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Zeckenstich? Das sollten Sie wissen

Veröffentlicht am:21.05.2024

3 Minuten Lesedauer

Erfahren Sie von Ärztin Dr. Maria Albota, welche Gefahren Zeckenstiche mit sich bringen. Von Ansteckungsrisiken bis hin zur Impfprävention – die Beratungsärztin der AOK Nordost gibt Tipps für einen sicheren Aufenthalt in Zeckengebieten.

Mutter und Kind im Wald.

© iStock / Imgorthand

Zecken halten sich bevorzugt in Wäldern, hohem Gras, Gebüschen und Gärten auf, aber auch in Stadtparks. Der Stich der kleinen Blutsauger ist unangenehm und häufig harmlos. War die Zecke jedoch mit entsprechenden Erregern infiziert, kann ihr Stich zwei gefährliche Krankheiten auslösen: Eine Hirnhautentzündung, die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder, was häufiger eintritt, eine mit Schmerzen und weitreichenden anderen Symptomen verbundene Borreliose. Wie man sich schützen kann weiß Dr. Maria Albota, Beratungsärztin der AOK Nordost.

Zeckenstiche können bösartige Krankheiten auslösen. Wer ist betroffen?

Grundsätzlich kann es jeden treffen, also Kinder, Erwachsene oder auch Haustiere, wenn sie sich in der warmen Jahreszeit in entsprechender Umgebung aufhalten. Nach einem Besuch im Grünen oder im Waldgebiet sollten Erwachsene zunächst sich selbst und dann auch die Kinder nach Zecken absuchen. Findet sich eines der Tiere auf der Haut, muss es schnellstmöglich entfernt werden. Achten Sie darauf, dass Sie die Zecke zwar vorsichtig, aber dennoch vollständig entfernen, und desinfizieren Sie anschließend die Einstichstelle.

Welche Körperstellen lieben Zecken am meisten?

Häufig lassen sich Zecken zum Blutsaugen am Haaransatz oder den Ohren nieder, gerne auch am Hals, an den Achseln, im Bauchnabel, im Genitalbereich oder in den Kniekehlen.

Nach einem Stich sollte die Einstichstelle noch ein bis zwei Wochen beobachtet werden. Eine Borreliose-Infektion zeigt einen roten Infektionsring, der typischerweise im Zentrum blasser ist als am Rand. Für einen FMSE-Infekt sprechen nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet grippeähnliche Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen. Bei beiden Infektionsarten empfiehlt es sich, die Hausarztpraxis aufzusuchen.

Die AOK Nordost übernimmt die Kosten einer FSME-Schutzimpfung

Eine festgelegte Regelung besagt: Wer im FSME-Risikogebiet lebt oder dort hinreisen möchte, zeigt in der Arztpraxis einfach seine Gesundheitskarte vor. Die Kosten der Impfung übernimmt dann die AOK Nordost. Nach zwei bis drei Jahren sollte eine Auffrischung erfolgen. 

Sieht die Hausarztpraxis kein erhöhtes FSME-Risiko gibt es eine zweite Möglichkeit: Der AOK-Versicherte zahlt die Impfung selbst und kann sie sich anschließend die Rechnung über das AOK-Gesundheitskonto erstatten lassen. Das funktioniert am einfachsten über das Onlineportal „Meine AOK“.

Was meinen Sie genau mit „Risikogebiet“?

Dr. Maria Albota, Beratungsärztin der AOK Nordost.
Dr. Maria Albota ist Medizinerin und Beratungsärztin der AOK Nordost.

© AOK Nordost

Die Gefahr eines Bisses der kleinen Blutsauger droht überall dort, wo sie von Büschen oder Grashalmen auf den Körper gelangen können. Das kann im Berliner Tiergarten genauso passieren, wie in den Wäldern Brandenburgs. Gerade hat das Robert-Koch-Institut die Region um Frankfurt (Oder) zum Risikogebiet erklärt. Aber auch eine Sommerreise nach Bayern, Österreich oder in die Schweiz birgt die Gefahr, von einer infizierten Zecke gestochen zu werden.

Zeckenstiche können auch Borreliose auslösen, was hilft dann?

Borrelien, also übertragende Bakterien, können u.a. aufs Nervensystem und auf die Gelenke schlagen. Erste Anzeichen können Lymphknotenschwellungen, Muskelschmerzen und Fieber, aber auch Lähmungserscheinungen sein. In diesen Fällen hilft keine Impfung, sondern eine Antibiotika-Therapie. Eine Borreliose kann aber auch harmlos verlaufen, so dass die infizierte Person kaum etwas davon bemerkt.

„Nicht jeder Zeckenstich überträgt eine Infektion der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder eine Borrelie und nicht jede Infektion muss zu einer schweren Erkrankung führen.“

Dr. Maria Albota
Beratungsärztin der AOK Nordost

Gibt es Altersgruppen, die besonders gefährdet sind?

Laut Robert-Koch-Institut erkranken drei von einhundert Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren an einer Borreliose, von 14 bis 17 Jahre sind es schon sieben Prozent. Jede fünfte Person hatte im höheren Alter in irgendeiner Form Kontakt mit Borreliose-Erregern, Männer etwas häufiger als Frauen. Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen und dem Absuchen am Körper wird die Gefahr einer Infektion gemindert.

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