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Gesunder Rücken – drei Bewegungsspiele für Kinder
Veröffentlicht am:25.11.2024
5 Minuten Lesedauer
Rückenprobleme sind längst nicht mehr nur ein Thema für Erwachsene, auch Kinder und Jugendliche sind zunehmend betroffen. Der Hauptgrund ist Bewegungsmangel. Der Bremer Sportcoach Dennis Walther zeigt, wie Eltern Kindern im Grundschulalter Spaß an der Bewegung vorleben und vermitteln können – auf spielerische Art. Die ausführliche Anleitung gibt es kostenlos zum Download.
Mindestens eine Stunde Aktivität pro Tag
Fast jedes fünfte Kind zwischen 11 und 17 Jahren leidet gelegentlich oder häufiger unter Rückenschmerzen, das geht aus der Kinder- und Jugendgesundheitsstudie des Robert Koch-Instituts hervor. Als wichtigsten Faktor, um die Rückenmuskulatur zu stärken und Verspannungen vorzubeugen, nennt die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) regelmäßige Bewegung. Empfohlen werden mindestens eine Stunde körperliche Aktivität pro Tag. Aktivitäten wie Fahrradfahren, Schwimmen, Klettern und Ballspiele fördern demnach nicht nur die Rückenmuskulatur, sondern verbessern auch die Koordination und Motorik.
Vorbild sein und gemeinsam aktiv werden
„Eltern sollten mit gutem Beispiel vorangehen und sich gemeinsam mit ihren Kindern in der Freizeit bewegen“, sagt der Bremer Sport- und Gesundheitscoach Dennis Walther, der sich auf Präventionsangebote für Kinder und Jugendliche spezialisiert hat. Bei schönem Wetter könne man die Möglichkeiten nutzen, die der Stadtteil bietet, in den Park oder auf den Spielplatz gehen und Spiele wie Federball oder eine Frisbee-Scheibe mit nach draußen nehmen. „Und Klettern ist zum Beispiel super für die Rumpfmuskulatur, denn wenn man mit dem eigenen Körpergewicht arbeitet und Arme und Beine zusammen bewegt, muss die Rumpfmuskulatur stark arbeiten.“ Dieses Ganzkörpertraining sei daher auch besonders wirksam, um Rückenproblemen vorzubeugen.
Drei Bewegungsspiele für drinnen
Im Haus oder in der Wohnung bieten sich Dennis Walther zufolge Balancierübungen an, die den Gleichgewichtssinn fördern. „Dafür kann man gut Alltagsmaterialien nutzen, die man sowieso in der Wohnung hat, zum Beispiel eine Wäscheleine oder Kissen“, sagt der Sportcoach.
Zum Einstieg empfiehlt er drei Bewegungsspiele, die sich zum Beispiel auch für Kindergeburtstage eignen. In den Videos zeigt Dennis Walther gemeinsam mit Lynn (10 Jahre), Emmy (7) und Kilian (8), was man für die Spiele braucht.
Spiel 1: Ausflug in den Zoo
Was man dafür braucht: eine Gymnastikmatte oder eine Wolldecke, Platz rundherum, bequeme Kleidung, die Spieleanleitung mit den Tieren als Karten zum Ausschneiden
Wie es geht: Abwechselnd sind die Eltern und Kinder die Zoobesucher und die anderen spielen die Tiere: Affe, Krebs, Bär, Elefant, Flamingo, Giraffe, Katze, Krokodil, Käfer, Kugelfisch, Pinguin, Schildkröte, Tiger und Schlange. Die Gymnastikmatte ist der Käfig. Die Zoobesucher ziehen eine der Tierkarten, und die Kinder bewegen sich daraufhin im Käfig auf eine Weise, die für dieses Tier typisch ist. Dabei kräftigen sie ihre Muskulatur. Beim Affen zum Beispiel liegt das Kind auf dem Rücken, richtet sich dann auf und isst eine Banane, kratzt sich am Kopf und trommelt sich auf die Brust. Beim Pinguin hingegen dreht man sich auf den Bauch, drückt ihn heraus, zieht die Arme eng an den Körper und rutscht einen imaginären Berg herunter. Die Kräftigungsübungen für die anderen Tiere finden sich in der Anleitung.
Spiel 2: Fliesenrutscher
Was man dafür braucht: Benötigt wird ein Raum mit Fliesen oder Laminat (kein Teppich) und ein Putzlappen, kleines Kissen oder ähnliches.
Wie es geht: Die Kinder erhalten einen Putzlappen und legen ihn auf den Boden. Sie haben die Aufgabe, als „Fliesenrutscher“ unterschiedliche Rutschformen zu finden und auszuprobieren. So können sie zum Beispiel im Sitzen mit Händen und Füßen vorwärts und rückwärts rutschen und im Knien nur die Hände dafür verwenden. Beim „Rollerfahren“ steht ein Fuß auf dem Lappen und mit dem anderen wird Schwung gegeben. Mit diesem Spiel kräftigen die Kinder ihre Rumpfmuskulatur.
Spiel 3: Parcours "Der Boden ist Lava"
Was man dafür braucht: Zuerst muss ein Parcours aufgebaut werden. Dafür kann man unterschiedliche Materialien wie Seile, Kissen, Kisten oder Kreppband verwenden.
Wie es geht: Die Kinder sollen den Parcours entlangbalancieren und erhalten dann zusätzliche Aufgaben. Dazu gehört zum Beispiel, wie eine Seiltänzerin oder ein Seiltänzer zu balancieren und dabei einen Stab waagerecht in den Händen zu halten, beim Balancieren einen Gegenstand auf dem Kopf zu tragen oder dabei die Augen zu schließen. Die Übungen kräftigen die Tiefenmuskulatur im Rücken und anderen Körperregionen.