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Gesundheitsmagazin

AOK Bremen/Bremerhaven

„Fieber ist erst einmal etwas Gutes“

Veröffentlicht am:21.03.2025

3 Minuten Lesedauer

Eltern sind oft unsicher, was bei Fieber und Fieberkrämpfen zu tun ist. Manche landen auch in der Notaufnahme, weil sie die Situation nicht einschätzen können. In speziellen Kursen klärt die Bremer Kinderärztin Jana Ahrens darüber auf.

Ein Fiebermessgerät, das 39,0 Grad anzeigt und ein Säugling im Hintergrund.

© Canva

Gefühlt sind kleine Kinder ständig krank. Müssen Eltern sich deshalb Sorgen machen?

Jana Ahrens: Für kleine Kinder sind acht bis zwölf Infekte im Jahr normal. Erfahrungsgemäß sinkt die Frequenz der Infekte mit Eintritt ins Grundschulalter. Das ist nicht einfach auszuhalten, denn wenn ein Kind krank ist, sorgen sich Eltern ja auch. Jedes Kind reagiert anders auf Infekte. 

Oft gehen solche Infekte mit Fieber einher. Was ist eigentlich Fieber, und wieso bekommen Kinder Fieber?

Von Fieber sprechen wir ab einer Temperatur von 38,5 Grad Celsius. Fieber ist erst einmal etwas Gutes, denn es hilft, Krankheitserreger zu vernichten. Fieber ist keine Krankheit. Bei Kleinkindern sind Temperaturen von 38 bis über 40 Grad Celsius nicht selten. Der Körper reagiert damit auf Krankheitserreger, er mobilisiert das Immunsystem. Bakterien und Viren mögen keine hohen Temperaturen. 

Ab wann wird Fieber gefährlich?

Hohes Fieber an sich ist nicht gefährlich, solange das Kind ausreichend trinkt. Oft steckt lediglich ein banaler, viraler Infekt dahinter und nur in zehn Prozent der Fälle eine Erkrankung, die eine Behandlung nötig macht. Zunächst sollten Eltern das Fieber messen und das Kind beobachten. Sofort reagieren müssen sie bei Säuglingen unter drei Monaten. Bei ihnen spricht man bereits ab 38 Grad Celsius von Fieber. Dahinter kann eine schwere Infektion stecken, sogar ohne Fieber. 

Wann müssen Eltern aktiv werden?

Das kommt auf den Zustand des Kindes an. Manchmal ist es trotz hoher Temperaturen gut drauf. Es will spielen und trinkt ausreichend. Dann sind fiebersenkende Maßnahmen nicht nötig. Hat es Schmerzen und kann nicht trinken? Oder fühlt es sich sehr unwohl? Dann sollte das Fieber mit Fieber- und Schmerzsaft oder Zäpfchen gesenkt werden. Wirkt das Kind schwer krank, trinkt es nicht, lässt sich hohes Fieber nicht senken oder hält es lange an, treten weitere Krankheitszeichen oder Kampfanfälle auf? Dann sollten Eltern die Kinderarztpraxis oder den kinderärztlichen Notdienst aufsuchen, notfalls auch den Rettungsdienst rufen. Bei großer Unsicherheit sollten sie sich medizinische Hilfe holen.

Was vermitteln Sie in Ihren Kursen?

Jana Ahrens steht vor einem Flipchart und erklärt Eltern etwas zum Thema Fieber.
Jana Ahrens gibt Kurse zum Thema Husten und Fieber. Foto: Jana Ahrens

Ich vermittle Hilfe zur Selbsthilfe und erzähle viel von eigenen Erfahrungen mit meinen Kindern. Das Feedback der Eltern zeigt: Viele Teilnehmende erkennen sich wieder. Die Kurse geben ihnen Sicherheit.

Das Interview führte Catrin Frerichs.

Kostenfreie Onlinekurse: Sicherer Umgang mit Fieber und Husten

Die Kurse von Jana Ahrens, Ärztin am St. Joseph Stift in Bremen zu Fieber und Husten werden von der AOK Bremen/Bremerhaven unterstützt. Mit dem Code „AOK-Kleinkind-Fieber“ bzw. „AOK-Kleinkind-Husten“ ist die Teilnahme für Eltern kostenfrei – das gilt auch für Nicht-AOK-Versicherte.

Die nächsten Termine für den Onlinekurs „Fieber im Säuglings- und Kleinkindalter“ sind: 26.06.25, 18.09.25 und 06.11.25 jeweils von 20 bis 22 Uhr.

Der Onlinekurs „Bellen, Keuchen Rasseln: Mein Kind hat Husten“ findet statt am 24.06.25, 16.09.25 und 04.11.25, jeweils 20 bis 22 Uhr.

Anmeldung per E-Mail anphysicum@sjs-bremen.de oder per Telefon: (0421) 347 1385. Dabei bitte den entsprechenden Code, den Namen, die genaue Adresse, Krankenkasse, Mobilnummer sowie das Geburtsdatum des Kindes angeben. 

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