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Saftkur selber machen: Was bringt das Säftefasten wirklich?
Veröffentlicht am:13.12.2023
5 Minuten Lesedauer
Einmal den Körper reinigen und neu starten – das versprechen uns Saftkuren. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür allerdings nicht. Wissenswertes über den Nutzen und die Risiken einer Saftkur.
Wie gesund ist eine Saftkur und hilft sie beim Abnehmen?
Wer eine Saftkur macht, ernährt sich für eine bestimmte Zeit ausschließlich von Gemüse- und Obstsäften. Die Diät soll den Körper von Schadstoffen und Chemikalien befreien. Anhängerinnen und Anhänger von solchen „Detox-Diäten“ sind der Meinung, dass im Alltag zu viele unerwünschte Stoffe in den Körper gelangen und der Körper diese nicht vollständig ausscheiden kann. Als Anlass für eine Saftkur geben viele Menschen an:
- ungesunde Ernährung
- Tabakkonsum
- Alkoholkonsum
- Umweltgifte
- Stress
Die positiven Effekte einer Saftkur sind jedoch wissenschaftlich nicht bewiesen: Es liegen keine klinischen Humanstudien vor, welche die Effekte bestätigen konnten. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) haben Saftkuren oder ähnliche „Entgiftungs-Diäten“ keinen Nutzen. Nicht belegt ist, dass durch eine solche Diät der Stoffwechsel angeregt wird. Aus wissenschaftlicher Sicht ist eine Entgiftung des Körpers durch Saftkuren oder ähnliches weder möglich, noch ist sie nötig. Ein gesunder Körper reinigt sich selbst, indem er Gifte oder Schadstoffe über die Leber, Nieren, Darm und die Haut ausscheidet. Darum sollten Begrifflichkeiten wie Entschlackung, Entgiftung oder Detox kritisch gesehen werden.
- Wer eine Saftkur macht, verliert zwar ein paar Kilos. Doch dass die Pfunde purzeln, ist vermutlich auf die geringere Kalorienzufuhr während der Kur zurückzuführen. Laut DGE tritt nach einer Saftkur nicht selten der berüchtigte Jo-Jo-Effekt ein, sodass Menschen nach einer Saftkur das verlorene Gewicht schnell wieder zunehmen.
- Auch wenn das Entgiften des Körpers durch eine Saftkur nicht möglich ist, kann die Diät positive Aspekte haben: Der mehrtägige Verzehr von Säften kann der Start sein für eine gesündere Lebensweise und eine Änderung des bisherigen Essverhaltens hin zu mehr Obst und Gemüse bewirken. Durch die verringerte Kalorienzufuhr nimmt das Hungergefühl ab, der Geschmackssinn wird sensibilisiert und das Essen und Kauen wird bewusster wahrgenommen. Das kann die langfristige Umstellung auf eine ausgewogenere Ernährungsweise erleichtern.
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Saftkur: Was sollten Sie beachten und wie wird sie durchgeführt?
In der Regel dauert eine Saftkur drei, fünf oder sieben Tage. Wichtig: Wer ein längeres Saftfasten von mehr als sieben Tagen plant, sollte mit Arzt oder Ärztin klären, ob aus medizinischer Sicht etwas dagegenspricht. Experten und Expertinnen raten, das Saftfasten nicht länger als drei Wochen durchzuführen. Auf Dauer kann Saftfasten zu einem Nährstoffmangel, etwa an Proteinen und Fetten, führen. Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende sollten keine Saftkur machen. Menschen, die Medikamente einnehmen, sollten vorab ärztlichen Rat einholen.
Wer eine Saftkur macht, startet mit einem oder zwei Entlastungstagen. An diesen Tagen sollten Sie leichte Vollkost, also Obst, Gemüse, Nüsse und Milchprodukte, zu sich nehmen. Einige Menschen entleeren vorab ihren Darm, etwa mithilfe von Salzlösung.
Auch auf Giftstoffe wie Nikotin, Koffein und Alkohol sollte bereits mehrere Tage vor Beginn der Kur verzichtet werden. Bei einer klassischen Saftkur werden dann Gemüse- und Obstsäfte getrunken, wenn ein Hungergefühl aufkommt – das bedeutet, dass alle täglichen Mahlzeiten komplett durch Säfte aus Gemüse und Obst ersetzt werden. Die verschiedenen Säfte können zum Beispiel aus Apfel, Gurke, Sellerie, Spinat oder auch Zitrone zusammengemischt werden.
Zusätzlich zu den Säften wird viel Wasser und Kräutertee getrunken – bis zu drei Liter am Tag –, um das Wohlbefinden zu verbessern.
Nach der Saftkur sollten Sie mit einer sogenannten Refeeding-Phase beginnen: Steigen Sie die Energiemenge langsam, mithilfe einer ballaststoffreichen Ernährung aus viel Gemüse und Obst, um den Körper wieder zu einer normalen Ernährungsweise zurückzuführen. Andere feste Lebensmittel kommen erst in den nächsten Tagen wieder dazu. Außerdem sollten Sie darauf achten, zu den Mahlzeiten ausreichend Flüssigkeit (bis zu drei Liter ungesüßter Tee oder Wasser) zu sich zu nehmen, um den Verdauungsprozess zu unterstützen.
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Rezeptideen: 3 oder 5 Tage Saftkur selber machen
Mittlerweile gibt es auf dem Markt viele Hersteller, die bereits verzehrfertige Gemüse- und Obstsäfte für eine Saftkur anbieten. Sie können jedoch auch zu Hause Ihre eigene Saftkur mit nur wenigen Handgriffen zubereiten. Je nach Geschmack können grüne, rote oder orange Säfte hergestellt werden. Wichtig ist dabei, dass sie aus vielen verschiedenen Obst- und Gemüsesorten bestehen.
Der grüne Saft
Für circa drei Säfte à 330 ml
- 100 g Staudensellerie
- ½ Gurke
- 1 grüner Apfel
- ½ Limette
- 50 g frischer Spinat
Zubereitung mit Entsafter: Alle Zutaten im Entsafter entsaften und anschließend in ein Gefäß abfüllen.
Zubereitung ohne Entsafter:
- Den Sellerie, die Gurke und den Apfel in kleine Stücke schneiden, die Limette auspressen.
- Das Obst und Gemüse in einen Mixer geben, den Limettensaft und optional etwas Wasser hinzugeben.
- Alle Zutaten mixen. Danach in kleine Fläschchen abfüllen.
Zubereitungszeit: 10 Minuten / Durchschnittliche Nährwertangabe pro Portion: 37 kcal; 0,4 g Fett; 7 g Kohlenhydrate; 0,4 g Eiweiß
Der orange Saft
Für circa drei Säfte à 330 ml
- 800 g Karotten
- 2 Orangen
- 1–2 cm Ingwer
- 1 Prise Kurkuma
Zubereitung mit Entsafter: Alle Zutaten im Entsafter entsaften und anschließend in ein Gefäß abfüllen.
Zubereitung ohne Entsafter:
- Die Karotten und den Ingwer schälen und in Stücke schneiden. Die Orangen halbieren und auspressen.
- Das Obst und Gemüse in einen Mixer geben, den Orangensaft hinzugeben und mixen.
- Alle Zutaten mixen. Danach in kleine Fläschchen abfüllen.
Zubereitungszeit: 10 Minuten / Durchschnittliche Nährwertangabe pro Portion: 242 kcal; 1,2 g Fett; 44 g Kohlenhydrate; 6 g Eiweiß
Der rote Saft
Für circa drei Säfte à 330 ml
- 800 g frische Rote Bete
- 2 Äpfel
- ½ Zitrone
- 1 Orange
Zubereitung mit Entsafter: Alle Zutaten im Entsafter entsaften und anschließend in ein Gefäß abfüllen.
Zubereitung ohne Entsafter:
- Die frische Rote Bete und die Äpfel schälen und in Stücke schneiden. Die halbe Zitrone vierteln. Die Orangen halbieren und auspressen.
- Das Obst und Gemüse in einen Mixer geben, den Orangensaft hinzugeben.
- Alle Zutaten mixen. Danach in kleine Fläschchen abfüllen.
Zubereitungszeit: 10 Minuten / Durchschnittliche Nährwertangabe pro Portion: 255 kcal; 1 g Fett; 50 g Kohlenhydrate; 6 g Eiweiß