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Gesundheitsmagazin

AOK Bremen/Bremerhaven

Erste-Hilfe-Kurse bei Kindernotfällen

Veröffentlicht am:24.03.2025

3 Minuten Lesedauer

Kleinkinder sind umtriebig, sie fassen alles Mögliche an und stecken es in den Mund. Das kann gefährlich werden. Was im Notfall zu tun ist, lernen Eltern in speziellen Erste-Hilfe-Kursen.

Erste Hilfe Kurs mit einer Säuglingspuppe, die mit dem Gesicht nach unten auf einem ausgestreckten Arm liegt.

© Canva

„Ganz wichtig: Ruhe bewahren!“

Es passiert beim Stillen. Das Baby verschluckt sich und bekommt keine Luft mehr. Was tun? „Die Mutter pustet dem Säugling einmal ins Gesicht. Er erschreckt sich, holt dabei Luft und atmet wieder normal“, erläutert Julia Kerckhoff-Panzram. Die Mutter dürfe das Kind auf keinen Fall schütteln. Diesen Trick vermittelt die Bremerin in ihren Erste-Hilfe-Kursen für Kindernotfälle.

Julia Kerckhoff-Panzram ist Erste-Hilfe-Ausbilderin am Kind und Fachkinderkrankenschwester für Intensivmedizin und Anästhesie. In ihren Kursen lernen Kinder, Pädagogen sowie junge oder werdende Eltern nicht nur eine Menge über Notfallmaßnahmen, sondern erwerben auch das nötige Selbstvertrauen, diese anzuwenden. „Ganz wichtig ist, erst einmal Ruhe zu bewahren und nicht panisch zu werden, denn das überträgt sich auf das Kind“, sagt die Expertin. 

Das Zuhause aus Kinderperspektive sichern

Portrait Julia Kerckhoff-Panzram. Foto: Hannes von der Fecht
Kursleiterin Julian Kerckhoff-Panzram. Foto: Hannes von der Fecht

Einen ihrer Kurse gibt sie im Hebammenzentrum Blockdiek. Zehn Frauen und ein frisch gebackener Vater haben sich eingefunden. Einige Frauen erwarten ihr erstes Kind. Andere haben ihren Nachwuchs gleich mitgebracht. Auf Yogamatten oder Gymnastikbällen sitzend hören die Teilnehmenden der Kursleiterin zu. Deren Stimme wirkt offenbar beruhigend, die meisten Babys schlafen friedlich. Julia Kerckhoff-Panzram beginnt den dreistündigen Kurs mit der Sicherung des Zuhauses, damit es gar nicht erst zu Notfällen kommt. „Die Kinderwelt lässt sich am besten auf Knien erkunden“, sagt sie. Wo sind die Steckdosen? Wie sichere ich Fenster, Schubladen und Türen? Wo liegen Druckerkabel? Sind kleinere Möbel, an denen die Kinder sich hochziehen, mit der Wand verdübelt? 

„Kleine Kinder lieben es, alles anzufassen und in den Mund zu stecken“, erläutert die Kursleiterin. Sehr interessant für Babys und Kleinkinder sind etwa Tabletten, Knopfzellen, hochkonzentrierte Tabs für Geschirrspüler und Waschmaschine, giftige Zierpflanzen, gedüngte Blumenerde oder bunte Toilettensteine. Dies alles muss sicher verstaut, verschlossen oder abgedeckt werden. Hat das Kind dennoch eine giftige Substanz verschluckt, ist sofort der Giftnotruf unter der Telefonnummer 0551/19240 anzurufen und die 112 zu wählen. „Am besten man weiß, welches Produkt genau das Kind verschluckt hat.“ 

Notrufnummern am besten im Handy speichern

Das Verschlucken von spitzen Gegenständen, Bewusstlosigkeit und Atemstillstand sind lebensgefährliche Notfälle. Nach Kerckhoff-Panzrams Erfahrung fühlen Erwachsene sich Kindern gegenüber besonders hilflos. Sie haben Angst, etwas falsch zu machen. Wann und wie eine Oberbauchkompression, eine Herzdruck-Massage oder eine Beatmung gemacht wird, sollte ihr zufolge unbedingt in einem Kurs trainiert werden. Damit die Teilnehmenden die Handgriffe gut nachvollziehen können, hat Kerckhoff-Panzram eine Reanimationspuppe dabei. 

Im Handout zu ihren Kursen sind etliche Hilfsmittel zur Sicherung des Daheims aufgelistet, ebenso alle wichtigen Notrufnummern. „Die Nummern sollten sich Eltern am besten im Handy einspeichern, das ist besser als googeln“, empfiehlt die Expertin. Fieberthermometer und -zäpfen, Zeckenpinzette, Pflaster und Desinfektionsspray – in ihren Kursen und im Handout gibt sie zudem Tipps, was in eine Hausapotheke gehört. Damit vermittelt sie das Rüstzeug, um bei Notfällen wie etwa Fieberkrämpfen richtig zu reagieren.

Text: Catrin Frerichs

Mehrleistungen für Familien

Die AOK Bremen/Bremerhaven unterstützt Familien mit vielen zusätzlichen Leistungen. Der Erste-Hilfe-Kurs für Kindernotfälle dient der Unfallvermeidung bei Kindern, dem Aufzeigen besonderer Gefahrenquellen und dem Erlernen des richtigen Umgangs in Notfallsituationen. Die AOK erstattet maximal 30 Euro je Erziehungsberechtigtem nach Vorlage der Teilnahmebescheinigung. 

Mehr Infos unter finden Sie hier.

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