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Wenn der Kopf zur Sonnenterrasse wird

Veröffentlicht am:06.05.2024

4 Minuten Lesedauer

Wer eine Glatze hat, ist besonders anfällig für einen Sonnenbrand auf dem Kopf. Mit jedem Sonnenstrahl zu viel steigt die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken. Sonnenschutz ist daher wichtig – nicht nur im Sommer.

© Tumisu/Pixabay (Symbolbild)

Sonnenbrände blieben nicht aus

Ralf Raabe trägt seit ungefähr sieben Jahren eine Glatze. „Ich habe es im Urlaub ausprobiert und sie dann beibehalten“, sagt der 60-Jährige. Die Haare waren im Laufe der Zeit immer weniger und kürzer geworden – und auf die Überbleibsel hatte er keine Lust mehr. Dass er seinen kahlen Kopf gegen Sonne schützen muss, war ihm bewusst. Doch immer konsequent danach gehandelt hat er nicht. „Wenn man den ganzen Tag unterwegs ist, hat man nicht immer Sonnencreme dabei“, erzählt Raabe, der in der Baubranche arbeitet. Und eine Mütze wurde ihm im Sommer schnell zu warm. Hin und wieder ein Sonnenbrand auf dem Kopf – das blieb dabei nicht aus.

Vorstufe zum weißen Hautkrebs

Dr. Uwe Schwichtenberg ist als leitender Arzt der Derma Nord Hautarztpraxen in Bremen-Nord tätig.

Beim jährlichen Hautkrebs-Screening entdeckte schließlich sein Hautarzt vor rund drei Jahren verdächtige Hautveränderunen auf seinem Kopf, die sich als Vorstufe zum weißen Hautkrebs herausstellten. Sie konnten glücklicherweise unkompliziert entfernt werden. „Ich passe jetzt mehr auf beim Sonnenschutz“, sagt Raabe.

Fälle wie diese kennt der Bremer Hautarzt Dr. Uwe Schwichtenberg viele. „Das ist für uns absolutes Tagesgeschäft“, sagt er, „so etwas sehen wir in der Sprechstunde drei, vier, fünf Mal pro Stunde. Wenn ein 80-jähriger Patient zu mir kommt, und er hat keine Hautveränderungen auf dem Kopf, dann feier‘ ich ihn. Die meisten schaffen das nicht.“ Die UV-Strahlung der Sonne beschleunigt nicht nur die Hautalterung. Sie kann auch die Erbsubstanz von Hautzellen so verändern, dass noch nach Jahrzehnten Hautkrebs entstehen kann – das gilt auch für die Kopfhaut.

Morgens als erstes eincremen

Die meisten Männer mit lichter werdendem Haar müssten sich jedoch erst x-mal den Kopf verbrennen, bist sie merkten, dass sie sich dort schützen müssten, weiß der Dermatologe aus Erfahrung: „Das Areal ist für Schatten gebaut: Wenn die Haare fehlen, wird der Kopf zur Sonnenterrasse.“ Eincremen sollte daher gleich die erste Aktion morgens im Badezimmer sein – und zwar nicht nur im Sommer, sondern von März oder April bis Oktober. Bereits im Frühjahr kann der UV-Index hoch sei: Je höher er ist, desto schneller ist bei ungeschützter Haut ein Sonnenbrand möglich. 

 

Gewöhnung an Kopfbedeckung

Schwichtenberg räumt ein, dass es leichter sei, eine komplette Glatze einzucremen als eine kahle Stelle, die noch von Haaren umrandet ist. „Das ist ein unangenehmes Geschmiere, darauf haben die wenigsten Lust.“ Er rät seinen Patienten daher zu einer Kopfbedeckung. „Wenn oben die Haare fehlen, gehört ein Deckel auf den Kopf“, betont er. Viele Männer würden sich jedoch mit Mütze oder Kappe nicht mögen. „Ich sage meinen Patienten dann: Daran gewöhnen Sie sich.“

Auch Rolf Raabe trägt inzwischen konsequent eine Kopfbedeckung, wenn er sich nicht eingecremt oder die Wirkung nachgelassen hat. Statt einer Mütze oder Kappe trägt er aber lieber ein Schlauchtuch, das er wie eine Mütze formt. „Das ist nicht so warm wie eine Mütze.“ 

Autorin: Janet Binder

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