Bilder erzeugen bei jungen Menschen – insbesondere bei Mädchen – einen enormen Druck. Man braucht ein starkes Selbstbewusstsein, um sagen zu können: Ich bin okay, so wie ich bin“, betont Martinovic.
Auch Angehörige können sich an TNESS wenden. Denn oft wissen sie nicht, wie sie sich verhalten sollen oder wie sie helfen können. „Alle Informationen und Gespräche werden absolut vertrauensvoll behandelt. Gerne können sich Betroffene auch anonym an uns wenden“, so Martinovic abschließend.
Viele Informationen und die nötigen Kontaktmöglichkeiten, finden Sie unter: tness.de
Telefonisch erreichen Sie die TNESS-Zentrale unter: 089 720 136 78-0 (montags bis donnerstags von 08:00 bis 18:00 Uhr sowie freitags von 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr).
Sie können auch das Kontaktformular im Internet nutzen.