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AOK Nordost

Karies bei Kinderzähnen: mehr als ein Loch im Zahn

Veröffentlicht am:20.09.2024

3 Minuten Lesedauer

Hätten Sie es gewusst? Kariöse Zähne sind die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern bis ins Schulalter hinein. Bei fast jedem zweiten Kind im Nordosten von 0 bis 6 Jahren finden Zahnärztinnen und Zahnärzte einen Kariesbefall. Warum sich ein früher Gang zur Zahnvorsorge lohnt.

Kinder-Karies ist mehr als nur ein Loch im Zahn: Denn ein Befall im Kindermund führt zu einer Vermehrung von Bakterien im Körper. Diese wiederum kann zu weiteren Entzündungen bis hin zu einer Lungenentzündung führen. Es drängt sich die Frage auf, wie gut es um die Zahngesundheit von Kindern im Nordosten bestellt ist.

Wie steht es aktuell um die Zahngesundheit bei Kindern?

  • Bereits jedes fünfte Kind mit drei Jahren leidet unter einem Kariesbefall besagt eine Studie der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege.
  • Laut einer Erhebung der AOK Nordost vom ersten Halbjahr 2024 hat sich zwar unter AOK-versicherten Kindern im Nordosten die Zahngesundheit der Sechsjährigen leicht verbessert: Dennoch musste 2023 bei fast 2.500 Kindern noch vor ihrem 6. Geburtstag eine Zahnbehandlung unter Vollnarkose vorgenommen werden.

„Das sind weiterhin alarmierende Zahlen. Zahngesundheit muss daher unbedingt vor der Einschulung beginnen. Es gibt erste Maßnahmen: Nach der Corona-Pandemie werden nun Kita-Kinder im Nordosten wieder regelmäßiger zahnärztlich untersucht. Die Eltern bekommen eine Rückmeldung, wenn Behandlungsbedarf besteht. Sie können aber auch selbst aktiv werden und frühzeitig mit ihrem Kind zur Zahnvorsorge gehen“, sagt Katja Kühler, Beratungszahnärztin der AOK Nordost.  

Mitwirken der Eltern unerlässlich

Auch, wenn in Kitas, Kindergärten und an Schulen mittlerweile wieder Zahnärztinnen regelmäßig zu Besuch kommen, könnte sich bei Kindern bis dahin schon Karies oder Zahnfleischentzündungen gebildet haben. Von daher gilt:

  • Eltern sollten bei ihren Kindern von Klein auf darauf achten, dass sie zweimal am Tag gemeinsam mit ihnen die Zähne putzen – möglichst nach dem Frühstück und vor allem abends nach der letzten Mahlzeit.
  • Im Rahmen der gebotenen U-Untersuchungen sollten Eltern bei der Kinderärztin den Ratschlag ernst nehmen, wenn diese zum Zahnarztbesuch rät. 
  • Wird das Kind größer, sollten Eltern kontrollieren, ob es abends regelmäßig selbständig zur Zahnbürste greift. Etwa ab dem fünften Geburtstag kann eine batteriebetriebene elektrische Zahnbürste eine zusätzliche Motivation sein.

     

Die AOK Nordost erstattet bereits ab dem sechsten Lebensmonat die Kosten für die Zahnbehandlung.

  • Für 0 Jahre Jahre bis zum 3. Geburtstag: Erstattung von drei Früherkennungsuntersuchungen. (erste Früherkennungsuntersuchung im 6 Lebensmonat)
  • Für 3 Jahre bis zum 6. Geburtstag: Erstattung von drei Früherkennungsuntersuchungen.
  • Für 6 Jahre bis zum 18. Geburtstag: Erstattung von zwei  Individualprophylaxe pro Jahr.

    Bei Kindern und Jugendlichen übernimmt die AOK Nordost die Kosten für die gesetzlich vorgesehene Vorsorge und Zahnbehandlung sowie die Aufwendungen für Zahnversiegelungen der großen Backenzähne und die Korrektur von Kieferfehlstellungen.

Die Bildung von Karies kann verschiedene Ursachen haben. Als Gründe kommen eine mangelnde Zahnpflege und in selteneren Fällen auch erbliche Einflüsse in Betracht. Aber auch die Nuckelflasche kann ursächlich für Karies sein. „Vor allem Fruchtsäfte greifen bei dauerhaftem Nuckeln die Milchzähne an. Sie weisen nur eine dünne Schmelzschicht auf und können daher schneller als bleibende Zähne durch Karies zerstört werden. Es reicht neben den Mahlzeiten völlig aus, Wasser ins Fläschchen zu füllen“, sagt Katja Kühler. Nach Rücksprache mit dem Kinderarzt kann bei Kindern ab dem sechsten Monat die Einnahme von kleinen Fluorid-Tabletten über die Nahrung sehr hilfreich sein. Denn das Fluorid schützt den Zahnschmelz. Eine bewusste und zuckerarme Ernährung beugt ebenso Karies vor.

„Wir beobachten, dass vor allem im Kindergartenalter jetzt mehr Jungen und Mädchen eine Früherkennungsuntersuchung beim Zahnarzt wahrnehmen. Das ist wichtig, um Kindern frühzeitig die oft zitierte ‚Angst vor dem Zahnarzt‘ zu nehmen. Unser Ziel als Krankenkasse ist es, dass sich jedes Kind mindestens einmal im Jahr zahnärztlich untersuchen lässt“, sagt AOK-Ärztin Kühler.  

Am besten ist es also, ab dem sechsten Lebensmonat bei einer Terminsuche bei der Kinderarztpraxis auch den (Kinder-) Zahnarzt gleich mitzuplanen.

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